Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
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30.09.2015, 21:59
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Beitrag #21
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
Hi meine liebe ParaDoxa
Zitat:Ja, die wahre Erkenntnis ist auch nicht am Ziel zu sein, sondern dass es kein Ziel gibt.Hmmm... Ist es nicht eher die Erkenntnis, das es nur ein Ziel gibt, wenn man sich auf dem Weg befindet? Also ist das eigentliche Ziel, der Weg... Man kann nicht das sein, was man sich vorgenommen hat. Man ist aber am besten Wege, es zu werden. Der Weg IST das Ziel. So man überhaupt einen Weg gehen will^^ |
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30.09.2015, 22:18
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Beitrag #22
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
Hi Koman,
das mag für jeden anders sein. Der eine hat Ziele, der andere nicht (mehr). Der eine ist auf dem Weg, z.B. das zu werden was er sich vorgenommen hat, einem anderen reicht es sich so anzunehmen wie er/sie ist....usw. Zitat:Der Weg IST das Ziel. Ja, so wie jeder möchte und für sich gewählt hat. Ich würde mittlerweile sagen, sein reicht völlig aus...alles andere ergibt sich. Und doch kann es hier und da ein Ziel geben, im Beruflichen, zur Wohnungssituation, etc. Nur habe ich nicht mehr das Ziel mich irgendwo u. irgendwie zu finden, oder Erleuchtung zu erlangen. |
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19.02.2016, 12:04
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Beitrag #23
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
So, die Vertiefung meines Rogers Kurs ist jetzt beendet.
Laut Dozent bringe ich die Voraussetzungen zur Klientenzentrierten Gesprächstherapie von Natur aus mit. In der Begegnung (=Therapie) fühle man sich wohl mit mir, daher kämen durch Mundpropaganda ganz sicher auch die "Freunde auf Zeit" (Wir sagen nicht Klient). Ich weiß nicht ob es ein Fehler war, dass ich erwähnte einen inwendigen spirituellen Weg 'gegangen" zu sein....und aus der Alltagsperspektive betrachtet immer noch 'gehe'. Ich kann nicht erwarten, dass das irgend jemand versteht, der nicht selbst diesen Pfad beschritten hat, logisch. Und meistens halte ich mich zurück darüber zu sprechen, es sei denn jemand zeigt ernsthaftes Interesse daran. Ein Sendungsbewusstsein diesbezüglich oder Bekehrungsabsichten -die einem meist schnell unterstellt werden- hege ich nicht. Zumal ich nur zu gut weiß, dass die Sehnsucht nach sich Selbst aus dem Innern der Seele des Menschen hervorgeht, und nicht durch äußere Ermahnungen initiierbar ist. Nur, muss man eben aufpassen, dass man dabei nicht in die Kiste für Spinner und Gestörte landet. ![]() Egal, ich schildere mal die Erfahrung die ich damit in den letzten Tagen des Rogers Kurs machte....also, seht selbst den Verlauf: Ich weiß gar nicht mehr wie ich darauf kam......ach doch....nach dem der Dozent uns für eine weitere Therapiemethode (Gestalttherapie) anwerben wollte, sagte ich, dass ich eher an einer Transpersonalen Therapiemethode interessiert sei. Daraufhin meinte er, das wäre nichts für mich, obwohl er so gut wie nichts über meinen Ent-wicklungsweg, der dunklen Nacht, und dem Erwachen weiß! Hm, eigenartig. Denn genau das wäre ja die nötige Voraussetzung um in diesem Bereich zu arbeiten. Die eigene Selbsterfahrung der Prozesse, die ja in ihren Einzelheiten selbst für Betroffene nur schwer nachvollziebar und zu deuten sind. Naja, jedenfalls schien ihn das Thema -in welcher Weise auch immer- zu triggern. Nicht nur weil er