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EKiW - Gedankenaustausch - Druckversion

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RE: EKiW - Gedankenaustausch - ramazzotti - 11.03.2020

@Thomas...
Mit dem "in sich geschlossenen Welt(bild) " trifft du es gut . Ich kann das schon verstehen wie real das ist .
Ob da etwas dafür oder dagegen getan/entschieden werden kann will ich mal aussen vor lassen...
Entscheidungen.. Taten..geschehen. Und wenn es so aussieht als wenn da jemand eigenständig tun und entscheiden würde dann kann man schon die Entscheidungen/Taten "untersuchen" oder vielleicht eher diesen scheinbar eigenständig entscheidenden jemanden suchen ?
"Nicht tun" heißt ja nicht nichts tun ...


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 12.03.2020

Heutige Übungslektion:


https://lektionen.acim.org/de/chapters/lesson-72 

Groll hegen ist ein Angriff auf Gottes Heilsplan.

1. Während wir eingesehen haben, dass der Heilsplan des Ego das Gegenteil von Gottes Plan ist, haben wir noch nicht betont, dass er ein aktiver Angriff auf seinen Plan ist und ein vorsätzlicher Versuch, ihn zu zerstören. Bei diesem Angriff werden Gott die Eigenschaften zugeschrieben, die eigentlich mit dem Ego in Verbindung gebracht werden, während das Ego die Eigenschaften Gottes anzunehmen scheint.

2. Der grundlegende Wunsch des Ego ist, Gott zu ersetzen. Tatsächlich ist das Ego die physische Verkörperung dieses Wunsches. Denn dieser Wunsch ist es, der den Geist mit einem Körper zu umgeben scheint, der ihn getrennt hält und allein sein lässt sowie unfähig, einen anderen Geist anders als durch den Körper zu erreichen, der gemacht ward, um ihn einzusperren. Die Begrenzung der Kommunikation kann nicht das beste Mittel sein, die Kommunikation zu entfalten. Und dennoch möchte das Ego dich glauben machen, dass das so ist.

3. Auch wenn der Versuch, die von einem Körper auferlegten Begrenzungen aufrechtzuerhalten, hier offensichtlich ist, ist es vielleicht nicht ganz so klar, weshalb Groll hegen ein Angriff auf Gottes Heilsplan ist. Doch lass uns überlegen, von welcher Art die Dinge sind, um derentwillen du zu Groll neigst. Stehen sie nicht immer mit etwas in Verbindung, was ein Körper tut? Ein Mensch sagt etwas, was dir nicht gefällt. Er tut etwas, was dir missfällt. Er »verrät« seine feindlichen Gedanken durch sein Verhalten.

4. Du befasst dich hier nicht damit, was dieser Mensch ist. Im Gegenteil, es geht dir ausschließlich nur darum, was er in einem Körper tut. Du tust mehr, als ihm nicht zu helfen, sich von des Körpers Begrenzungen zu befreien. Du versuchst aktiv, ihn an den Körper zu binden, indem du ihn mit ihm verwechselst und beide als eins beurteilst. Dadurch wird Gott angegriffen, denn wenn sein Sohn nur ein Körper ist, dann muss auch er es sein. Ein Schöpfer, der völlig anders ist als seine Schöpfung, ist undenkbar.

5. Wenn Gott ein Körper ist, was muss dann sein Heilsplan sein? Was sonst könnte er sein als der Tod? Wenn er versucht, sich als den Autor des Lebens und nicht des Todes darzustellen, ist er ein Lügner und Betrüger voll falscher Versprechungen, einer, der Illusionen anstatt der Wahrheit anbietet. Die augenscheinliche Wirklichkeit des Körpers lässt diese Ansicht über Gott recht überzeugend scheinen. Wäre der Körper wirklich, dann wäre es in der Tat höchst schwierig, dieser Schlussfolgerung zu entgehen. Und jeder Groll, den du hegst, beharrt darauf, dass der Körper wirklich ist. Er übersieht völlig, was dein Bruder ist. Er verstärkt deinen Glauben, dass er ein Körper sei, und verurteilt ihn dafür. Und er behauptet, dass seine Erlösung der Tod sein muss, projiziert diesen Angriff auf Gott und macht ihn dafür verantwortlich.

