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Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - Druckversion

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Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - ParaDoxa - 13.07.2016

Ich versuche interessehalber immer noch zu Sortieren, Verständnis und Ordnung in meine bisherigen Erfahrungen, meinem Erleben und den sonstigen diversen Eindrücken zum Thema zu gewinnen.


Für mich hat Erwachen etwas mit transformativen Prozessen zu tun.
Offensichtlich, und das habe ich ja schon öfter erwähnt, gibt es verschiedene Arten von Erwachen.
Wenn ein Erwachen geschieht und es keine organisch transformative Wirkung was die psychischen und geistigen Strukturen anbelangt zeigt, dann war es aus meiner Sicht "nur" ein geistiger Shift.

Jetzt ist es aber so, dass ja dieser mehr oder weniger intensive Shift nicht willentlich bewirkt werden kann, und man nichts dazu tun kann, dass es gesechieht, sondern dies Geschehen, wie man sagt, stets ein Akt der Gnade ist.

Die Mystiker jedoch sagen, dass du in der Hingabe und im Loslassen allen Wollens zu Gott (dir) findest.
Nach so einem Akt der totalen Hingabe folgt die sog. dunkle Nacht, die dICH läutert und verbrennt was du nicht bist. Auch das ist dann etwas das nicht willentlich bewirkt werden kann.
Ich kann z.B. mit meinem Willen nicht meinem Wollen oder Nicht-Wollen Herr werden. Ich kann Wollen weder an noch abstellen. Etwas zu wollen bzw. nicht zu wollen entzieht sich einem direkten Einfluss des Menschen.

Hingabe wie sie hier gemeint ist, ist also genauso wie das Erwachen ansich etwas das geschieht, wenn der Mensch reif dazu ist.
Wenn er reif ist zur Kapitulation kann Erwachen geschehen - mit anschließender Transformation.
Wenn er reif ist sich in Totalität dem EINEN hinzugeben beginnt ein unaufhaltsamer Prozess der inneren Wandlung und Transformation der das ICH läutert und seine Strukturen bis auf seine funktionale Instanz verbrennt.
Der Eigenwille wird durch den Willen des Einen abgelöst, und das hat entsprechende Auswirkungen im System Mensch.
Mit anderen Worten kein Ich mehr das (egozentrsche) Entscheidungen trifft.


Also was ist denn nun Erwachen? Der Switch? Die Transformation? Unabhängig ob sie wie beim Mystiker durch Hingabe oder wie beim Erwachten durch Kapitualtion und einem tiefgreifenden Switch geschah, der die gleichen Auswirkungen hat?


Beides würde ich sagen. Meister Eckhart, J.v.K., Teresa von Avila, Johannes Tauler etc. hatten ja nicht ganz zufällig, völlig unabhängig von einander, Inhaltlich nahezu exakt die gleichen Erfahrungswerte und Botschaften an andere hinterlassen.
Nämlich, Hingabe, leer-werden, das eigene Wollen dem Willen Gottes unterwerfen und wie die mystischen Ausdrücke sonst noch so lauten.
Genauso unmöglich willentlich umzusetzen wie die Kapitulation.

Das also zum Einen. ;-))


RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - fredoo - 13.07.2016

Erwachen ist ..... ist immer Lüge ..
also an welcher Lüge wollen wir uns heute erfreuen ?

Erwachen ist , auch Erwachen als Lüge zu erkennen ...
und auch das ... ist gelogen ...

und nun ?

tja ... Big Grin


RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - ParaDoxa - 13.07.2016

Ich habe hier mal drei sehr kurze Videos von Mike Hellwig zu denen ich im Anschluss Stellung nehmen werde.

Die Einleitung oben ist gemacht, nun möchte ich meine Gedanken weiter ausführen und zu dem kommen was Transformation bzw. dunklen Nacht ist.
Mike beginnt mit der Bewusstseinseins-bzw. Schattenarbeit noch vor jeglichem Erwachen/Switch/einer dunklen Nacht.
Wie gesagt geht es mir darum die Dinge folgerichtig einzuordnen und zu verstehen.