es immer wieder aufgriff, sondern weil er es (zunächst) geichzeitig höhnisch verlachte, und damit andere Unwissende ansteckte, die ja ebenfalls nichts mit Transpersonaler Psychologie/Therapie zu tun haben, und natürlich eher geneigt sind einem erfahrenen Therapeuten zu glauben, als mir, die nur ein paar Sandkörner zu einer ohnehin wildfremden und oft verpönten Thematik wie Spiritualität erwähnte, logisch. Und er meinte noch sowas wie: "jaja, Transpersonal - und am Ende sind es dann getranste viele." oder so ähnlich, womit eine Spaltung der Persönlichkeit gemeint war, bzw. im Ergebnis die Person statt ein einheitliches Ganzes, mehrere Persönlichkeiten entstehen würden, oder sowas in der Art. Sinngemäß also, wird man davon nur gaga! ![]() Jo, das konnte ich nicht so stehen lassen, und so führte ich mehrfach C.G. Jung mit seiner Individuation, und noch jemanden anderen, ....ich weiß nicht mehr wen... jedenfalls Größen die sich auch in der klassischen Psychotherapie einen Namen gemacht haben an. Victor Frankl oder Maslow mit seiner Transzendenz an der Spitze der Bedürfnispyramide, und fragte gegen seinen Hohn nachdrücklich an; ja wie, sind die denn etwa alle gaga?? :-)) Für mich war jedenfalls klar, dass es vielleicht gerade deshalb, weil es eben nicht eines seiner Themenschwerpunkte ist (was ja völlig ok ist!) , er mit einer abwertenden Haltung reagierte und es belächelte, sowie immer wieder ein paar abfällige Bemerkungen dazu fallen ließ. Vermutlich schwingte da die Angst vor den lauernden Gefahren jenem unbekannten Terrains mit, da das Gespräch letzlich in große Sorgen um ein mögliches Abgleiten in pathologische Strukturen mündete. (Womit er ja nicht Unrecht hat, weil auch das tatsächlich hin und wieder vorkommen kann.) Gleichzeitig sprach er mir ab, eine transpersonale Therapeutin werden zu können. Das sei nichts für mich, ich wäre mit Rogers (und scheinst Gestalttherapie) besser bedient, er hätte schließlich ein Auge für das was jemanden liegt und was nicht. Für mich klang das so wie; "da ich mir das selbst nicht zutraue, kannst auch du, Siam, dass ganz sicher auch nicht." ;-) ![]() Naja, dafür dass er so gut wie nichts mit dem Thema zutun hat, und nicht nur dazu neigt, es abzuwerten und zu belächeln ( bei Kundalini-Prozesse wäre es dann wohl ganz vorbei mit Toleranz und Verständnis), sondern während seines Monologes das er daraufhin führte, immer mehr in pathologische Schubladen drängte, wie Schizophrenie, Psychose, und Wahn im allgemein, waren dann das (einzige!) Resultat. Mit meinen Worten übersetzt, solle man sich also besser von so jemanden fern halten, bevor man sich "anstecke". (Das hier gemeinte "Anstecken" bezieht sich auch in Sekten übliche sog. magisches Denken....die Erklärung folgt im übernächsten Absatz) Ja, das ärgerte mich zwar nicht übermäßig, aber doch schon ein wenig. Ein nettes Pärchen, mit dem ich mich die ganze Zeit über gut amüsierte, verhielt sich anschließend mir gegenüber ganz plötzlich distanzierter als zuvor.....Ja, ich weiß, das ist kein Weltuntergang ![]() Er sprach von dem über-die-Grenzen-hinaus-denken, was auch als magisches Denken bezeichnet wird, welches in Wahn mündet oder münden kann. Da solle man doch sehr vorsichtig sein. Allein wenn man einem magisch Denkenden länger zuhöre, werde man in den gleichen Sog des Wahns hineingezogen, und es fällt dann schwer, wieder in das Alltagsbewusstsein zurück zu finden. Ja, das stimmt, und das kenne ich sogar, weil mir das auch schon mal passiert ist, so mit Anfang 20. Als der Kontakt zu dem magischen Denker ;-) beendet war, verschwand all