19.09.2020, 03:43
Die Liebe hat keine Grenze
Ganz da sein ohne ein Ich, das heißt lieben. Ganz da sein ohne ein Ich, das heißt, dich als Liebe öffnen für alles, was geschieht. Die Liebe hat keine Grenze, wo sie sagen würde: "Das und das darf sein, aber jenes nicht." Die Liebe hat keine Grenze. Deswegen taucht sie auf, je weniger du bist. Dann machst du Platz und nur noch Liebe existiert.
Dies ist nicht die Liebe, die manche Menschen in jedem dritten Satz mitlaufen lassen, wie ein Tonband. Damit hat es nichts zu tun. Da ist dann die Liebe etwas, was im Dienste des Ichs steht. Da zeigt sich die Liebe als etwas, was auf die Nützlichkeit und die Eigennützlichkeit ausgerichtet ist. Doch damit hat sie nichts zu tun.
Liebe, die einfach ist, weil du nicht mehr bist. Keine Erwartung, nichts, gar nichts muss geschehen. Und wenn nichts geschehen muss, dann gibt es auch nichts, was nicht geschehen darf. Wenn nichts geschehen muss, dann kann alles geschehen und alles sein. Dann gibt es niemanden, die oder der etwas will.
Dann gibt es niemanden, die oder der etwas hat und behalten möchte.
Dann gibt es niemanden, die oder der etwas weiß, etwas glaubt zu wissen über den nächsten Augenblick, über das, was geschehen sollte oder müsste.
Und wenn da niemand ist, die oder der etwas will, niemand, die oder der etwas hat, niemand, die oder der etwas weiß - das sind die Worte des großen Meisters Eckhart vor 700 Jahren - dann, so sagt er, wacht dieser Mensch auf, noch bevor der Vortrag zu Ende ist. Nur Stille, ich-loser Raum. Wahrnehmung, die kommt und geht. Erfahrung, die aus der Leere auftaucht und wieder hineinsinkt in die Leere, ohne dass jemand da ist, die oder der etwas wahrnimmt, die oder der eine Erfahrung macht - nur Wahrnehmung und Erfahrung und Nichts.
Und du bist diejenige oder derjenige, die bereit ist, sich so vollständig zu öffnen, bereit ist, so vollständig zurückzutreten, bereit ist, sich so vollständig hinzugeben, hinzugeben der Liebe, die alles sein lässt, die alles da sein lässt.
Christian Meyer
Ganz da sein ohne ein Ich, das heißt lieben. Ganz da sein ohne ein Ich, das heißt, dich als Liebe öffnen für alles, was geschieht. Die Liebe hat keine Grenze, wo sie sagen würde: "Das und das darf sein, aber jenes nicht." Die Liebe hat keine Grenze. Deswegen taucht sie auf, je weniger du bist. Dann machst du Platz und nur noch Liebe existiert.
Dies ist nicht die Liebe, die manche Menschen in jedem dritten Satz mitlaufen lassen, wie ein Tonband. Damit hat es nichts zu tun. Da ist dann die Liebe etwas, was im Dienste des Ichs steht. Da zeigt sich die Liebe als etwas, was auf die Nützlichkeit und die Eigennützlichkeit ausgerichtet ist. Doch damit hat sie nichts zu tun.
Liebe, die einfach ist, weil du nicht mehr bist. Keine Erwartung, nichts, gar nichts muss geschehen. Und wenn nichts geschehen muss, dann gibt es auch nichts, was nicht geschehen darf. Wenn nichts geschehen muss, dann kann alles geschehen und alles sein. Dann gibt es niemanden, die oder der etwas will.
Dann gibt es niemanden, die oder der etwas hat und behalten möchte.
Dann gibt es niemanden, die oder der etwas weiß, etwas glaubt zu wissen über den nächsten Augenblick, über das, was geschehen sollte oder müsste.
Und wenn da niemand ist, die oder der etwas will, niemand, die oder der etwas hat, niemand, die oder der etwas weiß - das sind die Worte des großen Meisters Eckhart vor 700 Jahren - dann, so sagt er, wacht dieser Mensch auf, noch bevor der Vortrag zu Ende ist. Nur Stille, ich-loser Raum. Wahrnehmung, die kommt und geht. Erfahrung, die aus der Leere auftaucht und wieder hineinsinkt in die Leere, ohne dass jemand da ist, die oder der etwas wahrnimmt, die oder der eine Erfahrung macht - nur Wahrnehmung und Erfahrung und Nichts.
Und du bist diejenige oder derjenige, die bereit ist, sich so vollständig zu öffnen, bereit ist, so vollständig zurückzutreten, bereit ist, sich so vollständig hinzugeben, hinzugeben der Liebe, die alles sein lässt, die alles da sein lässt.
Christian Meyer