Hier werden zunächst die verschiedenen Zonen aufgezeigt durch die man sich "durcharbeiten" sollte- Obere Kontrollinstanz, WEut, Angst, Schmerz.....:
Ja, immer der Angst nach war und ist immer noch mein Motto. ;-)

Zur dunklen Nacht:



RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - ParaDoxa - 13.07.2016

Ich möchte anhand der Videos von Mike Hellwig aufzeigen, dass es zwei Arten des Zugangs zu den Schattenanteilen gibt.
Und ich bin sicher, dass diese Arbeit von Mike gut ist, nur weiß ich nicht inwiefern sie alle Deidentifikationen und Lösungen bewirkt, ohne vorher in den "Tunnel" gefallen zu sein, in dem dir das Ruder über einen langen Zeitraum aus der Hand genommen wird --> die Hingabe der Mystiker - oder durch Erwachen ausgelöst.


Ich nenne den einen: "Weg von Oben" und den anderen: "Weg von Unten".


Der Weg von Oben ist der den Menschen gehen die z.B. Bewusstseins-oder Achtsamkeitsarbeit oder sonstige Integrations-und Heilarbeiten machen, die eine Beobachterrolle mit einschließt.
In dem Fall gab es noch keine Berührung mit Erwachen.
Dennoch übt sich der Betroffene darin alle Anteile, Regungen, Gefühle, Gedanken (z.B. innerer Kritiker) etc. die in ihm auftauchen aus der Beobachterrolle (hier von Mike als sog. GASTGEBER benannt) zu betrachten und damit annehmend/forschend zu sein.

So nun kommen wir zum Weg von Unten der aus meiner Erfahrung wie gesagt durch totale Hingabe an die Essenz geschieht.
Hier wird man wie im Video von Mike beschrieben von der Ebene des alltäglichen Bewusstseins mit all seinen Schutzmechanismen in die eigene Tiefe der Essenz gestürzt - Gott/ES übernimmt die Führung.
Hier gibt es -anders wie bei dem weg von Oben- keine Alternativen mehr, der Prozess der hier losgetreten wurde, wird durchlitten, ohne dass eine regulierende Ich-Instanz -die wir ansonsten alle kennen und haben, eingreifen könnte, und etwas portionierbar wäre. Das Ich hat sICH an den großen Willen des Einen hingegeben.
Alles andere als ein Spaziergang....


Mike erwähnt hier zum einen die dunkle Nacht die in Frieden mündet, und zum anderen bezeichnet er in einem anderen Video den selben Vorgang als Erwachen des E.T.. Der ebenfalls nach „unten“ katapultiert wurde, bei dem allerdings der sog. Gastgeber direkt da(bei) war, aber bei Tolle ebenso die psychischen Strukturen, nur eben rückwirkend, auflgelöst wurden. Dies hier ist natürlich keine wirklich gezielte Arbeit im festen Glauben eines Jemanden der dies täte, sondern von hier aus ein Geschehen von Selbst, dessen man sich bewusst ist und sich statt dagegen zu wehren natürlicherweise mit geht/spielt. Also anders eben, als wenn man sich von „oben“ nach unten durcharbeitet.



Bei der Schattenarbeit die Mike Hellwig beschreibt, erwähnt er also ebenfalls die "dunkle Nacht" in die man reinkatapultiert wird....
Im Anschluss sagt er, dass es eben besser sei, wenn man zuvor reichlich an seinen darüberliegenden Themen, der unbewussten Ängste, dem Schmerz usw. arbeitet, so dass man wohl mit der Zeit zur unteren Ebene gelangt, in die Eckhart Tolle direkt hinein katapultiert wurde.