das "magische" Zeug aus meinem Gedächtnis. Die "Ansteckungsgefahr" ist bekannt, und nenn sich Folie a deux --> Eine einem Wahnkranken nahe stehende Person übernimmt die Wahnidee o. das Wahnsystem, und die beiden verbünden sich gegen die meist feindliche Außenwelt. ![]() Das ist aber nicht das gleiche wie Transzendenz-ERFAHRUNG, sondern wenn überhaupt, dann nur der Versuch, ein rationales Verständnis für Unerklärliches, und für etwas das über die Ratio hinaus geht, zu gewinnen, wenn man mal von einer Wahnstörung absieht. Bzw., im schlechtesten Fall -wie oben- bloß die Produktion von Hirngespinste. Kein Wunder, dass sowas in schrägen, abstrusen Vorstellungen endet. Es sind ja gerade diejenigen die viel eher 'abdriften' die die Grenzen des Verstandes nicht akzeptieren, und sich nicht im Nicht(s)wissen entspannen können. Naja, so oder so ähnlich jedenfalls. :-)) Also, um die Brücke zur Psychologie zu schlagen, brachte ich, wie gesagt C.G. Jung (der mit seiner analytischen Psychologie in der gesamten Ausbildung erwähnt wurde und anerkannt ist) als sog. Paradebeispiel ins Gespräch, der mit seiner Nachtmeerfahrt oder Nachtmeehrfahrten offensichtlich genauso wie Johannes vom Kreuz die dunkle Nacht, als den Hauptteil der Ganzwerdung und Befreiung des Menschen ansieht. http://www.ocarm.org/books/sites/default....Jung_.pdf Und ja, ein Mensch mit innerer Größe sieht sich spätestens unter diesen Umständen entweder gezwungen, oder erklärt sich freiwillig dazu bereit, diese Dimension zumindest kommunikativ miteinzubeziehen, in dem er Maslow anführte und erklärte, wann ein Mensch sich womöglich für Transzendenz interessieren könne. Nämlich dann, wenn alle Bedürfnisse der Vorstufen ausgiebig erfüllt seien. (Obwohl ich auch das erweitern würde, und anfüge, wenn erkannt wurde, dass die Erfüllung all jener Bedürfnisse stets nur temporäre Zufriedenheit-Glück-Frieden bewirken, und die damit verbundene Abhängigkeitsschleife erkannt ist. Es kann dann durchaus (noch) sein, dass Bedürfnisse nach wie vor bestehen, wenn auch evtl. nicht mehr in dem Ausmaß, wie es ein auf den niederen Stufen der Pyramide befindliches Bewusstsein erlebt. Denn die Loslösung der Anhaftungen erfolgt ja imgrunde erst im nächsten Schritt der Transformation durch Transzendenz.) Wie er nun wirklich dazu steht, weiß ich nicht, weil er am nächsten Tag dann wiederum sagte, dass er zukünftig -in Kreisen außerhalb der Schule, an einem öffentlichen Ort- neben anderen Gesprächen die er regelmäßig dort führe und anbot- eine Diskussionsrunde über die Transzendenz mit hoch gebildeteten Superminds hat. Er scheint dem Thema also doch nicht so abgeneigt zu sein, als es zunächst den Anschein machte.......oder, vielleicht soll auch einfach nur kein Feld unerforscht bleiben....who knows ![]() Da ich am letzten Tag über den einen oder anderen Gesprächsverlauf unerfreut und leicht angestunken war, und das -wenn auch nicht explizit- (dazu hatte ich dann doch keinen Nerv, da es eh der letzte Tag war, und es mir nicht wichtig genug erschien) erwähnte, und von daher vermutlich eh kein gern gesehener Gast wäre ( was nicht stimmen muss), werde ich da weg bleiben, obwohl es mich ja zugegeben brennend interessiert hätte, was da wohl für (rationale) Erklärungsmodelle entstehen...... |
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19.02.2016, 14:39
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Beitrag #24
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
Liebe Paradoxa,
