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EKiW - Gedankenaustausch - Druckversion

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RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 27.03.2020

lieber Thomas,

zuersteinmal wieder aller Herz lichsten Dank für deine Antworten.
Ich habe mich darin vollkommen verstanden gefühlt und auch ein wenig erleichtert, ich erkläre gleich woher das m.E. stammt.

(26.03.2020, 17:04)Thomas schrieb:  Denn man hält sich selbst mit der ganzen Kraft des "Ich Bin" für etwas, was man nicht ist und deshalb muss das Aufgeben dieser Überzeugungen sich so anfühlen wie ein Kampf, den man gegen sich selbst führt.

Viele spirituelle Lehrer prädigen das "mit sich selbst" in Frieden sein.
Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie es dazu kommen soll, solange das Ego aktiv ist.
Damit meine ich, wenn man sich des Egos und dessen Wirken vollständig bewusst ist, dann muss (!) man doch sehen, was für ein Selbstbetrug es wäre sich mit diesem Ego zu arrangieren oder sogar mit ihm in Frieden zu sein.
Auch das Negieren des Ego funktioniert nicht, denn es wirkt ja im Unbewussten weiter, auch wenn man nicht an seine Macht glaubt.Oder?

Es ist also nötig das Ego und seine Funktionsweisen zu kennen und es im Auge zu behalten.
Idealerweise lebt man dann ständig im Beobachter aber genau das erzeugt den Kampf, weil das Ego jeden Augenblick versucht seine Macht, die Macht der Unerkanntheit, zurückzugewinnen.

In Alltagsssituationen ist es daher irre anstrengend im Beobachter zu bleiben, während man mit dem Ego im vermeintlichen Außen konfrontiert ist, zu sehen, dass es gar kein fremdes oder eigenes Ego gibt, sondern "nur" die Wirkkräfte des Ego im Allgemeinen.
Ihnen nicht zu widerstreben (was ja Groll und Kampf bedeuten würde) und ihnen dennoch keinen Raum zu geben, das überfordert mich eben zu Weilen so stark, dass ich nur noch weinen kann.
Diese Gleichzeitigkeit des Egowirkens in meinem Geist und im vermeintlichen Außen,
so als gäbe es doch den Teufel ;) der sich alle Mühe gibt mich in seine Fänge zurückzuholen, so kommt es mir vor, wenn die Welle des Kollektivbewusstseins auch mich mitzureißen droht.

Die Muster der Angst, die so heimlich und verborgen am Wirken sind, dass die meisten Menschen nicht mal hinschauen wollen.
Aber ich will hinschauen, es geht gar nicht mehr anders und das ist der Konfikt, aber wer ist da mit wem in Konflikt frage ich mich.
Das Ego mit sich selbst?
Das Selbst kann doch nicht in einem Konflikt sein, da es die Unwirklichkeit jedes Problems kennt oder besser gesagt keinerlei Wirkichkeit von Problemen kennt.

Heute heißt es im Übungsbuch: Ich will, dass Licht werde.


https://lektionen.acim.org/de/chapters/lesson-87 

Welches "ich" will das denn? Doch nicht das Egoich aber das Selbst ist doch Licht und kann nichts anderes sein.

Also nochmals meine Frage: Wer ist denn da mit sich selbst in Konflikt und kämpft gegen sich selbst und wie ist dieser Konflikt entstanden?

lieben Gruß in den Abend und herzliche Grüße von Kerstin


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 06.04.2020

Ich schreibe in diesem Forum manchmal meine Gedanken und Fragen auf, weil es hin und wieder geschieht, dass es Hinweise gibt, die mir hilfreich sind. Falls es nicht geschieht, dass ich Antworten bekomme, dann muss ich einfach nur ausreichend lange abwarten und siehe da, eine Antwort offenbart sich.

Hier also zu meiner letzten Frage:

Zitat:Wer ist denn da mit sich selbst in Konflikt und kämpft gegen sich selbst und wie ist dieser Konflikt entstanden?

Folgende Antwort erhielt ich:

Es ist der gespaltene Geist, der mit seiner vermeintlichen Spaltung in Konflikt ist. Er möchte wieder ganz, wieder EINs sein und übersieht dabei, dass die Trennung nicht real ist. Sie ist eine Illusion.
Wahrzunehmen ist das genau JETZT, denn das, was ich bin, ist die immerwährende Anwesenheit, die genau jetzt hier ist, egal worüber ein Geist im Konflikt ist oder nicht, diese Anwesenheit ist immer hier, und wenn sie bemerkt wird, dann ist es egal, womit sich der Geist beschäftigt, ob Gedanken auftauchen oder nicht, ob Welt auftaucht oder nicht, ob Ruhe oder Lärm vorhanden sind, die Anwesenheit, die ich bin, ist immer „dabei“.