Ok, allerdings wird in meiner Erfahrung in der dunklen Nacht sehr Vieles auf eine äußerst mystische Weise gelöst das u.a. überhaupt nichts mit der eigenen Lebensgeschichte zu tun hat. Wie sollte das bei der Bewusstseinarbeit von "Oben" berührt werden?
Und sehr vieles wird eben in Dunkelheit gelöst, d.h. du bemerkst zwar den riesigen Schmerz, und sonstige Unanehmlichkeiten im Befinden und der körperlich-seelischen Verfassung, aber es gibt dazu häufig keine Bilder, keine Auslöser, keine Zusammenhänge. Daher nennt sie sich für mich auch dunkle Nacht, weil es ein unerklärlicher, mystischer Vorgang ist der sich in weiten Teilen dem Bewusstsein des Betroffenen entzieht. Er weiß nicht was da mit ihm geschieht, aber dass etwas gewaltiges am Werke ist, das ist natürlich nicht nur aufgrund der Verbrennungsakte offensichtlich.


RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - Margret - 13.07.2016

PARA DOXA

Ok, allerdings wird in meiner Erfahrung in der dunklen Nacht sehr Vieles auf eine äußerst mystische Weise gelöst das u.a. überhaupt nichts mit der eigenen Lebensgeschichte zu tun hat. Wie sollte das bei der Bewusstseinarbeit von "Oben" berührt werden?
Und sehr vieles wird eben in Dunkelheit gelöst, d.h. du bemerkst zwar den riesigen Schmerz, und sonstige Unanehmlichkeiten, aber es gibt dazu keine Bilder, keine Auslöser, keine Zusammenhänge. Daher nennt sie sich für mich auch dunkle Nacht, weil es ein unerklärlicher, mystischer Vorgang ist der sich in weiten Teilen dem Bewusstsein des Betroffenen entzieht. Er weiß nicht was da mit ihm geschieht, aber dass etwas gewaltiges am Werke ist, das ist natürlich nicht nur aufgrund der Verbrennungsakte offensichtlich.

So ist es für mich auch.Wangenkuss


RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - ParaDoxa - 13.07.2016

(13.07.2016, 10:50)Margret schrieb:  So ist es für mich auch.Wangenkuss

;-)) Umarmung


RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - ParaDoxa - 14.07.2016

Damit keine Missverständnisse aufkommen, ich recherchiere quasi nur, und möchte mein Verständnis für Erwachen, Prozesse, Transpersonales usw. weiter ausbilden. Ich bin eben Forscherin. ;-)))
Ich selbst halte weder Bewusstseinsarbeit, Schattenarbeit, noch Läuterungsprozesse oder Deidentifikationsprozesse für das Erwachen an sich. Auch keine Gipfel-oder sonstige mystischen Erfahrungen.

Nur ist zu beobachten, dass Erwachen, aber auch Kundalinieerweckung und andere Erlebens-und Bewusstseinsveränderte Zustände, relativ gesehen, ganz offensichtlich mit mehr oder weniger intensiven innerpsychischen und geistigen Vorgängen in Verbindung stehen.

Es gibt neben Erfahrungsberichte vieler unbekannter Menschen viele spirituelle Lehrer die davon berichtet haben. Man schaue allein bei Karl Renz, was er nach seinem Aufgesogenwerden erlebte......Hölle, über einen sehr langen Zeitraum, wie er selbst sagte - als Nebeneffekt sozusagen.


