„Ich gebe auf…“ ES war 2015, im Dezember, während meiner Dunklen Nacht im Zen Kloster, lag ich nur noch auf dem Boden. Ich schlief nicht mal mehr in meinem Bett. Es war eine symbolische Geste der Aufgabe, Kapitulation, Hingabe, Surrender…
„Ich gebe auf… Nimm mich. Mach mit mir was du willst. Ich kann nicht mehr.“ Ich war bereit zu sterben. Ich war offen dafür. Ich hatte mich völlig hingegeben. Totale Kapitulation. Totale Kapitulation...
Kann man Erleuchtung erfahren, ohne spirituelle Krisen (dunkle Nacht) durchstehen zu müssen, in die Dunkelheit der Leere (des Nichts) zu fallen? Ja. Nein. Ja. Nein. Ok. Schauen wir es uns an….
Was die dunkle Nacht betrifft: Deine Wahrnehmung ist immer noch, dass du bist, was du denkst und fühlst, dass du eine Person bist, die von allem anderen getrennt ist, und genau das ist das Haupthindernis für die Verwirklichung deiner essentiellen Natur der Einheit, das Eins-Sein, der Glückseligkeit.
Mit dieser Ego Identifikation trennen wir uns aktiv (und absichtlich) vom wirklichen, wahren, Absoluten.
Das ist das Dilemma. Und kein Problem. Und nicht falsch, oder schlecht.
Denn es war so gedacht. Es wurde so erdacht.
Von wem? Na. Von dir!
Hier ist der Gedanke der mit deinem Design, mit deiner Schöpfung, einherging:
„Ich entferne mich soweit wie möglich von meiner wahren Natur, meinem wahren Sein, um dieses Spiel so perfekt wie möglich spielen zu können. Das Spiel dass Ich alles andere bin, jeder Character, jedes Lebewesen, alles, ausser Gott selbst.“
Genau das, diese Identität, Rolle, etc. darf dann langsam (oder sehr schnell für die ganz Mutigen (bzw. Verrückten)) wieder abgebaut werden, um wieder nach Hause zu sich selbst ins wahre Selbst, ins Sein, in die wirkliche Wirklichkeit zu kommen.
Grenzgänger, Mystiker, Sufis, Heilige, Jedi Ritter, Magier, haben das seit tausenden von Jahren gemacht.
Sie balanzierten beide Realitäten miteinander, verbanden Mensch Sein mit der Göttlichkeit. Sie hatten es geschafft, manchmal unter grossen persönlichen Opfern, Schmerz und Leid (und auch Verfolgung), zu verinnerlichen, das sie ein spirituelles göttliches Wesen sind das hier auf der Erde eine menschliche Erfahrung macht.
Das ist es war wir Erleuchtung nennen.
Erleuchtung ist nicht etwas, das du tust, es geschieht und du lernst, manchmal durch grossen Schmerz oder Verlust, dich endlich zu ergeben und es einfach geschehen zu lassen.
Widerstand ist zwecklos.
Es klingt düster, aber verstehe bitte, dass dort, dahinter, auf der anderen Seite, der reine Friede, das reine Bewusstsein ist.
Und wenn du auseinanderfällst, und es nicht auf einmal geschieht, spürst du manchmal diesen Frieden und diese Freude durchscheinen.
Der Ego Verstand kann in dieser „Krise“ der Dunklen Nacht einiges durchmachen. Es kann sich wie ein Exorzismus anfühlen, muss aber nicht.
Ja, der Ego Kampf ums Überleben kann Depression, Trauer, Schmerz, Wut, Hass und Verzweiflung beinhalten. Lustig ist das nicht.
Mein Tip: Vertraue, lass es sein, kämpfe nicht. Je weniger du kämpfst umso besser. Widerstand ist zwecklos. Versuche nicht es wegzumachen. Nicht mit Pillen, Alkohol, Sport, aber auch nicht mit Meditation oder Yoga oder Spirituellem Wissen.
Du verzögerst nur den Prozess. Und auch das ist voll ok.
Dahinter, auf der anderen Seite des Ego Nebels, hinter dem Vorhang, ist Frieden. Und dieser Frieden kümmert sich um alles.
Lass dich hinein fallen.
