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Normale Version: Ein Kurs in Wundern - Übungsbuch
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Sattyama

Zitat:
Gott ist in allem, was ich sehe.


1. Mit dem heutigen Leitgedanken wird erklärt, warum du allen Sinn und Zweck in allem sehen kannst. Er erklärt, warum nichts getrennt, für sich oder an sich ist. Und er erklärt, weshalb nichts, was du siehst, etwas bedeutet. In der Tat erklärt er jeden Leitgedanken, den wir bisher angewendet haben, und auch alle folgenden. Der heutige Leitgedanke ist die ganze Grundlage für die Schau.

2. Es wird dir wahrscheinlich sehr schwer fallen, diesen Gedanken zu diesem Zeitpunkt zu erfassen. Du findest ihn womöglich töricht, respektlos, sinnlos, komisch oder sogar anstößig. Sicherlich ist Gott beispielsweise nicht in einem Tisch, wie du ihn siehst. Und doch betonten wir gestern, dass ein Tisch den Sinn und Zweck des Universums mit ihm teilt. Und was den Sinn und Zweck des Universums teilt, teilt seines Schöpfers Sinn und Zweck.

3. Versuche also heute anzufangen, alle Dinge mit Liebe, Anerkennung und einem offenen Geist betrachten zu lernen. Du siehst sie jetzt nicht. Möchtest du erkennen, was in ihnen ist? Nichts ist so, wie es dir erscheint. Sein heiliger Sinn und Zweck liegt jenseits deines kleinen Horizonts. Sobald die Schau dir die Heiligkeit enthüllt hat, die die Welt erhellt, wirst du den heutigen Gedanken vollkommen verstehen. Und du wirst nicht verstehen, wie du ihn jemals schwierig finden konntest.

4. Unsere sechs zweiminütigen Übungsperioden für den heutigen Tag sollten nach einem mittlerweile vertrauten Muster durchgeführt werden: Beginne damit, dir den Gedanken zu wiederholen, und wende ihn dann auf zufällig ausgewählte Gegenstände um dich herum an, indem du jeden ganz konkret benennst. Versuche die Tendenz zu vermeiden, die Auswahl selbst zu steuern, die im Zusammenhang mit dem heutigen Gedanken seiner völligen Fremdheit wegen besonders verlockend sein mag. Denk daran, dass jegliche Ordnung, die du aufstellst, der Wirklichkeit gleichermaßen fremd ist.

5. Deine Aufzählung der Gegenstände sollte deshalb so frei wie möglich von jeder eigenen Auswahl sein. Beispielsweise könnte eine geeignete Aufzählung Folgendes umfassen:

Gott ist in diesem Kleiderbügel.
Gott ist in dieser Zeitschrift.
Gott ist in diesem Finger.
Gott ist in dieser Lampe.
Gott ist in jenem Körper.
Gott ist in jener Tür.
Gott ist in jenem Papierkorb.

Wiederhole den heutigen Gedanken zusätzlich zu den festgesetzten Übungsperioden mindestens einmal stündlich, indem du dich langsam umsiehst, während du dir die Worte ohne Hast vorsagst. Mindestens ein- oder zweimal solltest du ein Gefühl der Entspanntheit empfinden, während du dies tust.

Sattyama

Zitat:
Gott ist in allem, was ich sehe, weil Gott in meinem Geist ist.


1. Der Gedanke für den heutigen Tag ist das Sprungbrett für die Schau. Von diesem Gedanken aus wird sich die Welt vor dir öffnen, und du wirst sie betrachten und in ihr sehen, was du nie zuvor gesehen hast. Auch wirst du nicht den leisesten Schimmer mehr von dem sehen, was du zuvor gesehen hast.

2. Heute versuchen wir, eine neue Art der »Projektion« anzuwenden. Wir versuchen nicht, uns dessen, was wir nicht mögen, dadurch zu entledigen, dass wir es außen sehen. Stattdessen versuchen wir, das in der Welt zu sehen, was in unserem Geist ist, und das, was wir sehen wollen, ist dort. Auf diese Weise versuchen wir, uns mit dem zu verbinden, was wir sehen, anstatt es getrennt von uns zu halten. Das ist der grundlegende Unterschied zwischen der Schau und der Art, wie du jetzt siehst.