Und mehr gibt es nicht zu finden als dies! Alles andere ist Dekoration, wie der liebe Herr fredoo das nennen würde.

Ich wünsche allen eine gute Zeit…….. von Herz en


mit bestem Dank an Eckhart Tolle mit seiner aktuellen Botschaft:


https://www.jetztodernie.online/aktuelle-lage/ 


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Thomas - 08.04.2020

Zitat:denn das, was ich bin, ist die immerwährende Anwesenheit, die genau jetzt hier ist, egal worüber ein Geist im Konflikt ist oder nicht

Ja, ganz genau. Nur darum geht es. Das ist gemeint wenn Nisargadatta sagt "Richte deine Aufmerksamkeit auf das Empfinden "Ich Bin" und bleibe dort".

Es ist verrückt, dass diese so überaus simple Anweisung von kaum jemand verstanden und befolgt wird.
Die Brille, durch die man schaut, sieht man nicht. Die gesamte Aufmerksamkeit wird vom Gesehenen absorbiert.

Zitat:Und mehr gibt es nicht zu finden als dies!

Wie mans nimmt. Es ist nur der Same, aus dem ein gewaltiger Baum wächst.


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 08.04.2020

(08.04.2020, 10:56)Thomas schrieb:  Es ist verrückt, dass diese so überaus simple Anweisung von kaum jemand verstanden und befolgt wird.

Ja lieber Thomas, das ist eine meiner Feststellungen bei mir selbst, dass ich immer wieder sage, kein Wunder, dass ich noch immer nicht endgültig befreit bin von allen Irrtümern und Illusionen, wenn es mir sooooo unendlich schwer fällt bei diesem einen, völlig anspruchslosen Dasein, zu bleiben.
Ich habe das schon oft zu meinen Freunden gesagt, wenn wir zusammensaßen und uns über diese simple Anweisung unterhielten. Egal ob es Sannyasins sind, oder Fans von Nisargadatta, Ramana Maharshi, Jiddu Krishnamurti, Samarpan oder wem auch immer, sie alle wissen, man müsste „bloß“ in der Anwesenheit bleiben, und dann lachen wir zusammen und ich füge noch hintendran, ärgert euch nicht, es ist wohl das allerschwerste überhaupt.
Ich kann ja mit einer Menge Phänomene auftrumpfen, von der Nahtoderfahrung bis zum Erwachen und dann weiter zum vollständigen tagelangem Sein im Gewahrsein und dann plötzlich, scheinbar ohne erkennbaren Grund, ist diese Anwesenheit von einem vermeintlichen „Vorfall“ absorbiert.

(08.04.2020, 10:56)Thomas schrieb:  Die Brille, durch die man schaut, sieht man nicht. Die gesamte Aufmerksamkeit wird vom Gesehenen absorbiert.

Ja eben, und das ist m.E. auch gar nicht anders möglich, es sei denn, man sitzt in einer dunklen Höhle, ist sich seiner inneren Bilder und Gedanken gewahr und treibt dieses Abwählen der Phänomene bis in die vollkommene Abwesenheit von Wahrnehmung, aber wer kann das schon in unseren „normalen“ Leben mit den Herausforderungen des Alltags? Ich kann noch so lange im Samadhi sein, rennt ein Kind auf die Fahrbahn, stürze ich los und reiße es in die vermeintliche Sicherheit, weg von den fahrenden Autos, dann kommt die erregte Mutter dazu , die sich überschwänglich bedankt, aktiviert bei mir die Trennung in - ich und du - , und zack ist es vorbei mit der reinen Anwesenheit, die gesamte Wahrnehmung erscheint auf einmal in Trennung als - ich und Welt - . Das war‘s dann mal wieder für eine lange unglückliche Zeit, in der ich versuche wieder zurück zu gelangen.

Jedoch gerade gestern habe ich dazu eine Entdeckung gemacht.
Der Versuch zurück zu gelangen ist ein Fehler, er erzeugt enormen Stress und Druck, weil es der Verstand ist, der sagt, wie komme ich dahin zurück, wo ich nicht vorhanden bin – lach!

Ich weiß jetzt, dass das Ego, obwohl an dem ganzen Geschehen nicht beteiligt, sich mit falschen Federn schmückt und glaubt, dass es mit dem Gewahrsein etwas zu tun hätte, es also „machen“ könne. Insofern ist es schade, dass die Mediation von Eckhart Tolle nun nicht mehr frei zugänglich ist, die Psi-online Leute haben diesen freien Zugang wieder gelöst und auch auf youtube ist es seit heute gelöscht.
In der Meditation von E.T. jedenfalls ist es mir aufgefallen und es lässt sich schwer beschreiben, ich versuch‘s trotzdem mal. Muss dazu etwas ausholen.