ja, kann verstehen, dass dich das ein bisschen anfrisst :( ich finde die Reaktion auch ziemlich mies, dich vorzuführen, anstatt dich ernstzunehmen. Vorab: ich halte dich für jede Therapieform für geeignet :-* Unbewiesenes, spirituelles und Religiöses wirkt auf gestandene Therapeuten eben oft unseriös. Ich denke, deine Klienten wollen aber gerade den spirituellen Prozess begleitet haben (oder so, ich kenne mich da wahrlich nicht aus) Das ist aber schwierig, spiri-fernen Menschen diesen Ansatz nahezubringen, die Spiritualität für Hokuspokus halten. Oder Spiritualität an sich für ungesund (worüber man durchaus streiten kann) Es ist wohl ein bisschen wie mit der Homöopathie, bei der es bislang keinen nachweisbaren Effekt, der nicht im Rahmen des Placeboeffekts entstanden ist, nachzuweisen. Über Glauben kann man nicht streiten - ihn zum Inhalt der Therapie zu machen, ist halt tatsächlich eine zweischneidige Angelegenheit. Andererseits: Wenn das Gebiet auch für dich als angehende Therapeutin Neuland ist, wäre es bestimmt kein Fehler erst einmal mit "normaler" Therapie zu beginnen, um grundlegende Erfahrungen zu sammeln und dann sukzessive zu erweitern. Zumal dich das Thema ja brennend interessiert. Wenn du das Gefühl hast, der Typ ist gut, in dem was er unterrichtet, würde ich hingehen. Die besten lehrer sind meist die unangenehmsten :) Halt die ohren steif und schönes Wochenende!! |
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19.02.2016, 16:52
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Beitrag #25
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
Lieber Marty, ja da hast du wohl ganz Recht.
(19.02.2016 14:39)Marty schrieb: ja, kann verstehen, dass dich das ein bisschen anfrisst :( ich finde die Reaktion auch ziemlich mies, dich vorzuführen, anstatt dich ernstzunehmen. Herzlichen Dank! :-) Angefressen bin ich nicht mehr. Im Nachhinein war das für mich eine interessante Erfahrung. Was ich beobachten konnte war auch, dass ich zwar irgendwie angestunken war, aber dennoch innerlich friedlich, ruhig und gelassen. So zeigten sich beide Anteile in mir parallel nebeneinander. Insgesamt hatte mich das alles ein wenig verunsichert, und vieles was ich auf die mir entgegen gebrachte Skepsis hätte Antworten können, fiel mir leider erst später zu Hause ein, misst. ![]() Aber dennoch blieb hier und da eine leichte Verunsicherung die ich für mich als Aufforderung verstand, dieser Sache näher auf den Grund zu gehen. So machte ich kurz darauf direkt zwei Termine. Einen mit Martina Gallmetzer, einer Abgesandten von Willigis Jäger, mit der ich einen Video-Skype-Termin vereinbarte, und einer weiteren transpersonalen Begleiterin und Psychotherapeutin die Mitglied im Netzwerk S.E.N. ist. Ein psychotherapeutischer Verein der sich mit Menschen auf spirituellen Wegen und Krisen befasst. Ich erzählte Martina von meinem Weg und der dunklen Nacht. Sie stellte einige Fragen, wie ich dazu kam, ob ich Lehrer hatte (ich war allein mit dem Netz und viiiieeele Bücher ![]() Und am Ende sagte sie mir, dass mein momentaner Zustand von Frieden, nicht-denken, und Losgelöstheit die Ernte bzw. das Ergebnis dieser dunklen Nacht ist. Aber auch, dass immer wieder mal der eine oder andere kleinere/kürzere Prozess auftauchen könne. Auf ihre Frage hin, ob ich glaube komplett dadurch zu sein, antwortete ich mit "nein, noch nicht ganz", aber es fühlt sich dennoch so an, als sei das Meiste, Dickste/Gröbste geschafft. Denn die unermesslichen Qualen denen ich während dieser Prozesse in den ersten Zeiten ausgeliefert war, sind tatsächlich vorbei. Aber es tauchen dennoch hier und da immer wieder Momente auf, in denen sich etwas in mir zeigt und löst. Und sie