6. In diese sorgsam vorbereitete Arena, wo Tiere voller Wut nach Beute jagen und das Erbarmen keinen Einlass findet, kommt nun das Ego, um dich zu erretten. Gott hat dich als Körper gemacht. Sehr gut. Lasst uns dies akzeptieren und froh sein. Lass dir, als Körper, das nicht vorenthalten, was der Körper bietet. Nimm das wenige, das du bekommen kannst. Gott hat dir nichts gegeben. Der Körper ist dein einziger Erlöser. Er ist Gottes Tod und deine Erlösung.

7. Das ist der universelle Glaube der Welt, die du siehst. Einige hassen den Körper und versuchen, ihn zu verletzen und zu erniedrigen. Andere lieben den Körper und versuchen, ihn zu verherrlichen und zu erhöhen. Aber solange der Körper im Mittelpunkt deines Selbstkonzeptes steht, greifst du Gottes Heilsplan an und hegst Groll gegen ihn und seine Schöpfung, um der Wahrheit Stimme nicht zu hören und sie nicht als Freund willkommen zu heißen. Der Erlöser, den du wähltest, nimmt stattdessen seinen Platz ein. Dieser ist dein Freund, er dein Feind.

8. Heute wollen wir versuchen, diesen sinnlosen Angriffen auf die Erlösung Einhalt zu gebieten. Stattdessen wollen wir versuchen, sie willkommen zu heißen. Deine auf den Kopf gestellte Wahrnehmung hat den Frieden deines Geistes ruiniert. Du hast dich in einem Körper und die Wahrheit als außerhalb von dir gesehen, durch die Begrenzungen des Körpers von deinem Gewahrsein ausgeschlossen. Wir wollen jetzt versuchen, dies anders zu sehen.

9. Das Licht der Wahrheit ist in uns, da, wohin Gott es stellte. Es ist der Körper, der außerhalb von uns ist und uns nichts angeht. Ohne Körper zu sein heißt, in unserem natürlichen Zustand zu sein. Das Licht der Wahrheit in uns wiederzuerkennen heißt, uns wiederzuerkennen, wie wir sind. Unser Selbst als vom Körper getrennt zu sehen heißt, dem Angriff auf Gottes Heilsplan ein Ende zu setzen und ihn stattdessen anzunehmen. Und wo immer sein Plan angenommen wird, ist er bereits vollbracht.

Zwei Fragen habe ich hierzu:

"Tatsächlich ist das Ego die physische Verkörperung dieses Wunsches. Denn dieser Wunsch ist es, der den Geist mit einem Körper zu umgeben scheint, der ihn getrennt hält und allein sein lässt sowie unfähig, einen anderen Geist anders als durch den Körper zu erreichen, der gemacht ward, um ihn einzusperren."

Wer hat den Körper gemacht um den Geist einzusperren?
Wenn es das Ego war, dann muss das Ego doch schon da gewesen sein, bevor der Körper gemacht wurde? Wer hat dann das Ego gemacht, das schon vor dem Körper da war?


"Es ist der Körper, der außerhalb von uns ist und uns nichts angeht........
Unser Selbst als vom Körper getrennt zu sehen heißt, dem Angriff auf Gottes Heilsplan ein Ende zu setzen und ihn stattdessen anzunehmen."

Also ist das Selbst getrennt vom Körper?
Demnach ist es völlig sinnlos Körperwahrnehmungen als wahr anzuerkennen und zu glauben, dass man durch z.B. Gefühle fühlen dem Selbst näher käme?


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Thomas - 12.03.2020

(12.03.2020, 09:51)Sattyama schrieb:  Wer hat den Körper gemacht um den Geist einzusperren?
Wenn es das Ego war, dann muss das Ego doch schon da gewesen sein, bevor der Körper gemacht wurde? Wer hat dann das Ego gemacht, das schon vor dem Körper da war?

Moin Kerstin,

man macht leicht den Fehler, eine zeitliche Reihenfolge vorauszusetzen. Aber Zeit und Raum sind Vorstellungen, die die Art und Weise wiederspiegeln, in der unser getrennter Geist arbeitet.
Alles geschah "gleichzeitig". Die gesamte Welt mit allen ihren Möglichkeiten wurde in Nullzeit geschaffen und ebenso die Antwort Gottes darauf. Es war zuende, bevor es begann und ist nie gewesen.
Doch von einem Standpunkt aus gesehen, der die Zeit für real hält, dauert es Millionen und Milliarden von Jahren.

