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Was denkst Du gerade? - Druckversion

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RE: Was denkst Du gerade? - MickyMo - 12.03.2018

"Wetter ist ein Teil der Welt, der phänomenalen Welt und so interessant ich es auch finde, diese Phänomene zu verstehen, bringt mich das - wie ich die Dinge sehe - einem Verständnis meiner selbst nicht näher sondern entfernt mich eher davon. Warum? Weil ich davon überzeugt bin, dass ich zuerst mich selbst verstehen muss, bevor ich irgendetwas anderes verstehen kann. Zuerst muss ich völlig klar darin sein, wer und was ich bin. Erst auf diesem Hintergrund kann alles andere klar sein."

natürlich geht es nicht darum das WETTER zu verstehen.
ich denke das weisst du sehr genau !
es ist also nicht in Ordnung dich auf diese weise aus der Analogie zu winden.

das was DU von DIR selbst erfahren und verstehen kannst
ist doch ebenfalls nur das phänomenale
DU bist doch WIE Wetter
DU selbst bist das Wetter
und DU erscheinst in Formen von Sonnenschein, hagel, sturm etc.

nun sagst du
den Hagel und Sturm will ich nicht haben
der darf nicht sein
weil er destruktiv ist

es wär schön wenn du konkret darauf antworten könntest
ohne auszuweichen


RE: Was denkst Du gerade? - Thomas - 12.03.2018

Zitat:natürlich geht es nicht darum das WETTER zu verstehen.
ich denke das weisst du sehr genau !
es ist also nicht in Ordnung dich auf diese weise aus der Analogie zu winden.

Ich wollte mich nicht aus etwas herauswinden sondern erklären, warum ich die Analogie nicht auf mich anwenden kann. Und ich weiß das auch nicht ganz genau, sondern du meinst das, weil es für dich so sonnenklar erscheint, dass es für dich keine andere Möglichkeit gibt.

Das Problem liegt nicht daran, dass ich die Analogie nicht annehmen will sondern daran, dass wir, wie ich jetzt sehe, ganz unterschiedliche Auffassungen von uns selbst haben:

Zitat:das was DU von DIR selbst erfahren und verstehen kannst
ist doch ebenfalls nur das phänomenale
DU bist doch WIE Wetter
DU selbst bist das Wetter
und DU erscheinst in Formen von Sonnenschein, hagel, sturm etc.

Wenn du mich so definierst oder siehst, dass ich selbst das Phänomen bin, wird mir klar, was du mit der Analogie meinst.
Denn dann musst du auch denken, dass ich mich selbst verleugne, wenn ich "schlechtes Wetter" loslassen möchte.
Allerdings verstehe ich dann wiederum nicht, warum du überhaupt etwas loslassen möchtest - du würdest dich dann ja selbst loslassen?

Für mich ist das alles anders: Phänomene erscheinen in mir, doch bin ich sie nicht. Sie haben nichts mit dem zu tun, was ich bin. Ich bin wie eine Leinwand auf der Phänomene kommen und gehen.

Zitat:das was DU von DIR selbst erfahren und verstehen kannst
ist doch ebenfalls nur das phänomenale

Zitat:und DU erscheinst in Formen von Sonnenschein, hagel, sturm etc.

Ich erfahre mich selbst nicht als Phänomen wie das Wetter, weil das Wetter nicht meine Grundlage ist, sondern ich bin die Grundlage für das Wetter. Es gäbe kein Wetter, wenn es nicht in meinem Bewusstsein erscheinen würde. Ich erlebe mich selbst als dieses Bewusstsein und weiß, dass ich das bin, nicht aber die Phänomene, die sich darin abspielen.

Meine Analogie wäre eher, dass ich ein Videorekorder bin, nicht aber das Band, das man darin einlegt.

Zitat:das was DU von DIR selbst erfahren und verstehen kannst
ist doch ebenfalls nur das phänomenale

Das stimmt nicht für mich, denn ich bin mir soweit meiner selbst bewusst, dass ich mich als mich selbst erlebe, wenn auch mit Unterbrechungen und nicht immer.
Du beschreibst, wie du dich selbst erlebst, ich aber erlebe mich anders. Allerdings habe ich mich in der Vergangenheit ebenfalls so erfahren wie du jetzt.