Zu "was ist Erwachen" kommen mir folgende Formulierungen:
Alles was im Erfahrbaren geschieht ist Inhalt dessen was allem zugrundeliegt, dies was da vor und alles durchdringend ist, ist das was du bist, das mit Erwachen bezeichnet werden kann.
Also nichts das du erreichen oder objektivieren könntest. Erreichbarkeit setzt Objektivität und Zweiheit voraus.
Nur darum ist zu sagen, dass es Erwachen gar nicht gibt.
Jo, es GIBT es auch nicht, denn alles was es GIBT, be-gibt sich in die Welt der Erscheinungen und wird zum Objekt - das wiederum ein Zweites, nämlich das Subjekt zur Erfassung dessen bräuchte. Klarer Bullshit. :-))))))
So ist es der plötzliche (meist unerwartete) Wegfall des Ich-Schleiers, bzw. das plötzliche Ab-Fallen ins Zeitlose, Eine Bewusstsein-/Wahrnehmungsverschiebung das dieses Sehen ermöglicht.
In Zeit wird es niemals Erwachen geben, auch nicht im zeitlichen Jetzt, selbst wenn das näher dranliegt, wollte man es der besseren Verständigung wegen als Schicht oder Ebene bezeichnen.
Erwachen ist also immer zu jeder Zeit, nur nicht IN zeitlicher Wahrnehmung, ob gewusst oder nicht gewusst.





Jedoch, wenn das was Mike an Arbeit macht Frieden und Gleichmut bringt, ja dann bitteschön, ist das sehr viel Wert, nämlich Frieden und Gleichmut. :-))) Er bezeichnet als Folge der Er-Lösung besagter Anteile, einen erwachten Zustand oder erwacht-sein , in dem man überhaupt nichts von Erwachens-und Erleuchtungszirkus weiß.
Wortlaut: "dann bist du erwacht/erleuchtet und weißt nichts davon" - Sein in Selbstvergessenheit quasi.


Ich finde insgesamt, dass Erwachen so oder so häufig überbewertet wird.
Und wenn Erwachen oder die Erkenntnis, dass es keines gibt gg über kurz oder lang keinen inneren Frieden und damit einen einhergehenden, gewissen Gleichmut und ein sattsein (statt Satsang lol) bringt, dann vergiss es....oder so. :-) Das bedeutet nicht, dass es keine Unannehmlichkeiten mehr gibt, für mich jedenfalls nicht.

Desweiteren denke ich, dass Lernen und Entwicklung auf relativer Ebene natürlich nie aufhört. Bewusstseins-werdensprozesse nehmen kein Ende, ein Angekommen-sein gibt es in diesem Sinne nicht.


RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - fredoo - 14.07.2016

"just a little bit more peace of mind" sagte Ramesh Balsekar nach dem Nutzen des Erwachens befragt ...

doch nicht deshalb, weil jetzt Erwachen begriffen worden wäre , sondern weil die Notwendigkeit dessen unwiderbringlich entfallen ist ...

tja ... Big Grin


RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - ParaDoxa - 14.07.2016

ja, wieso tja...? Smiley

(14.07.2016, 15:11)fredoo schrieb:  "just a little bit more peace of mind" sagte Ramesh Balsekar nach dem Nutzen des Erwachens befragt ...

doch nicht deshalb, weil jetzt Erwachen begriffen worden wäre , sondern weil die Notwendigkeit dessen unwiderbringlich entfallen ist ...

sagt doch auch gar keiner. ;-) ...was wolle man dabei schon be-greifen? Greifen tut nur der Verstand. ;-) ...und sobald be/ge-griffen wird entsteht sogleich ein "es gibt...." .......setzen sechs! zahnlos lachen ;-))


RE: Erwachen und Transformation bzw. Deidentifikation - ParaDoxa - 14.07.2016

Achso, was ich gestern noch vergessen hatte zu erwähnen, wenn jemand also in diese dunkle Nacht gerät ist es gut eine Begleitung zu haben die sich mit diesen Vorgängen und allen möglichen Eventualitäten wenigstens annähernd auskennt. So wie es Mike schon indirekt geäußert hatte, dass es umso unangenehmer werden kann, wenn man sich nicht auskennt und nicht weiß was einem da geschieht usw..

Die Begleiter sind übrigens oft weder Heiler noch jemand der andere oder die Welt retten will. Und sie sind auch nicht deshalb Begleiter weil sie glauben mit jemand stimme etwas nicht, und das sei veränderuns-oder heilungsbedürftig, sondern gibt so jemand Halt, Raum und Orientierung in krisenhaften Prozessen, und wirkt somit einfach unterstützend.