Zitat:Wer hat den Körper gemacht um den Geist einzusperren?

Du warst es und ich war es. Der Kurs beschreibt 3 Stufen der Trennung, die nötig waren, um schließlich eine halbwegs stabile Welt zu erlangen, die erträglich erscheint. Doch wie gesagt: Diese eine Wahnidee, Gott sei usurpierbar, die ernst genommen wurde, führte sofort zu der Welt, die du jetzt vorfindest.
Innerhalb der Welt jedoch (innerhalb des Traums) scheint es Millionen von Jahren zu dauern.

Man lehrt uns, die Entstehung des Körpers habe Millionen Jahre gedauert. Doch das ist lediglich Hörensagen, eine Geschichte, die, wie alles andere, im Jetzt auftaucht und für real gehalten wird, weil wir alles zeitlich betrachten.

Aber was ist denn deine und meine Realität in diesem Traum?
Wir tauchen als Körper auf und sagen, wir seien geboren. Der Körper vergeht und wir sagen, wir sterben. Dazwischen gibt es Geschichten über die Entstehung von Körpern, der Welt, des Universums. Aber kann man von Geschichten sagen, sie seien wirklich geschehen? Wer war dabei?

Es ist ebenso einleuchtend und ebenso gut oder schlecht zu beweisen zu sagen, dass die Welt, der Körper, das Denken und die Wahrnehmung alle auf eine Ebene gehören und nur verschiedene Aspekte der Trennung sind, die zusammengehören.

Nisargadatta sagt (frei zitiert): Wenn wir uns vom Selbst trennen, erscheint die Welt und darin der Körper, der uns nun symbolisiert.

Unser Denken fordert von uns eine Erklärung für dieses Phänomen und Lehren versuchen, sie zu geben. Doch ist das alles nur zur Beruhigung des Denkens notwendig, um die ewige Fragerei zu bedienen.
Ist die einzig richtige Antwort da, nämlich die Aufhebung der Trennung, verschwinden diese Fragen von selbst, weil sie nur durch die Trennung auftauchen.

Wer will erklären und warum, was dein heutiger nächtlicher Traum bedeutet? Es war ein Traum und das ist die einzige Erklärung, die man benötigt. Hält man Träume für real, scheinen sie natürlich eine Bedeutung zu haben.

Zitat:Unser Selbst als vom Körper getrennt zu sehen heißt, dem Angriff auf Gottes Heilsplan ein Ende zu setzen und ihn stattdessen anzunehmen."

Also ist das Selbst getrennt vom Körper?
Demnach ist es völlig sinnlos Körperwahrnehmungen als wahr anzuerkennen und zu glauben, dass man durch z.B. Gefühle fühlen dem Selbst näher käme?

Zitat:Also ist das Selbst getrennt vom Körper?

Ja und nein. Ohne Selbst könnte es keinen Körper geben, weil es nur das Selbst gibt. Es ist die unbegrenzte Schöpfungsmacht des Selbst, die es ermöglicht, eine Vorstellung über sich selbst zu erschaffen, die falsch ist und sie dann für wahr zu halten.
Erinnere dich an den Grundsatz des Kurses: "Ideen verlassen ihre Quelle nicht". Die Idee der Trennung ist in dir, doch deine Realität bleibt davon unberührt.
Insofern also Nein, weil es deine eigene Idee ist und falsche Ideen können berichtigt werden.
Und Ja, weil deine Wirklichkeit nicht davon berührt werden kann. Smiley

Zitat:Demnach ist es völlig sinnlos Körperwahrnehmungen als wahr anzuerkennen und zu glauben, dass man durch z.B. Gefühle fühlen dem Selbst näher käme?

Wenn dabei die Frage im Mittelpunkt steht, wer denn den Körper fühlt und wer denn Gefühle fühlt, ist die Erforschung nützlich. Aber was kann nützlich daran sein, das zu tun, wenn man einfach nur fühlt und nicht weiß, wer das ist?

Man sollte eben nicht die Körperwahrnehmung für "wahr" halten sondern sich die Frage stellen, wie es zu diesem Körper kommen kann. Was ist die Voraussetzung, einen Körper zu fühlen? Ich bin es, weil ich DA BIN.