RE: Was denkst Du gerade? - MickyMo - 12.03.2018

hmmmm ?
DAS was ich wirklich bin
ist doch keine Erscheinung die erlebt werden kann

es kann auch nicht GEDACHT werden

unser ganzes erleben und denken spielt sich auf der relative4n, der phänomenalen ebene ab.
und NUR auf dieser können wir agieren.
auch DU.

also ist ALLES was du über DICH weisst oder was DU erlebst
von phänomenalem Charakter.

das scheinst du aber nicht akzeptieren zu wollen.

du scheinst irgendwie zu glauben
DU hättest ZUGRIFF auf die absolute ebene.


RE: Was denkst Du gerade? - MickyMo - 12.03.2018

"Das stimmt nicht für mich, denn ich bin mir soweit meiner selbst bewusst, dass ich mich als mich selbst erlebe, wenn auch mit Unterbrechungen und nicht immer."

natürlich können wir bewusst SEIN.

aber das was in unserem Bewusstsein erscheint, sind nicht wir selbst.

wenn du dich selbst erlebst
unterscheidet sich das nicht
von deinem erleben (ausgedachter) anderer
beides sind IMMER NUR phänomenale erlebnisse


RE: Was denkst Du gerade? - Thomas - 12.03.2018

Zitat:hmmmm ?
DAS was ich wirklich bin
ist doch keine Erscheinung die erlebt werden kann

Das stimmt. Ich benutzte das Wort weil du sagtest, wir seien selbst die Phänomene.
Wir sagen von Phänomenen, dass sie erlebt werden, aber ich sage nicht von mir, dass ich mich selbst erlebe. "Erleben" setzt voraus, dass uns etwas gegenüber gestellt ist. Alles, was wahrgenommen wird, ist ein Erleben.

Aber über den, der wahrnimmt, kann man nicht sagen, dass er im Gewahrsein seiner selbst sich selbst erlebt.

Zitat:also ist ALLES was du über DICH weisst oder was DU erlebst
von phänomenalem Charakter.

das scheinst du aber nicht akzeptieren zu wollen.

Doch, das akzeptiere ich durchaus. Nur sage ich nicht, dass ich das bin. Etwas "über mich wissen" unterscheidet sich von einem Gewahrsein meiner selbst.

Zitat:du scheinst irgendwie zu glauben
DU hättest ZUGRIFF auf die absolute ebene.

Das weiß ich nicht, weil die "absolute Ebene" zunächst nur eine Vorstellung ist. Ich weiß nur, dass sich irgendwann vor Jahren eine Verschiebung der Aufmerksamkeit vom Phänomenalen hin zu mir eingestellt hat - zu einem Gewahrsein von "Ich Bin" und dieses Gewahrsein brachte die Gewissheit mit sich, dass ich das Phänomenale nicht bin, sondern dass es in mir erscheint.

Da ist nicht einmal etwas grundsätzlich Neues erschienen sondern lediglich das Gewahrsein von etwas, das schon immer da war, aber durch das Phänomenale verschleiert wurde. Es unterscheidet sich von allem Phänomenalen dadurch, dass es einen konstanten Hintergrund bildet und nicht wechselt, wie Phänomene es tun.

Zitat:natürlich können wir bewusst SEIN.

aber das was in unserem Bewusstsein erscheint, sind nicht wir selbst.

Eigentlich ist Satz2 das Gegenteil von dem, was du weiter oben sagtest? oder verstehe ich dich falsch?

SEIN ist keine Erfahrung, kein Erleben aber auf jeden Fall auch keine theoretische Annahme. SEIN ist, was wir sind und dessen kann man gewahr sein.