3. Der heutige Leitgedanke sollte tagsüber so oft wie möglich angewandt werden. Wiederhole ihn, wann immer du einen oder ein paar Augenblicke Zeit hast, langsam für dich, während du dich umsiehst und zu begreifen versuchst, dass der Gedanke für alles gilt, was du jetzt siehst oder sehen könntest, wenn es innerhalb deines Blickfeldes läge.

4. Wirkliche Schau ist nicht auf Vorstellungen wie »nah« und »fern« begrenzt. Um dir zu helfen, dich langsam an diesen Gedanken zu gewöhnen, versuche bei der Anwendung des heutigen Leitgedankens an Dinge zu denken, die außerhalb deines gegenwärtigen Blickfeldes liegen, wie auch an solche, die du tatsächlich sehen kannst.

5. Nicht nur ist die wirkliche Schau nicht durch Raum und Entfernung begrenzt, sie ist auch keineswegs auf körperliche Augen angewiesen. Der Geist ist ihre einzige Quelle. Um dir zu helfen, dich auch an diesen Gedanken besser zu gewöhnen, widme mehrere Übungszeiten der Anwendung des heutigen Leitgedankens mit geschlossenen Augen, wobei du jeden Gegenstand benutzt, der dir in den Sinn kommt, und nach innen statt nach außen schaust. Der heutige Gedanke gilt für beide gleichermaßen.

Sattyama

Zitat:
Ich bin nicht das Opfer der Welt, die ich sehe.


1. Der heutige Leitgedanke ist die Einführung zu deiner Befreiungserklärung. Der Gedanke sollte wiederum sowohl auf die Welt, die du außen siehst, als auch auf die Welt, die du innen siehst, angewandt werden. Bei der Anwendung des Gedankens benutzen wir eine Form der Übung, die immer öfter – mit jeweils angegebenen Veränderungen – Verwendung finden wird. Allgemein gesagt hat diese Form zwei Teile, einen, in dem du den Gedanken konzentrierter übst, und einen anderen, der aus häufigen Anwendungen des Gedankens den ganzen Tag hindurch besteht.

2. Zwei längere Übungszeiten mit dem heutigen Leitgedanken sind nötig, eine am Morgen und eine am Abend. Drei bis fünf Minuten werden für jede davon empfohlen. Sieh dich während dieser Zeit langsam um, indem du den Gedanken zwei- oder dreimal wiederholst. Schließe dann die Augen, und wende den gleichen Gedanken auf deine innere Welt an. Du wirst beiden gemeinsam entrinnen, denn die innere Welt ist die Ursache der äußeren.

3. Während du dir deine innere Welt sorgfältig ansiehst, lass einfach alle Gedanken, die dir gerade in den Sinn kommen, in dein Bewusstsein treten, worauf jeder einen Augenblick lang betrachtet und dann vom nächsten abgelöst wird. Versuche, keinerlei Hierarchie unter ihnen zu errichten. Sieh sie so leidenschaftslos wie möglich kommen und gehen. Halte dich nicht bei irgendeinem im Besonderen auf, sondern versuche, den Strom gleichmäßig und ruhig weiterfließen zu lassen, ohne irgendeine besondere Anteilnahme deinerseits. Wiederhole dir, während du so dasitzt und ruhig deine Gedanken beobachtest, den heutigen Leitgedanken, sooft du willst, aber ohne jedes Gefühl der Hast.

4. Wiederhole den heutigen Gedanken zusätzlich so häufig wie möglich tagsüber. Erinnere dich daran, dass du eine Unabhängigkeitserklärung im Namen deiner eigenen Freiheit abgibst. Und in deiner Freiheit liegt die Freiheit der Welt.

5. Der heutige Gedanke eignet sich auch besonders gut als Antwort auf jede Form der Versuchung, die aufkommen mag. Er ist eine Erklärung, dass du ihr nicht nachgeben und dich nicht in Knechtschaft begeben wirst.