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 12.03.2020

Guten Abend lieber Thomas,

das ist schwere Kost, die wir da zu uns nehmen, falls wir sie zu uns nehmen und nicht zurückweisen, wie es mir immer wieder geschieht, wenn ich solche Aussagen lese.

(12.03.2020, 12:00)Thomas schrieb:  „Aber was ist denn deine und meine Realität in diesem Traum?
Wir tauchen als Körper auf und sagen, wir seien geboren. Der Körper vergeht und wir sagen, wir sterben. Dazwischen gibt es Geschichten über die Entstehung von Körpern, der Welt, des Universums. Aber kann man von Geschichten sagen, sie seien wirklich geschehen? Wer war dabei?“

Immer wieder geschieht es mir, dass ich denke, der Kurs wurde „auch nur“ von Menschen aufgeschrieben. Nicht von gewöhnlichen Menschen natürlich, sondern von welchen, die versuchten an das Leben anders heran zu gehen, aus einer nicht materiellen Sicht aber natürlich um es zu verbessern.

Worin aber liegt der Sinn ein Leben verbessern zu wollen, das gar nicht existiert?

Wenn ich nicht geboren wurde, dann kann ich auch nicht sterben aber wer ist dabei, der das sagen kann?

Immer wieder vergleiche ich meine Erfahrungen aus der Nahtodwelt und auch aus dem Erwachen mit dem, was ich als Mensch wahrnehme und stelle fest, ja, was der Kurs sagt könnte auch meine DEUTUNG aus eben diesen Erfahrungen sein, die jenseits der üblichen menschlichen Erlebnisse sind. Und immer wieder komme ich zu dem Schluss, dass wir, auch die Kurs in Wundern Schreiber, zu viel und vielleicht auch falsch interpretieren über das, was wirklich ist.


(12.03.2020, 12:00)Thomas schrieb:  Ist die einzig richtige Antwort da, nämlich die Aufhebung der Trennung, verschwinden diese Fragen von selbst, weil sie nur durch die Trennung auftauchen.

Meine Erfahrung ist, dass sie nur während (!) der Trennung auftreten aber auch nur während (!) des Wegfalls der Trennung nicht auftreten, weil da gar nichts auftritt, einfach nichts und daher ist dieses Nichterscheinen jenseits der Trennung total irrelevant für unser Leben während wir als Körper erscheinen. Es ist nur relevant, wenn es darum geht wie sicher bin ich darüber was ich bin!

Nochmal zu deiner Frage:


(12.03.2020, 12:00)Thomas schrieb:  Aber was ist denn deine und meine Realität in diesem Traum?

Meine Realität ist zunehmend die Erfahrung, dass ich nicht nur der Trauminhalt, nicht nur der Träumer, sondern der ganze Traum BIN!

Wohin ich schaue, überall nehme ich eine Art Essenz wahr, die mit meiner Essenz identisch ist. Ein Wiedererkennen von mir selbst aber das Ego möchte sich dieser Erkenntnis in den Weg stellen und dazu erzeugt es Angst. Durch diese Angst werde ich von der Einheitserfahrung fern gehalten.
In den letzten Tagen habe ich das deutlichst überprüfen können, weil ich durch Mickys Hinweis nun die Angst nicht festgehalten habe, sondern sie in Ruhe ließ und dann musste ich lachen, sooo einfach war es.

Anders heute beim Zahnarztbesuch, meine Höhenangst war nicht in den Griff zu bekommen, ich konnte mich nicht überwinden, diese Außentreppe, die wegen Bauarbeiten benutzt werden soll, hoch zu steigen, es ging nicht und ich war fassungslos, wie ernst sich die Bedrohung für meinen Körper anfühlte.

Mir hilft es gar nicht in diesem Moment daran zu denken, dass ich doch erlebt habe, dass ich nicht der Körper bin, geschweige denn zu denken, der Körper sei gar nicht existent, sondern nur eine Traumvorstellung.

Vielleicht bin ich also ungeeignet diesen Kurs jemals zu verstehen und ihn auch zu glauben also zu erfahren, offenbar glaube ich dem Dasein, auch dem Dasein des Körpers mehr und natürlich meiner Angst, das Ego hat mich da fest im Griff wie es aussieht.

