PAЯADOXA
Daniel Herbst - Druckversion

+- PAЯADOXA (https://forum.paradoxa.life)
+-- Forum: Spiritualität (https://forum.paradoxa.life/forumdisplay.php?fid=9)
+--- Forum: Advaita (https://forum.paradoxa.life/forumdisplay.php?fid=14)
+--- Thema: Daniel Herbst (/showthread.php?tid=335)

Seiten: 1 2


RE: Daniel Herbst - LolSophie - 24.01.2018

Annahme dessen, was du in deinem Personsein im Hier und Jetzt bist, ist der Schlüssel zur Transformation. Ich glaube, das ist es, was D. Herbst auch sagen will....Du bist in deinem Glauben nicht anders als die anderen einäugigen Nondualisten: Du zäumst das spirituelle Pferd stets von hinten auf, weil du glaubst, dass die Person keine Rolle spielt und von vornherein die Unwahrheit ist. Deine Voraussetzungen sind absolut falsch...

Wenn Herbst von der Schlange und dem Seil spricht, dann verstehe ich ihn in dem Sinne, dass der Teufel sich als Engel entpuppt, wenn Annahme bzw. Transformation geschieht. Die Schlange verkörpert den unbewussten Schatten, das Verdrängte, das wir für böse halten - der "Engel" oder das Seil symbolisiert dann die durch die Annahme initierte Selbstliebe des transformierten Ich... Die Transformation geht vom falschen negativen Selbstbild zum realistischen Selbstbild. Vom Selbsthass zur Selbstliebe.
Das ist aber nur der halbe Kuchen... bis zur vollen Transzendierung des Ichs muss noch ein wenig gestorben werden...Smiley


RE: Daniel Herbst - LolSophie - 24.01.2018

Die Wahrheit ist, Du, Thomas, bezeugst nicht die WAHRHEIT, sondern du "bezeugst" nur deinen GLAUBEN an die Wahrheit.
DU bist es, der durch Glauben im Sinne des Für-wahr-haltens in Wahrheit die Unwahrheit bezeugt!


Und? - macht dich dein Glauben frei? von deinem Selbsthass zum Beispiel???


RE: Daniel Herbst - LolSophie - 24.01.2018

Du flüchtest vor dem Leben in mentale Konstrukte... DAS in etwa will Daniel Herbst meiner Ansicht nach sagen.


RE: Daniel Herbst - Thomas - 24.01.2018

Zitat:Nein, natürlich läßt sich die unerlöste Person nicht als solche in das Wahre SELBST integrieren, sondern "nur" TRANSFORMIEREN!

Gut, das lassen wir mal so stehen.

(24.01.2018, 11:33)LoloMonica schrieb:  Jede spirituelle Entwicklung beginnt mit der Annahme der Person hier und jetzt. Diese Annahme wirkt transformierend.... verstehst du?


Nicht ganz, nein.
Wer nimmt die Person an? Die Person nimmt sich selbst an? Scheint mir unmöglich zu sein, weil es sich nur um etwas handeln kann, das zur Person in einem beobachtendem Verhältnis steht. Und das Beobachten der Person durch "MICH" ist die Transformation - sofern es urteilsfrei und lediglich beobachtend geschieht. Denn im Akt der Beobachtung wird erfahren, dass die Person nicht der Beobachter ist und das entmachtet die Person (das Ego) in seiner Anmaßung, selbst die Quelle der Existenz zu sein.


RE: Daniel Herbst - Thomas - 24.01.2018

(24.01.2018, 11:53)LoloMonica schrieb:  DU bist es, der durch Glauben im Sinne des Für-wahr-haltens in Wahrheit die Unwahrheit bezeugt!

Sehr richtig! Es sind ausschließlich meine eigenen Überzeugungen, die die Unwahrheit erzeugen und aufrecht erhalten.

Zitat: Und? - macht dich dein Glauben frei? von deinem Selbsthass zum Beispiel???


Nun, wenn Glaube an die Unwahrheit mich eine unwahre Welt sehen lässt, dann muss wohl der Glaube an die Wahrheit bewirken, dass ich die Wahrheit erkenne.

