16.12.2019, 11:44
Der positive Weg ist eine positive, direkte Gottsuche: Ein Streben zu Gott hin, ein Suchen, ein Nachforschen. Der negative Weg ist ein Warten auf Gott – kein Suchen. Der negative Weg will nur, dass die Tür offen bleibt, will nicht aufbrechen, nicht suchen, will nicht nachforschen, einfach nur empfänglich sein wie ein Mutterschoß. Der erste ist yang, der zweite ist yin. Der erste Weg ist männlich geprägt, der zweite Weg ist weiblich geprägt. Man braucht auf dem zweiten Weg nur gelöst zu sein: ohne Willen, voll Ergebenheit. Da braucht man nur Gott walten zu lassen – muss man Gott nicht erreichen, sondern sich nur für ihn zur Verfügung halten. Du bleibst einfach nur still und leer. Machst dich geräumig, damit du, wenn er kommt, offen für ihn bist. Du hältst dich für ihn offen.
Auf dem Weg des Willens gibt es viel zu tun; auf dem Weg der Hingabe gibt es gar nichts zu tun – buchstäblich nichts zu tun, nur nichts zu tun. Man kann diese beiden Wege auch anders benennen. Den ersten Weg kann man auch als den Weg des Asketen bezeichnen. Das Wort Asket geht auf das griechische ascesis zurück – was Übung bedeutet. Da kommen viele Methoden, viele Übungen in Frage – Yoga, Methoden, Techniken. Den zweiten Weg kann man auch den Weg des Mystikers bezeichnen – keine Übungen, keine Methoden, keine Techniken.
Der erste Weg erfordert unweigerlich Zeit. Da kannst du nicht sofort erleuchtet werden – Methoden brauchen Zeit. Übungen brauchen Zeit, Vorbereitungen brauchen Zeit, also wirst du viele Leben warten müssen. Die Erleuchtung wird langsam passieren, sie kann nicht plötzlich passieren. Auf dem negativen Weg kann sie urplötzlich passieren, kann sie in diesem Augenblick passieren. Da ist keine Zeit erforderlich, weil keine Übung erforderlich ist. Da brauchst du nirgendwo hinzugehen; da brauchst du dich einfach nur still hinzusetzen, brauchst einfach nur entspannt zu sein. Man braucht nicht zu warten.
aus: Osho, „The Pathless Path“
Auf dem Weg des Willens gibt es viel zu tun; auf dem Weg der Hingabe gibt es gar nichts zu tun – buchstäblich nichts zu tun, nur nichts zu tun. Man kann diese beiden Wege auch anders benennen. Den ersten Weg kann man auch als den Weg des Asketen bezeichnen. Das Wort Asket geht auf das griechische ascesis zurück – was Übung bedeutet. Da kommen viele Methoden, viele Übungen in Frage – Yoga, Methoden, Techniken. Den zweiten Weg kann man auch den Weg des Mystikers bezeichnen – keine Übungen, keine Methoden, keine Techniken.
Der erste Weg erfordert unweigerlich Zeit. Da kannst du nicht sofort erleuchtet werden – Methoden brauchen Zeit. Übungen brauchen Zeit, Vorbereitungen brauchen Zeit, also wirst du viele Leben warten müssen. Die Erleuchtung wird langsam passieren, sie kann nicht plötzlich passieren. Auf dem negativen Weg kann sie urplötzlich passieren, kann sie in diesem Augenblick passieren. Da ist keine Zeit erforderlich, weil keine Übung erforderlich ist. Da brauchst du nirgendwo hinzugehen; da brauchst du dich einfach nur still hinzusetzen, brauchst einfach nur entspannt zu sein. Man braucht nicht zu warten.
aus: Osho, „The Pathless Path“