Castaneda hatte es schon in seinem Buch Reise nach X-Land so beschrieben.
Er gab seinem Schüler die Anweisung nicht auf die Dinge zu schauen, sondern auf den Zwischenraum zwischen den Dingen. Im Grunde auf die Luft aber da man Luft nicht sehen kann, wenngleich sich der Verstand manchmal zu Anfang einen „Notreim“ aufs Sehen mit den Augen macht und weiße oder schwarze Pünktchen sehen lässt, darf man sich auch davon nicht beeindrucken lassen, sondern weiter auf die Luft schauen, in der Nichts zu sehen ist, und dann ist man plötzlich nicht mehr nur beim Sehen mit den Augen, sondern in einer Art Wahrnehmung von Raum. Die Dinge und auch die Luft erscheinen dann in einem Raum, den man plötzlich wahrnimmt, das kann auch Draußen in der Natur sein, dieser Raum, den ich meine, der ist überall „außen rum und innen drin“ sozusagen.
Wenn man dann eine Weile diesen Raum wahrgenommen hat, der sich mehr an das Fühlen wendet als an das Sehen mit den Augen, dann kann man sich fragen, wer ist der, der das wahrnimmt aber man darf nicht ins Denken geraten, wer das wohl sein könnte, sondern muss ganz stur bei der Wahrnehmung dieses Raumes bleiben und dann kommt die Antwort auch hier als ein Gefühl, auf einmal ist das Gewahrsein da und man spürt, dass man genau das ist.

Allerdings, und das ist der Haken bei der Sache, ist das Gelingen dieser „Reise“ nach meiner Erfahrung von einer Gnade abhängig, zu der ich keinen Zugang habe. Ich kann noch so viel beten und bitten und jammern und rumtoben oder mich hingeben oder Gott sagen – hier bin ich, bitte übernimm die Führung, all das hilft leider gar nicht um das Ergebnis zu erzwingen.
Im Gegenteil bringt mich das eher an den Punkt, wo ich mich umbringen möchte, weil es wieder nicht gelingt und ich vor Wut ausrasten könnte :-(

Manchmal heule ich dann tagelang und vertiefe mich irgendwann einfach wieder in den ganz normalen Alltag und immer dann, wenn ich überhaupt nicht dran denke, nichts dazu tue, sondern einfach in der Wahrnehmung des Raumes bleibe ohne Absicht, dann plötzlich kommt die Gnade und wenn ich Glück habe schaltet sich der blöde Verstand nicht ein, der mir sagt, ohhh wie ist das gekommen, ich will dass es bleibt.
Die Frage wer bin ich, ist dann nicht hilfreich und auch nicht der Versuch bei dem zu bleiben, was Anwesenheit ist, weil es dann eben ein Gedanke ÜBER Anwesenheit ist oder ÜBER das, was ich bin und eben nicht reine Anwesenheit oder reines Gewahrsein.

(06.04.2020, 15:07)Sattyama schrieb:  Und mehr gibt es nicht zu finden als dies!

(08.04.2020, 10:56)Thomas schrieb:  Wie mans nimmt. Es ist nur der Same, aus dem ein gewaltiger Baum wächst.

Ich erlebe das weder als Same, noch als gewaltigen Baum, auch wenn ich es mir sehnlichst wünschte, sondern leider als entweder oder – Himmel oder Hölle ;)

Mein Fazit? Vergiss es Puppe, kümmere dich nicht drum, wenn es Drama erzeugt!
Ich setz mich jetzt mit einem Kaffee auf den frühlingshaften Balkon und lese im Kurs, das hilft mir immer von meinen eigenen grübelnden Gedanken Abstand zu gewinnen.

Herzlichst Kerstin Herz


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 08.05.2020

Gestern hieß es im Übungsbuch des Kurses:

Zitat:Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.

Zitat:Die Welt, die du siehst, hat dir nichts anzubieten, was du brauchst; weder etwas, was du in irgendeiner Weise benutzen könntest, noch irgendetwas, was dazu diente, dir Freude zu bereiten. Glaube diesen Gedanken, und dir bleiben Jahre des Elends, zahllose Enttäuschungen und Hoffnungen erspart, aus denen bittere Asche der Verzweiflung wird. Es gibt niemanden, der diesen Gedanken nicht als wahr annehmen müsste, wenn er die Welt hinter sich lassen und sich über ihren engen Horizont und ihr bedeutungsloses Treiben aufschwingen möchte.