Selbsthasser sind wir alle, ohne eine einzige Ausnahme. Denn Selbsthass ist die unmittelbare Folge davon, die Wahrheit über sich selbst nicht zu kennen. Und jeder, der hier ist, kennt die Wahrheit nicht.

Das ist übrigens das zentrale Thema des Kurses, nur dass dort "Selbsthass" mit "Schuld" übersetzt wird. Und weil Selbsthass unerträglich ist, wird er auf die anderen projiziert, die fortan die Schuldigen an der Misere sind.
Wir leben also in "Wirklichkeit" in einer Welt des unterdrückten, verdrängten Selbsthasses.


RE: Daniel Herbst - Koman - 24.01.2018

Hi lieber Thomas
Zitat:Selbsthasser sind wir alle, ohne eine einzige Ausnahme. Denn Selbsthass ist die unmittelbare Folge davon, die Wahrheit über sich selbst nicht zu kennen. Und jeder, der hier ist, kennt die Wahrheit nicht.
Erkläre mir mal bitte etwas näher, diesen Selbsthass.
Also was genau hasst man da?

Zitat:Wir leben also in "Wirklichkeit" in einer Welt des unterdrückten, verdrängten Selbsthasses.
Ich weiß leider nicht, wie du diese Aussage genau meinst...
Meinst du es vielleicht so?:
Wir leben in "Wirklichkeit" in einer Welt, die aus Unterdrückung und Selbsthass entstanden ist und besteht.
?


RE: Daniel Herbst - LolSophie - 25.01.2018

Nachtrag:
Daniel Herbst hat recht, insofern er implizit sagt, dass die spirituelle Entwicklung "unten" bei der Person anfängt. Dass ich in meinem Blogposting soweit ausgeholt habe ist weniger seinem Text geschuldet, als einem Einwand von Herrn X., einem KIW-Gläubigen, der nicht aufhören mag, zu betonen, dass das Unwahre und Unwirkliche (Ego) nicht in das Wahre und Wirkliche (GEIST/Gott/SELBST) integriert werden kann, womit er natürlich recht hat - wobei er sich aber hartnäckig der Einsicht verweigert, dass das Ego nicht integriert, sondern durch Schattenintegration TRANSFORMIERT wird, um die "Gottgleichheit" des WahrenSELBST zu offenbaren, was weder vom Ich noch vom "Vater" (GEIST) jemals getrennt war... die Erkenntnis des EINEN Bewusstseins in der Vielheit. (Übrigens sollten die Religioten damit aufhören, von dem "einen" Gott in der Form zu sprechen, als sei dieser der "einzige" wahre Gott neben anderen unwahren Göttern. Bei dem "Einen" handelt es sich um das EINE einige Bewusstsein, das den Kosmos belebt.)
Wieso nur sprechen alle Religionen und spirituellen Schulen von der Reinigung des Ichs, der Läuterung, wenn die Person als solche unwahr wäre!!!? Christlich jargoniert , wird das Ich oder sie Seele/Psyche von Gott "bereitet", gereinigt, geheilt, und letztlich de-konditioniert.

Die Entwicklung von "unten" ist eine psychologische. Sie fängt im Hier und Jetzt der Person an, die Wahrheit und Wirklichkeit der Person bzw. des Menschlichen offenzulegen. Aus der psychologischen Sicht ist die Maske, das falsche Ich mit seinen Maschengefühlen das "Unwirkliche" und das geheilte Ich mit authentischen Gefühlen und einem realistischen gesunden Selbstbild das "Wirkliche ". Aus der letztgültigen nondualen Sicht ist dies zwar immer noch das Unwahre, jedoch ist es das Wesen des geheilten Ichs, dass es nicht anders kann, als sich in den Dienst Gottes bzw. des SELBST zu stellen. Wie gesagt, kann man die seelische Heilung nicht vom geistigen Heil trennen!
In die Ganzheit integriert werden kann nur das Geheilte bzw. transformierte Ich. Der Mensch ist nicht von Geburt an Mensch, Individuation ist Menschwerdung UND Gottwerdung.