RE: Was denkst Du gerade? - Thomas - 13.03.2018

Hi Koman,

was das Ego ist, wird immer wieder unterschiedlich gesehen. Für dich scheint es so zu sein, dass du selbst das Ego bist, das unfrei ist, solange es nichts vom Himmel weiß (geistiges Reich) und durch das Wissen über den Himmel frei wird bzw. eine Alternative aufgezeigt bekommt.

Ich reite auf diesem Punkt jetzt mal herum, weil ich ihn für außerordentlich wichtig halte und will auch gleich vorwegnehmen, was dieser Punkt dabei ist: Sich selbst für das Ego zu halten oder auch nur, sich damit in Verbindung zu bringen, macht es unmöglich, es aufzugeben, weil niemand sich selbst aufgeben kann.
Ich entnehme meine Beschreibung dem Kurs, der nach meiner Überzeugung die umfassendste Auseiandersetzung mit dem Ego enthält, die ich jemals studiert habe.

Demnach ist das Ego lediglich die Summe deiner unwahren Überzeugungen über dich selbst - ein Lügenkonstrukt, an das man glaubt. Der heilige Geist dagegen ist das genaue Gegenteil. Er repräsentiert die Wahrheit.
Dies sind die beiden Herren, von denen Jesus sagte, man könne nicht beiden dienen. In der Tat ist das unmöglich, weil sie sich gegenseitig ausschließen. Denn das Ego ist eine Verleugnung Gottes und ein Angriff auf Gott, während der HG (der heile Teil deines Geistes) die Stimme für Gott ist.

Zitat:Ja, um mal aufzuzeigen wie ich es sehe, werde ich mal ein wenig tiefer darauf eingehen, wie ich "frei und unfrei" hier definiere.

Für mich ist ein "unfreies Ego", ein Ego, dass nichts über das "geistige Reich" weiß oder erfahren hat.

Das kann es auch nicht. Das Ego ist einfach eine Lüge - es kann nicht verbessert oder geläutert werden.

Zitat:Es ist auf jedenfall diese essenzielle Erfahrung mit dem Heiligen Geist von Nöten, um dem "unfreien Ego" aufzuzeigen, dass es da noch einen anderen Weg gibt.

Das betrifft DICH, aber nicht das Ego. Du bist derjenige, der entweder dem Ego glaubt oder dem HG.

Zitat:Ein "freies Ego" zeugt für jenes, dass es sich darüber bewusst ist, wie sich die Lage in Wirklichkeit verhält.
Es ist natürlich nicht wirklich "die ganze Wahrheit", aber es hat sich dadurch ein Weg zu dieser wirklichen Wahrheit eröffnet.

Das "unfreie Ego", muss einfach alles so hinnehmen wie es kommt, und sieht es auch so als gegebenen Kreislauf des Lebens.

Das "freie Ego" ist aber in der Lage, diesen Kreislauf zu bezeugen und aber auch noch dazu, diesen "geistigen Weg", der sich da aufgetan hat.

Stimmt auch für mich alles so, wenn man "Ego" ersetzt durch "Ich". Du bist der Entscheider, der entweder der Straßenkarte des Ego folgt (und die führt immer nirgendwo hin) oder der des HG (die zu deiner Befreiung und zur Wahrheit führt). Doch wird die Straßenkarte des Ego nie zu einer, die zur Wahrheit führt und weil die Wahrheit das einzige ist, was existiert, ist der Weg des Ego schlicht eine Illusion und existiert nicht einmal.

Vielleicht findest du diese Darstellung gar nicht so unterschiedlich von deiner? Wie gesagt, ist der wichtige Punkt dabei der, dass eine Läuterung des Ego sonst als Weg aufgefasst werden kann. Doch das Ego weiß überhaupt nichts und führt nirgendwo hin.

Vor ein paar Jahren noch hätte ich mich deiner Darstellung vielleicht angeschlossen, weil ich auch immer von einer Läuterung ausgegangen bin. Aber Läuterung ist, dem Ego-Denksystem zu entsagen - eine klare Wahl und Entscheidung.