Mich macht das traurig und hoffnungslos und ich bin wieder da, wo ich einst mit dem Kurs begonnen habe, dass ich diese unendliche Leere, die Sinnlosigkeit, das Nichtverstehen und die erlebte Gottlosigkeit einfach ertragen muss, bis es eben irgendwann einfach endet.

Lieber Thomas, ich danke dir für deine Mühe meine nicht enden wollenden Fragen immer wieder zu beantworten, manchmal macht es mich glücklich, weil ich es als hilfreich empfinde und manchmal desillusioniert es mich eben so sehr, dass ich alles hinschmeißen möchte.

Dir aber trotzdem nochmals einen Dank, ich bewundere das, wie klar du das alles benennen kannst und hoffe, dass du das in deinem Leben auch so erlebst, herzliche Grüße sendet Kerstin


RE: EKiW - Gedankenaustausch - ParaDoxa - 13.03.2020

(12.03.2020, 23:02)Sattyama schrieb:  Mich macht das traurig und hoffnungslos und ich bin wieder da, wo ich einst mit dem Kurs begonnen habe, dass ich diese unendliche Leere, die Sinnlosigkeit, das Nichtverstehen und die erlebte Gottlosigkeit einfach ertragen muss, bis es eben irgendwann einfach endet.

Liebe Kerstin, dieses Scheitern hat etwas gutes, und kann dich in die Aufgabe und das Nichtswissen sinken lassen - so dass ES dich durchdringt und weiter bewegen kann, anstatt das du etwas versuchst zu erreichen.


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 13.03.2020

liebe Siam,

ich danke dir für die unterstützenden Worte und das aufbauende Sein darin. Herz

Gerade habe ich erfahren, dass die Schule meines Enkels (Grundschule mit angeschlossener Oberschule in Berlin Charlottenburg) ab nächste Woche für vorerst 4 Wochen schließt, ich packe nun meine Sachen und ziehe zu meiner Tochter, weil sie berufstätig ist und ich mit dem Kind leben werde, wer weiß ob das nicht auch eine Unterstützung des einen Geistes ist, dass ich raus komme aus all den Gedanken übers Leben und einfach viel tiefer hineingezogen werde in das, was als Leben erscheint.
Meine schwerkranke Mutter im Pflegeheim darf ich schon seit einer Woche nicht mehr besuchen, dort ist alles dicht für die Besucher, ich hoffe, dass sie die Zeit überlebt oder aber ohne Angst gehen kann.

Ich kann bei meiner Tochter nicht online gehen, weil sie keinen Computer hat und ich kein internetfähiges Handy habe, also wünsche ich euch allen, dass ihr die kommenden Wochen gesund oder aber mit nur leichten Krankheitssymptomen, die verkraftbar sind, übersteht.

herzliche Grüße, bis irgendwann Umarmung


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Thomas - 24.03.2020

Mein Beitrag ist irgendwie verunglückt, versuche es später noch einmal


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 25.03.2020

Ich wäre dir dankbar lieber Thomas, wenn du nochmal was schreibst.
Für mich ist irgendwie gerade Horrorzeit, ich kann einerseits nicht mehr hinter die bereits gewonnenen Erkenntnisse des Kurses zurückfallen, und obwohl ich die Erkenntnis dessen was ich bin habe, komme ich nicht mehr in den Frieden, denn andererseits nimmt gleichzeitig Aggression, Angst und Leiden immer mehr zu.
So als würde alles immer noch falscher werden als es eh schon war.
Als ich heute morgen kurz draußen war und die Menschen sah, die alle feindlich und selbstsüchtig unterwegs sind, da dachte ich, dass es jetzt wohl doch Zeit ist zu sterben.
Sowas, wie es jetzt gerade ist, das ist jedenfalls kein Leben.
Während des ganzen Spaziergangs im Park konnte ich meine Tränen nicht bremsen, was für ein Leben soll das sein, wenn es nur noch ums Fressen und Scheissen - Einkaufen mit Abstand zum Nächsten, der den Tod bringen könnte und um die Schlacht ums Klopapier im Supermarkt geht?!

Aber auch intellektuell kann ich mich nicht mehr "ablenken" von diesem Horror, ich schaffe es nicht mehr mich auf ein Buch zu konzentrieren, weil mir alles hohl und sinnlos vorkommt.
Nur wenn ich mit meinem Enkel spiele, dann ist mal ne Weile Frieden, weil das Spiel aus dem Denken und den Emotionen wahrnehmen führt.