2. Ein jedes Ding, das du hier schätzt, ist nichts als eine Kette, die dich bindet an die Welt, und sie dient keinem anderen Zweck als diesem.

Und heute geht es mit dem Thema weiter:

Zitat:Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will.


Da möchte ich mal nachfragen, besonders hierzu:

Die Welt, die du siehst, hat dir nichts anzubieten,.............. noch irgendetwas, was dazu diente, dir Freude zu bereiten.

Als ich heute morgen in der frischen Frühlingsluft in der Natur unterwegs war, da gab es eine Menge zu sehen, das ich will!
Versunken im Fliederduft, umgeben von Vogelzwitschern, auf sandigen Wegen umrahmt von funkelnden Wasserarmen in der Morgensonne, da dachte ich, so habe ich mir immer das Paradies vorgestellt und als ich dann noch vom sanften Wind gestreichelt wurde, da konnte ich mich von der Wiese, auf der ich Rast machte, kaum noch hochreißen vor Glück und eigentlich dachte ich mir, so muss Gott das gemeint haben mit ganz Menschsein und ganz Gott.

Was also meint der Kurs, wenn er sagt:

Zitat:Die Welt, die du siehst, hat dir nichts anzubieten,.............. noch irgendetwas, was dazu diente, dir Freude zu bereiten.

Huh

liebe Grüße an alle


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 17.07.2020

Heute habe ich nach langer Zeit mal wieder die Lektionen aus dem Übungsbuch hier im Forum aufgefüllt.
Es ist nicht so, dass ich das glaube, was da geschrieben steht. Es ist auch nicht so, dass ich erfahre, was da geübt wird, wenngleich ich oftmals sehen kann, dass Tageserlebnisse und Kurslektionen übereinstimmen. So als ob ich in der Truman Show wäre, so als ob eine Instanz mir dauernd mitteilt, wieviel Macht sie hat und ich bin bloß die arme Idiotin, die falsch darüber denkt.

In den letzten Wochen habe ich soviel Grauenvolles erlebt, dass ich es nicht mal mehr aufschreiben wollte. Nur über den Hund, der aus heiterem Himmel meinen Enkel anfiel und ihn gebissen hat und das anschließende Krankenhausdrama hatte ich auf meinem Blog geschrieben, aber es hat Niemanden interessiert, nicht einer hat was dazu gesagt und Chantal ( der es nach der Operation nicht besser geht als vorher) sie fragte nur, ob denn Keiner was dazu geschrieben hat, nicht mal Nitya meinte sie.
Nein, Keiner.
Und das ist auch gut so, wie ich inzwischen finde.

In einer solchen beklemmenden Lage und Niemand ist da, den das interessiert, da wird man ganz besonders stark auf sich selbst zurückgeworfen. Klatsch, Peng, Bum macht es und die ganze geworfene Scheisse bleibt an einem hängen. Dann wird einem sehr schön bewusst, was die ganze Zeit schon gestunken hat.
Die Machtlosigkeit und Ohnmacht, die sich daraus ergibt, dass es egal ist, was man glaubt, die zeigt sich dann, wenn Glauben angehalten wird.
Vermeintliche Gewissheiten übrigens auch, von wegen da ist Niemand und alles kommt aus Selbst.
Das ist doch im menschlichen Erleben, wenn es um Krankheit oder Schicksalsschläge geht, total irrelevant.

Mariana Leky schreibt:
…. „Sie waren heilfroh“ (dass sie noch am Leben waren) „und nahmen sich vor, sich künftig an allem zu erfreuen und dankbar zu sein, weil sie noch vorhanden waren. Sie nahmen sich vor, sich zum Beispiel endlich einmal ausgiebig an dem Lichtspiel zu freuen, das die Morgensonne in den Apfelbaumzweigen veranstaltete. Die Leute im Dorf hatten sich das schon häufig vorgenommen, wenn zum Beispiel ein Dachziegel sie nicht getroffen hatte oder eine schlimme Verdachtsdiagnose ausgeschlossen worden war. Aber immer kam nach kurzer Zeit der Dankbarkeit und Freude dann ein Wasserrohrbruch oder eine Nebenkostenabrechnung,“ (oder ein Hundebiss) „ und da waren Freude und Dankbarkeit dann schnell verwässert, da war man dann nicht mehr dankbar, dass man vorhanden war, da war man verärgert, dass mit einem selbst auch Nebenkostenabrechnungen oder Wasserrohrbrüche „ (oder Hundebisse) „ vorhanden waren und das Sonnenlicht im Apfelbaum konnte einpacken.“