Leichter gesagt als getan? Ja. I know...
Ich habe in einer meiner Endphasen (Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht das es die (eine der) Endphase(n) war...) der Dunklen Nacht im Zen Kloster nur noch auf dem Boden geschlafen. Es war eine symbolische Geste der Aufgabe, Kapitulation, Hingabe, Surrender…
„Ich gebe auf… Nimm mich. Mach mit mir was du willst. Ich kann nicht mehr.“
Ich war bereit zu sterben. Ich war offen dafür. Ich hatte mich völliger hingegeben. Totale Kapitulation.
In meinen Mystischen Erfahrungen kam ein Deutscher Wehrmacht Soldat zu mir. Ich war er. Er war ich. Wir waren völlig allein, zerlumpt, hungrig, frierend, und immer noch kämpfend in den Strassen des völlig zerstörten Berlins im April 1945 unterwegs.
Der Krieg sollte in wenigen Tagen verloren und vorbei sein, das wusste ich damals nur nicht, oder wollte es nicht wahrhaben. Kaum noch Munition. Keine Kameraden weit und breit.
Und dennoch, ohne Aussicht auf einen Sieg kämpfte(n) ich (wir) weiter bis zur letzten Kugel. Wir starben schliesslich in den Trümmern, mit Händen und Füssen kämpfend, gegen die Übermacht des „Feindes“. Es konnte (wollte) nicht aufgeben.
Dieser Soldat repräsentiert meine Ego Struktur, und dann endlich, einmal in Mexiko, zitternd, in einem feuchten kalten verschimmelten Zelt im Fieberwahn, und 1 Jahr später auf dem Boden meines Zimmers im Stille Kloster, ergab „es“ sich.
Ein flüstern: „Ich gebe auf..."
Endlich. Der (jahrtausende lange) Kampf war endlich vorbei.
Man wird von der grossen „Leere“ getrunken.
Fällt ins grosse Nichts.
Dein Kartenhaus fällt in sich zusammen.
Du verschwindest.
Dann.
Nachdem alle Schreie verhallen.
Stille.
Frieden
Freude
Dieser Prozess kann aufeinmal geschehen, und permanent sein, oder er geschieht in Etappen und werden durch äussere Krisen intensiviert. Erwachen in Etappen.
1989
1996
1999
2009
2012
2014
2015
2016
2017
2018
2019
Und so weiter...
Ja...
Ein (oder mehrere) Offfenbarungserlebniss(e) ist noch lange keine permanente Erleuchtung.
Das Ego schleicht sich wieder ein.
Versucht wieder den Pilotensitz zu übernehmen.
Das ist ok.
Dies hier ist sein Lebensraum. Es will überleben wie alles was lebt.
Ich sehe das Ego nicht als meinen Feind, um ganz ehrlich zu sein, ich bin dankbar für mein Ego.
Ich habe seine Anteile getroffen.
Einer ist dieser alte vernarbte müde treue Krieger, der mich beschützen will. Er meint es gut.
Ich habe ihm erklärt das seine Dienste gebraucht werden.
Aber nur wenn wirklich nötig.
Ich habe die unnötigen Anteile ins Feuer geführt.
Der Diener, der Hausmeister, ist geblieben. Der Hausbesetzer ist im Feuer.
Wir lernen nun als Team zu arbeiten, mit dem Ego als meinen Diener, Begleiter, in „meinem" Dienste.
Es kann auch zu 100% aufeinmal zurückgegeben werden. Ich vermute dass bei Gautama Buddha so war. Genau kann ich es nicht wissen.
Ein erleuchteter Zen Meister flüsterte folgende Worte nach dem Tod seiner Tochter (und der Wahrnehmung der Trauer und des Schmerzes seiner Ich Struktur)
"Die Welt aus Tau…Ach...
Doch eine Welt aus Tau nur -
Und dennoch, dennoch -"
Bei mir ist es eher ein allmählicher schleichender Prozess.
Die Gnade der Hingabe führt uns ins Sein, in den inneren Frieden, und je weniger Widerstand ich leiste, umso leichter fällt es mir…
Zumindest ist das meine bisherige Erfahrung.
Mirko Betz
mit Dir Paradoxa ) teilen will :
;-) 