Heute würde ich der Aussage von Jesus zustimmen, die so ungefähr heißt: mir wurde nicht das Leben geschenkt, sondern der Tod.


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Sattyama - 26.03.2020

Danke an einen stillen Mitelser des Forums, der mir das hier per Mail sandte:

Besonders die beiden Absätze über die Angst fand ich hilfreich.
also nochmals Danke Herz


https://www.krisenfreunde.de/buchausz%C3%BCge-zum-thema/st-grof-spirituelle-krise/ 


RE: EKiW - Gedankenaustausch - Thomas - 26.03.2020

Liebe Sattyama,



(25.03.2020, 13:18)Sattyama schrieb:  Ich wäre dir dankbar lieber Thomas, wenn du nochmal was schreibst.
Für mich ist irgendwie gerade Horrorzeit, ich kann einerseits nicht mehr hinter die bereits gewonnenen Erkenntnisse des Kurses zurückfallen, und obwohl ich die Erkenntnis dessen was ich bin habe, komme ich nicht mehr in den Frieden, denn andererseits nimmt gleichzeitig Aggression, Angst und Leiden immer mehr zu.

diesen Wechsel zwischen Zuversicht und Zweifel bzw. Verzweifelung kenne ich selbst von mir sehr sehr gut. Dann bin ich vollständig davon überzeugt, dass es keinen Ausweg gibt.
Bin ich aber im Frieden, weiß ich ebenso gewiss, dass alles gut werden wird und mir nichts geschehen kann.
Das Ego, das nicht mehr ist als falsche Überzeugungen über sich selbst, wehrt sich. So zynisch das auch klingt, wenn man wieder mal im Loch steckt, muss man doch zugeben, dass diese Gegenwehr bedeutet, dass man dabei ist, die alten Wege zu verlassen und dass dieser Konflikt Fortschritt ist und nicht Versagen.

Die Erwartung, dass dies mal eben so gelingt und ab sofort nur noch Friede und Freude das Leben bestimmen, kann sich so nicht erfüllen. Denn man hält sich selbst mit der ganzen Kraft des "Ich Bin" für etwas, was man nicht ist und deshalb muss das Aufgeben dieser Überzeugungen sich so anfühlen wie ein Kampf, den man gegen sich selbst führt.
Zwar wird die Wahrheit durch das Loslassen den frei gewordenen Platz sofort besetzen, doch wird vorübergehend auch eine Leere entstehen, bis das Neue wahrgenommen und akzeptiert wird.


Zitat:So als würde alles immer noch falscher werden als es eh schon war.
Als ich heute morgen kurz draußen war und die Menschen sah, die alle feindlich und selbstsüchtig unterwegs sind, da dachte ich, dass es jetzt wohl doch Zeit ist zu sterben.
Sowas, wie es jetzt gerade ist, das ist jedenfalls kein Leben.

Jemand sagte mal, dass Menschen mit Depressionen nicht mehr im alten und noch nicht im neuen Leben angekommen seien.
Was du jetzt siehst, kam dir vielleicht mal vor vielen Jahren völlig normal vor. jetzt wird der Kontrast zwischen dem, was in dir wächst und dem, was du siehst, immer krasser. Deine Sehnsuch nach Befreiung wächst, du bist nicht mehr bereit, das Unakzeptable zu akzeptieren. Auch das ist gut, auch wenn es schmerzt. Es ist Häutung und Transformation.

6Das stellt die Macht des Geistes wieder her und macht ihn zunehmend un-
fähig, Verzögerungen zu ertragen, da er begreift, dass dies nur zu unnötigem
Schmerz beiträgt. 7Als Folge davon wird der Geist zunehmend empfindlicher
für das, was er einst als ganz geringfügiges Eindringen von Unbehagen ange-
sehen hätte.


T2-III.4.6,7


Zitat:Heute würde ich der Aussage von Jesus zustimmen, die so ungefähr heißt: mir wurde nicht das Leben geschenkt, sondern der Tod.
Das sagte er zu seiner Mutter. "Du hast mir nicht....."

Ich kann dir nur zu deinen Fortschritten gratulieren.

Herz Thomas