Bei mir konnte Gott einpacken, samt Sonnenlicht und Lindenbaum vor dem Tore!
Und ich habe im Kurs nur weitergelesen um mir zu beweisen, dass ich dermaßen abgebrüht bin, dass ich spirituelle Weisheiten lesen kann, ohne dass sie das Geringste mit mir machen. Weder Zustimmung, noch Ablehnung, einfach nur – aha, so kann man also auch denken, falls man kann, aber ich kann nicht und Helen Schucmann konnte wohl auch nicht und bis zur Psychose werde ich es nicht treiben, das Spiel mit den Gedanken.
Jetzt komme ich mir vor, wie manche Zeuginnen Jehovas, die sich, obwohl sie sonst Jeans mit Löchern drin tragen, einen Faltenrock anziehen, wenn sie den Wachturm verteilen aber in Wahrheit kein Stück an den Humbug glauben, der da drin steht.
Ich fülle nun hier die Lektionen des Wunderkurses auf unter dem Deckmantel eines spirituellen Namens – Sattyama – was soviel bedeutet wie - Wahrheit allein triumphiert in der friedvollen Nacht!
Dabei wissen die meisten Leser hier, dass ich Kerstin heiße und dieser Name bedeutet - eine christliche Frau - , also was bleibt mir übrig, ich muss mich mit diesem Christentum weiter auseinandersetzen aber glauben, dass ich auf diesem Weg zu mehr Frieden gelange, das eben glaube ich nicht mehr.

Und darum packe ich hier nebenbei auch meinen Koffer. Meine Lieben sind nach dem ganzen Hundebisstrubel nun erstmal in einem sicheren Urlaubsort mit Hundeverbot und ich fahre zu meinem (friedvollen älteren) Bruder in ein anhaltinisches Dörfchen, es ist so klein und ab vom Schuss, dass es die Zeugen Jehovas bis dorthin noch nie geschafft haben, man unterhält sich also keinesfalls über irgendein Spirizeug, die haben noch nicht mal eine Kirche und ich werden nicht damit anfangen, denen meinen Irrsinn dorthin zu tragen, den Kurs in Wundern lasse ich hier im Regal und ein internetfähiges Handy habe ich nicht, braucht man dort auch nicht, die haben kein Internet, die leben sogar im Funkloch, es ist also eine weiße Zone, auch wenn man das Wort „Zone“ dort lieber nicht benutzt, auch 30 Jahre nach dem Mauerfall sind sie da noch empfindlich.

Empfindlich bin ich nun auch auf spirituelle Klugscheisserei geworden, ich kann das alles nicht mehr ertragen und komme langsam dahinter, was Micky immer meinte, wenn er schrieb, (so in der Art) es kommt doch nur darauf an, was DU denkst und welchen Gedanken DU zustimmst.

Mir bleibt am Ende doch nur noch dieses innere Summen, wenn es Liebe ist, die sich ausdrücken möchte. Manchmal weint diese Liebe und manchmal tanzt sie, derzeit weint sie über lange Zeit einfach so aus sich heraus über so Vieles, dass es ihr an Worten fehlt, sich darüber anders zu äußern außer mit salzigem Wasser, das übers Gesicht fließt, dann seinen Weg durch die Lücke zwischen den Brüsten nimmt, um dann im Bauchnabel einen Zwischenstopp einzulegen, damit die Hand ein neues Taschentuch ergreifen kann um den Fluss des Rinnsals aufzutupfen. Manchmal denke ich, dass ich es einfach fließen lassen sollte, bis zum Boden, aber dann habe ich Angst, dass es mich mitreißen würde bis ganz nach unten, und so tupfe ich und packe meinen Koffer, Taschentücher habe ich schon drin, zum Glück sind die ja inzwischen keine Mangelware mehr.

So, das ist nun doch ein Pamphlet geworden, sorry dafür aber mein neuer Blog, auf dem ich mich in Zukunft ausjammern werde, der ist noch nicht fertig.

Euch allen eine gute Zeit erstmal wieder, herzlich die, die im Faltenrock heult ;)


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 25.07.2020

So, nun habe ich im Nebenthread alle Lektionen gepostet, die ich jemals geschafft habe zu üben in den letzten 15 Jahren.

An der Stelle, an der der Kurs nun ankommt mit 19 Wiederholungen - Ich bin kein Körper, ich bin frei, da habe ich bisher immer aufgegeben.

Nun bin ich gespannt, wie es diesmal sein wird.
Voerst übe ich also mal die 19 Wiederholungen ;)

Herzliche Grüße erstmal wieder, Kerstin