Die ganze Vewirrung um diesen Punkt ist dem Umstand geschuldet, dass das Ich und das Wahre SELBST als getrennt voneinander geglaubt werden, derweil die Sprache nicht anders als getrennt beschreiben kann, was ungetrennt (Einheit) ist. Man sollte nicht vergessen, dass das Ego nicht durch das Ego geheilt wird, die selbstheilende Instanz ist das Wahre SELBST, der "göttliche Funken", der "Sohn", der durch das Ego verborgen wurde. Der "Sohn" oder das Christus-SELBST ist es, der das Unwahre heilt, transformiert und schliesslich in die Erkenntnis der "Todlosigkeit" des unsterblichen Bewusstseins transzendiert wird.

PS: Im übrigen empfehle ich KIW-Gläubigen das Studium des Neuen Testamentes. Das Johannes-Evangelium ist echt was für's Herz... Wer sein Herz den Worten Jesu im Johannes-Evangelium öffnet, der braucht keinen Ersatz.


RE: Daniel Herbst - Thomas - 25.01.2018

(24.01.2018, 17:14)Koman schrieb:  Hi lieber Thomas
Zitat:Selbsthasser sind wir alle, ohne eine einzige Ausnahme. Denn Selbsthass ist die unmittelbare Folge davon, die Wahrheit über sich selbst nicht zu kennen. Und jeder, der hier ist, kennt die Wahrheit nicht.
Erkläre mir mal bitte etwas näher, diesen Selbsthass.
Also was genau hasst man da?

Zitat:Wir leben also in "Wirklichkeit" in einer Welt des unterdrückten, verdrängten Selbsthasses.
Ich weiß leider nicht, wie du diese Aussage genau meinst...
Meinst du es vielleicht so?:
Wir leben in "Wirklichkeit" in einer Welt, die aus Unterdrückung und Selbsthass entstanden ist und besteht.
?

Lieber Koman,

was man gerne als Trennung von Gott umschreibt ist in letzter Konsequenz eine Spaltung des eigenen Geistes, denn Gott ist die Quelle und Identität meiner selbst und deiner selbst. Sich (scheinbar) davon zu trennen ist der größtmögliche und auch einzig mögliche Verlust von absolut allem, weil alles aus dieser Quelle kommt - man ist selbst diese Quelle.

Allerdings ist Tod unmöglich und auch diese Trennung ist nicht möglich, aber die Illusion, dies sei geschehen, ist möglich.

Aus der Illusion, man sei von Gott getrennt, entsteht der Traum dieser Welt und ihr einziges Thema ist Trennung. Getrennte Körper, Aggression, Gewalt, Suche. Selbsthass ist ihre Grundlage und er wird als Angriff ausagiert, denn die anderen sind wir selbst.
Selbsthass ist das, was übrig bleibt, wenn wir uns selbst wegwerfen - wir können uns selbst nicht mehr lieben, weil wir uns von der Quelle der Liebe scheinbar abgetrennt haben. Wir können nicht sterben, doch träumen können wir es. Und weil die Liebe der Kern des Lebens ist, resultiert aus deren scheinbarem Verlust eine Welt, in der geboren und gestorben wird, eine ständige Wiederholung eines einzigen Themas in unendlichen Varianten. Man kann das mit dem Inhalt von Spielfilmen vergleichen, in denen es immer um das Drama von Liebe und Tod in irgendeiner Form geht.

Die daraus resultierende Psychologie ist komplex und nicht unbedingt offensichtlich, denn Verdrängung in vielen Formen (um das Schreckliche zu verbergen) spielt dabei eine Hauptrolle.

Nur - geschehen ist dies niemals, weil es unmöglich ist. Deswegen sagt man eben Illusion oder Traum zu dieser Welt.

Zitat:Meinst du es vielleicht so?:
Wir leben in "Wirklichkeit" in einer Welt, die aus Unterdrückung und Selbsthass entstanden ist und besteht.