meinte, auch bei ihr hätte es viele Jahre gebraucht bis sie so kreativ wirken konnte wie Heute, und jetzt seid Langem. Ja, und als sie mir bestätigte, dass, wenn jemand eine psychische Störung, wie z.B. Psychose entwickle, das dann entweder während der dunklen Nacht, -was, wenn überhaupt, am häufigsten vorkäme, weil es die kritischste Phase ist-, oder später bei einer Ego-Inflation, z.B. nach langem Erhalt eines spirituellen Egos (wie bei einigen Lehrern), und das sei ja bei mir eben nicht geschehen....von daher, meinte sie, war ich wohl gut geführt. Und damit war auch meine Sorge vom Tisch. :-) Und ich dachte mir, wenn schon dann richtig oder gar nicht. So machte ich bei der anderen Dame für den 02.03.16 einen Termin in ihrer Praxis. Früher ging nicht, weil sie bis dahin komplett ausgebucht ist. Zum einen ist das super spannend, weil ich dann live und am eigenen Körper/Seele erfahre, was transpersonale Arbeit am Klienten genau meint, und zum anderen gleichzeitig mit noch unbewussten, unverarbeiteten Themen ins Reine kommen kann. (was mein Hauptanliegen ist). Und das auf die Art und Weise, wie es meinem jetzigen Bewusstseinszustand angemessen ist. Nicht Ego-ich stärkend, wie in der klassischen Therapie, sondern transzendierend. Ja, und mit ihr werde ich vorhandene Reste von Altlasten, (falls vorhanden - wovon ich mal ausgehe, denn wer ist schon komplett frei davon) -von was auch immer- aufarbeiten, koste es was es wolle. Ich weigerte mich schon immer strikt und massiv dagegen zu akzeptieren, dass ein Mensch nicht in der Lage ist, sich von allem Leidvollen zu befreien. So oder anders. (das hätte ich auch bei Martina gemacht, aber die wohnt zu weit weg.) Wenn ich nacher beides kennengelernt habe und kann, dann fühle ich mich für alle Fälle optimal ausgestattet. Wie gesagt, ich lasse das alles auf mich zukommen, und schaue dann, was sich daraus für mich ergibt.....wohin es mich zieht. Das ist dann gleichzeitig das, was ich wirklich will, aber jetzt noch nicht wissen kann. gg (19.02.2016 14:39)Marty schrieb: Andererseits: Wenn das Gebiet auch für dich als angehende Therapeutin Neuland ist, wäre es bestimmt kein Fehler erst einmal mit "normaler" Therapie zu beginnen, um grundlegende Erfahrungen zu sammeln und dann sukzessive zu erweitern. Zumal dich das Thema ja brennend interessiert. Genau so dachte ich es mir auch. Erst mal rein kommen in die Materie, und schauen wie alles so funktioniert. Später kann ich immer noch meine Methoden bzw. die Art der Begleitung verändern und erweitern. Und ja, da liegst du für mich absolut richtig, was die Überzeugungsarbeit anbelangt. Darum mag ich auch niemanden überzeugen. In eine Transpersonalen Therapie begeben sich nur Menschen die bereits den Weg der Individuation beschritten haben, gerade weil sie nirgendwo anders auf dem Psychomarkt verstanden und ihnen geholfen werden kann. Die klassische Therapie will die Persönlichkeit stärken und erhalten (was in vielen Fällen ebenso gut und richtig ist!), und kompensiert notdürftig den Mangel anstatt in ganz zu beheben, in dem der Mensch jenseits all dessen was wichtig erscheint seine Wurzeln schlägt. (19.02.2016 14:39)Marty schrieb: Halt die ohren steif und schönes Wochenende!! Danke, lieber Marty, für deinen Zuspruch Ich wünsche dir und allen anderen ebenfalls ein schönes WE! Ich muss jetzt meinen Sohn zum Tischtennis bringen. :-) |
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19.02.2016, 18:21
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Beitrag #26
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
Ja, und noch etwas.