Zitat:Das Ego, egal wie viel es nun weiß, kennt, erlebt oder erfahren hat, das Größte was es vollbringen kann, ist, auf die Wahrheit hinzudeuten, da es eben wegen der irdischen Denkweise nicht zu mehr befähig ist.

Vielleicht wird durch diese Aussage der Unterschied noch deutlicher:
Das Ego wird nie auf die Wahrheit hindeuten, weil es sie nicht kennt. Es wird immer nur dein Verderben wollen, weil es der Teil deines Geistes ist, der Gott fürchtet und ihn für rachsüchtig hält. Das Ego ist davon überzeugt, dass du den Tod verdienst und wird niemals etwas anderes als das wollen.

Diese ganze Widersprüchlichkeit der Bibel, in der Gott mal als ewig gütig und mal als verfolgender Rächer dargestellt wird ist wie ein Dialog zwischen Ego und HG. Aber einer, der niemals versöhnt werden kann. Wenn das Leben wahr ist, kann der Tod nicht wahr sein.


RE: Was denkst Du gerade? - ParaDoxa - 14.03.2018

Man denke ruhig andere seien dumm, aber ich z.B. sage nicht alles was ich denke/weiß/sehe.
Stell dich doof, gehts dir gut, ist ein Spruch, der bei Leuten, die voller Unverständnis alle Verantwortung nur beim Gegenüber sehen, ganz angebracht ist.


RE: Was denkst Du gerade? - Thomas - 14.03.2018

Nur du kannst dir etwas entziehen. 2Widersetze dich dieser Einsicht nicht,
denn mit ihr beginnt wahrhaft das Licht heraufzudämmern. 3Denk auch
daran, dass die Verleugnung dieser simplen Tatsache viele Formen annimmt,
und du musst lernen, diese zu erkennen und dich ihnen ausnahmslos stand-
haft zu widersetzen. Das ist ein entscheidender Schritt im Wiedererwachen.

5Die anfänglichen Stadien dieser Umkehr sind oft ziemlich schmerzhaft, denn
sobald man die Schuldzuweisung vom Äußeren abzieht, besteht eine starke
Tendenz, innen an ihr festzuhalten. 6Es ist am Anfang schwierig zu begreifen,
dass das genau dasselbe ist, denn es gibt keinen Unterschied zwischen innen
und außen.

Wenn deine Brüder Teil von dir sind und du ihnen die Schuld für deinen
Entzug zuweist, dann weist du dir selbst die Schuld zu. 2Und du kannst nicht dir die Schuld zuweisen, ohne ihnen die Schuld zuzuweisen. Deshalb muss Schuldzuweisung aufgehoben und nicht anderswo gesehen werden. Schiebe sie dir selbst zu, und du kannst dich selber nicht erkennen, denn nur das Ego weist überhaupt Schuld zu. 5Selbstbeschuldigung ist daher eine Identifikation mit dem Ego und ebenso ein Ego-Abwehrmechanismus, wie andern die Schuld zuzuweisen.
6Du kannst nicht in GOTTES GEGENWART eintreten, wenn du
SEINEN SOHN angreifst.


T-11.IV.4,5 KIW


RE: Was denkst Du gerade? - ParaDoxa - 14.03.2018

Sehr schön, Thomas - ebenso dein neues Bild! :-))

Und wie siehst du es mit Ursachen? Die Ursache für eine Trennung z.B., oder für einen Rückzug oder oder...


RE: Was denkst Du gerade? - ParaDoxa - 14.03.2018

Wenn man etwas versuchen "muss" zu sein, bzw. etwas versucht zu sein (mein Gott ist das bei mir lange her, dass ich das tat - bis auf kürzlich während meiner Krise, kam es seit Ewigkeiten nicht mehr vor) dann ist man es in dem Moment nicht!

Das bedeutet nicht, dass du es generell nicht bist -was auch immer- , nur, dass du es MACHEN statt sein willst.
Das du es nicht aus sich selbst heraus entstehen / auftauchen lässt....nämlich sobald du dieser Erwartung entsprechen willst, ist es schon vorbei. So jedenfalls in meiner Erfahrung.