Genau. Ich habe Wirklichkeit in Anführungszeichen gesetzt, weil es eben nicht wirklich ist (nicht wahr ist).

LG Thomas


RE: Daniel Herbst - Koman - 25.01.2018

Lieber Thomas
Zitat:Aus der Illusion, man sei von Gott getrennt, entsteht der Traum dieser Welt und ihr einziges Thema ist Trennung. Getrennte Körper, Aggression, Gewalt, Suche. Selbsthass ist ihre Grundlage und er wird als Angriff ausagiert, denn die anderen sind wir selbst.
Selbsthass ist das, was übrig bleibt, wenn wir uns selbst wegwerfen - wir können uns selbst nicht mehr lieben, weil wir uns von der Quelle der Liebe scheinbar abgetrennt haben.
Aber genau diese Erkenntnis, führt meiner Meinung nach auch zu inneren Heilung.
Weltlich gesehen erkennt man dann diese eigene Gefangenschaft,
aber geistig gesehen ist/wird man dann frei, frei vom Nebel dieser Lüge.
Und ich denke, gerade diese unglaublich große Liebe zu anderen Menschen wie z.B. auch zu "Mördern und co.", kann erst entstehen, wenn man die seelische und geistige Gefangenschaft in dieser Lüge erkannt hat, eben nach dem Motto:
"Vater, vergib ihnen , denn sie wissen nicht was sie tun."

Zitat:Nur - geschehen ist dies niemals, weil es unmöglich ist. Deswegen sagt man eben Illusion oder Traum zu dieser Welt.
Dazu würde ich einwenden: Es ist nicht unmöglich, nur die Menge der Menschen macht es "fast" Unmöglich.
Würde es z.B. nur 3 Menschen geben und alle drei hätten diese Erkenntnis verinnerlicht, dann wäre der Mensch versöhnt und er könnte einfach im Seienden, seiendes sein.
Deswegen ja auch meine Frage:
Zitat:Zitat:
Meinst du es vielleicht so?:
Wir leben in "Wirklichkeit" in einer Welt, die aus Unterdrückung und Selbsthass entstanden ist und besteht.

Genau. Ich habe Wirklichkeit in Anführungszeichen gesetzt, weil es eben nicht wirklich ist (nicht wahr ist).
Wenn man Die Illusion erkannt hat, dann hat man auch die Wahrheit erkannt, also fernab dieser Welt oder Welten, da gibt es mich in der seienden Wahrheit, auch wenn ich diese "in diesem Umfeld" nur geistig erfassen kann, da ja die Lüge alles zugepflastert und verbaut hat.

Aber würde ich alles auf der Lüge gegründete wegnehmen, dann sehe ich noch immer:
[Bild: Landschaft48-1.jpg]


RE: Daniel Herbst - Dexter - 23.10.2019

Zitat: Das Wirkliche und das Unwirkliche bedingen einander

Ja ,diese Aussage von Daniel stimmt für mich.Warum?

Im Grunde ist alles (er-) Leben.

Ich unterscheide zwischen direkter Wirklichkeit ,die wir mit unseren Sinnen Jetzt erleben und der indirekten ,die unser Denken erschafft .Das Denken erschafft eine Art zweite Wirklichkeit unabhängig von Hier und Jetzt.
Alles was mit Vergangenheit und Zukunft ,alle Theorien ,Begründungen und Bedeutungen fällt unter das indirekte Erleben ,in dem alles möglich erscheint.Ein Paradebeispiel ist das Seil und die Schlange.

Das indirekte Erleben ist es auch ,das zu Suchprozessen führen kann, nach etwas das garnicht existiert.Damit meine ich das künstliche ,scheinbare "Ich".Wie könnte etwas das nicht real ist gefunden werden oder wegfallen ?
Demnach ---> Nichts erlebt.
(Genauso verhält es sich auch mit der Suche nach "Erleuchtung", die kann ja Niemanden zustossen ,weil sie schon Alles ist .)


Alles ist Erleben ; Nichts erlebt ( etwas anderes finden wir nicht).