Ich komme ja deshalb darauf transpersonale Prozesse begleiten zu wollen, weil ich ja aus eigener Erfahrung weiß, wie heftig und grenzwertig die sein können, und vorallem wie aufgeschmissen man dabei ist. Du bist falsch in der Psychiatrie, falsch beim Psychotherapeuten der Kassen, und den meisten anderen, und auch teils falsch bei spirituellen Lehrern. Man weiß überhaupt nicht an wen man sich wenden soll!! Und wenn man dann auch nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, ja, dann ist es noch mehr besch..... Ja, so ist eigentlich bei mir die Idee und das 'Bedürfnis' entstanden, diese Psycho-Markt-Lücke mit füllen zu wollen. Als ich bemerkte wie essenziell das doch ist. |
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19.02.2016, 19:15
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Beitrag #27
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
(19.02.2016 14:39)Marty schrieb: Andererseits: Wenn das Gebiet auch für dich als angehende Therapeutin Neuland ist, wäre es bestimmt kein Fehler erst einmal mit "normaler" Therapie zu beginnen, um grundlegende Erfahrungen zu sammeln und dann sukzessive zu erweitern. Zumal dich das Thema ja brennend interessiert. Ja, aber ich befürchte da geht es nicht um die erfahrbare Transzendenz. Es gibt ja verschiede Arten derselben, bzw. kann man verschiedenes darunter verstehen. Das eine sind rein rationale, konzeptionelle Gedankengerüste die über messbare Wahrnehmungen, Gegenstände und Ereignisse hinausreichen, aber sehr wohl insich auch logisch-schlüssig sein können, so wie es in der Philosophie anzutreffen ist. ........Oder bei den Verschwörungstheorien ![]() ![]() Und das andere ist eben die tatsächliche Erfahrung, das tatsächliche Erleben von Transzendenz. Fleischgewordene Philosophie, könnte man so sagen. :-)) Von hier aus sind alle gedanklichen Konstrukte nicht mehr als alles andere, Phenomene, für den einen interessant, für andere nicht. Aber alles eben nur Konzept, Vorstellungen des Verstandes, und damit auf einer gewissen Weise nicht substanziell. Der Verstand gilt ohnehin als begrenzt, egal wie konstruktiv und genial seine Konstruktionen sind. Die jedoch durchaus ihren Sinn und Wert in der Welt haben, das soll damit keineswegs in Abrede gestellt oder geschmälert werden!! Nur hat das nichts mit spiritueller Transzendenz, also transzendenter Erfahrung (=Erfahrung der wahren Natur) zutun, die immer jenseits des Verstandes liegt. Ich würde es so ausdrücken: Das eine sind erkennende Worte ---> rationales Verstehen und Erkennen, das andere ist Erkenntnis durch (innere) Erfahrung, die wiederum vieles in Gang setzt, verändert, und alchemisch verwandelt. Allein das Ausmaß der Wirkung verzeichnet einen himmelweiten Unterschied. Eine Außnahme würde ich nur dann einräumen, wenn das wie auch immer geartete Konzept als praktische Anleitung taugt, Erfahrungen und inneres Erkennen/Erleben von Transzendenz zu machen. Ich glaube aber kaum, dass solche Gespräche dazu dienen (sollen), denn dann wären wir wieder bei der Spiritualität, und die ist nicht jedermanns Sache - und manchmal auch pfui. ![]() |
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26.02.2016, 18:16
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Beitrag #28
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
Liebe Paradoxa,
verzeih, dass ich mich nur sehr vorsichtig diesen Themen annähern kann, weil ich einfach zu wenig openminded bin. Ich finde es sehr richtig, dass du deine Wunsch-Therapieform mit Frau Gallmetzer selbst ausprobierst. Eigentlich ist es zwingend nötig, dass du das selbst erlebst, bevor du das als Dienstleistung anbietest. Es ist meines Erachtens alles sehr dünnes Eis. Kann man einen anderen je durch solche Prozesse führen? Wozu brauchst du den spirituellen Kontext? Ich meine das so: Du hast jetzt fantasiemäßig einen Kunden, den du rogerst, sein Problem wird kleiner und in dem Moment ist Platz für anderes. Und dann mal schauen. Das kann durchaus ganz andere Prozesse in Gang setzen. Auch spirituelle. Umgekehrt: Du bist nun in der Vorstellung Therapeutin für Spiri-Prozesse. Puh. Da kommt dann jemand, der dir sagt, er stecke ganz tief im Kundalini und außerdem würde sein Herzchakra senfgelb vibrieren und er braucht jemanden, der es zu violett bringt. Dabei hat der Typ nur einfach nie verkraftet, dass sein Vater ihn für einen Versager hält. Ich persönlich halte die Arbeit mit Menschen, die weltliche Probleme haben für sehr viel interessanter als die Arbeit mit Esoterikern, die ihre profanen Penis-Probleme als spirituelle Krisen deklarieren. Ich habe oft das gefühl, dass die angebliche spirituelle Krise nichts weiter ist als die Veredlung des Profanen mit bedeutsamerm Hintergrund. Jedes weltliche Problem ist letztlich ein spirituelles Problem und umgekehrt. Ich verstehe nicht, warum du das überhaupt trennen willst? Es gibt keinen Markt für Menschen in spirituellen Krisen, sagst du. Verstehe ich. Du möchtest die Lücke füllen. Ich hingegen sage: Es gibt einfach nur Krisen. Hast du ne Krise - dann ist sie weltlich. Es gibt keine rein rationalen Konzepte, wenn du dich der Psyche eines Individuums annäherst. Du glaubst das nur, weil du denkst, da wäre ein Unterscheid zwischen Problemstellungen. Wann immer sich ein Mensch bereit erklärt. sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, ist das eine und keine spirituelle Krise. Ich würde dir raten: Entspann dich. Spezialisier dich noch nicht. Ganz praktisch gesehen wirst du mehr Kundschaft raushauen, wenn du dich nicht auf so eine Exotenwissenschaft wie die transpersonale Therapie allein fokussierst, sondern deine Türen für alle öffnest, die in seelischer Not sind. Sorry, ich bin da vermutlich kein geeigneter Ansprechpartner :( Ich bin mir sicher, dass du den richtigen Weg eh gehst, egal was ich, der blöde Therapielehrer, die Else Kling der Esoforen oder Paul Brause dazu sagrn. Banzai! Marty |
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26.02.2016, 21:24
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Beitrag #29
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
Lieber Marty,
(26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Ich finde es sehr richtig, dass du deine Wunsch-Therapieform mit Frau Gallmetzer selbst ausprobierst. Eigentlich ist es zwingend nötig, dass du das selbst erlebst, bevor du das als Dienstleistung anbietest. ja, kann man so sehen, ich bin auch sehr gespannt auf die Arbeit. (Es ist aber nicht Frau Gallmetzer, sondern eine andere-aber egal ;-) ) (26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Es ist meines Erachtens alles sehr dünnes Eis. Kann man einen anderen je durch solche Prozesse führen? Wozu brauchst du den spirituellen Kontext? Hm, weiß ich jetzt nicht. Natürlich kann man Menschen in transpersonalen Prozessen begleiten, und das passiert ja bereits. Jeder Klient kommt ja mit einem bestimmten Anliegen. Da wäre dann schon zu unterscheiden, ob jemand sich bereits in einem spirituellen Prozess befindet, und eine sog. spirituelle Öffnung stattgefunden hat, oder eben nicht, und stattdessen Unterstützung bei einem -wie du sagst, rein weltlichen- Konflikt oder welchem Problem auch immer wünscht. ( Es gibt auch die Möglichkeit Menschen darin zu unterstützen die transpersonale Ebene zu erfahren. z.B.: http://seeleundsein.com/programm/seminare ) (26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Umgekehrt: Du bist nun in der Vorstellung Therapeutin für Spiri-Prozesse. Puh. Da kommt dann jemand, der dir sagt, er stecke ganz tief im Kundalini und außerdem würde sein Herzchakra senfgelb vibrieren und er braucht jemanden, der es zu violett bringt. Dabei hat der Typ nur einfach nie verkraftet, dass sein Vater ihn für einen Versager hält. Du gehst also davon aus, dass Menschen in spirituellen Krisen profane Penis-Probleme haben, die sie dann fälschlicherweise als spirituelle Krisen bezeichnen. ? Ich kann ja irgendwie nachvollziehen, dass jemand dem die Erfahrungen dazu fehlen, auf die abstrusesten Deutungen kommt, aber das ist für Betroffene ein Schlag ins Gesicht, Marty. Und spirituelle /-transpersonale Prozesse haben nichts mit Esoterik zutun! (26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Jedes weltliche Problem ist letztlich ein spirituelles Problem und umgekehrt. Ich verstehe nicht, warum du das überhaupt trennen willst? Was ist denn für dich spirituell? Weil es in der Begleitung sehr wichtig ist dies zu trennen! http://archiv.connection.de/index.php/ma...len-krisen (26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Es gibt keinen Markt für Menschen in spirituellen Krisen, sagst du. Verstehe ich. Du möchtest die Lücke füllen. Ich hingegen sage: Es gibt einfach nur Krisen. Hast du ne Krise - dann ist sie weltlich. Doch es gibt den 'Markt', nur ist er immer noch sehr klein. Neben den spirituellen Lehrern, gibt es in ganz Deutschland verteilt auch viele vereinzelte Begleiter / Begleiterinnen. Das S.E.N hatte ich ja schon verlinkt, hier also noch ein paar weitere Organisationen: http://www.spirituelle-krisen.net/ http://www.caringnet.de/was-berichten-betroffene/ http://www.krisenfreunde.de/st-grof-spirituelle-krise/ (26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Es gibt keine rein rationalen Konzepte, wenn du dich der Psyche eines Individuums annäherst. Das es keinen Unterschied zwischen Krise und spiritueller Krise gäbe ist wie gesagt ein Irrtum. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung. Ich kenne beides, und habe auch Erfahrung mit der klassischen Psychotherapie. (26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Ich würde dir raten: Entspann dich. Spezialisier dich noch nicht. Ganz praktisch gesehen wirst du mehr Kundschaft raushauen, wenn du dich nicht auf so eine Exotenwissenschaft wie die transpersonale Therapie allein fokussierst, sondern deine Türen für alle öffnest, die in seelischer Not sind. Ja, ich bin ganz entspannt, und habe zunächst gar nicht vor mich nur auf transpersonale Therapie/Begleitung zu beschränken. Vielleicht mache ich auch am Ende etwas völlig anderes :-))) keine Ahnung. Ich folge einfach nur meinen Interessen, und überlege hin und wieder dabei wie ich unter Berücksichtigung dieser mich zukünftig auf Dauer selbst ernähren kann. (26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Sorry, ich bin da vermutlich kein geeigneter Ansprechpartner :(Macht ja nichts. Das Problem ist halt, dass ich es niemanden näher erklären kann, wenn ihm die Erfahrung einer transpersonalen Dimension fehlt. Zur Frage "Was ist spirituelle Transformation?" hätte ich spontan noch diesen Text. http://www.spirituelle-krisen.net/transf...ation.html (26.02.2016 18:16)Marty schrieb: Ich bin mir sicher, dass du den richtigen Weg eh gehst, egal was ich, der blöde Therapielehrer, die Else Kling der Esoforen oder Paul Brause dazu sagrn. Ja, ich kann immer nur den richtigen Weg für mich gehen. Egal was ich da auch be-gehe. ![]() |
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27.02.2016, 12:40
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Beitrag #30
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RE: Individuation vs. Erwachen u. Erleuchtung
wenn auch selber nicht involviert im thema ....
gar vortrefflich gewortet marthy ... so etwas wie "spiritualität" ist schlichter quatsch ... ( quatsch im sinne seiner bedeutung durch "spirirituelle" ) es ist nix anderes wie eine weiterer versuch der be-sonderung ( = ab-trennung , aber , halt besonders irrsinnig , trotzdem in hoffnung auf künftige einheit ) ein selten dummer blödsinn ... aber halt auch teil des programmes der lebendigkeits-show ... so wie dies sich auch gelegentlich mit unterstützung , hilfe , therapie dekoriert ... und damit mit den dafür notwendigen figuren ... letztlich nur ein unterhaltsames kasperletheater ... ( aber ohne zuschauer , sondern nur mit "unterhaltenen" figuren ... wer da also unterhalten wird , wird zwangsläufig zur (mit)figur ... einverständnis oder widerwillen möglich , aber nutzlos ... ![]() |
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Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation | ParaDoxa | 22 | 9.072 |
09.08.2016 20:01 Letzter Beitrag: ParaDoxa |
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