Sattyama

Zitat:
Ich habe die Welt erfunden, die ich sehe.


1. Heute entwickeln wir das Thema von Ursache und Wirkung weiter. Du bist nicht das Opfer der Welt, die du siehst, weil du sie erfunden hast. Du kannst sie ebenso leicht aufgeben, wie du sie erfunden hast. Du wirst sie sehen oder nicht sehen, ganz nach deinem Wunsch. Solange du sie willst, wirst du sie sehen; wenn du sie nicht mehr willst, wird sie für dich nicht mehr zu sehen sein.

2. Der heutige Gedanke gilt wie die vorhergehenden für deine innere und äußere Welt, die tatsächlich dasselbe sind. Da du sie jedoch als verschieden ansiehst, werden die heutigen Übungszeiten wieder zwei Abschnitte umfassen: einen, in dem es um die Welt geht, die du außerhalb von dir siehst, und einen, in dem es um die Welt geht, die du in deinem Geist siehst. Versuche in den heutigen Übungen, den Gedanken einzuführen, dass beide in deiner eigenen Vorstellung sind.

3. Wir wollen die morgendlichen und abendlichen Übungszeiten wiederum damit beginnen, den heutigen Gedanken zwei- oder dreimal zu wiederholen, während du dich in der Welt umsiehst, die du als außerhalb von dir siehst. Schließe dann die Augen, und sieh dich in deiner inneren Welt um. Versuche, sie beide so gleich wie möglich zu behandeln. Wiederhole den heutigen Gedanken ohne Hast, sooft du möchtest, während du dir die Bilder ansiehst, die deine Vorstellungskraft deinem Bewusstsein präsentiert.

4. Für die beiden längeren Übungsperioden werden drei bis fünf Minuten empfohlen, wobei es nicht weniger als drei Minuten sein sollten. Mehr als fünf Minuten können aufgewendet werden, wenn du die Übung erholsam findest. Um das zu erleichtern, wähle eine Zeit, in der kaum Ablenkung zu erwarten ist und in der du selbst das Gefühl hast, einigermaßen bereit zu sein.

5. Diese Übungen sollten auch während des Tages so oft wie möglich weitergeführt werden. Die kürzeren Anwendungen bestehen darin, den Gedanken langsam zu wiederholen, während du entweder deine innere oder deine äußere Welt sorgfältig musterst. Es ist nicht von Belang, für welche du dich entscheidest.

6. Der heutige Gedanke sollte auch unverzüglich auf jede Situation angewendet werden, die dich quält. Wende den Gedanken an, indem du dir sagst:

Ich habe diese Situation, wie ich sie sehe, erfunden.

Sattyama

Zitat:
Es gibt eine andere Art, die Welt zu betrachten.


1. Der heutige Gedanke ist ein Versuch, zu begreifen, dass du einen Wechsel deiner Wahrnehmung der Welt, sowohl was ihre äußeren, wie auch was ihre inneren Aspekte angeht, vornehmen kannst. Volle fünf Minuten sollten der morgendlichen und abendlichen Anwendung gewidmet werden. In diesen Übungszeiten sollte der Gedanke sooft wiederholt werden, wie du es als angenehm empfindest, obgleich es wesentlich ist, dass er ohne Hast angewendet wird. Wechsle zwischen einer Musterung deiner äußeren und inneren Wahrnehmung ab, aber ohne den Wechsel als abrupt zu empfinden.

2. Sieh dich einfach beiläufig in der Welt um, die du als außerhalb von dir wahrnimmst, schließe daraufhin deine Augen, und mustere deine inneren Gedanken mit der gleichen Beiläufigkeit. Versuche, bei beiden gleichermaßen unbeteiligt zu bleiben und diese Distanziertheit aufrechtzuerhalten, während du den Gedanken den ganzen Tag über wiederholst.

3. Die kürzeren Übungszeiten sollten so zahlreich wie möglich sein. Gezielte Anwendungen des heutigen Gedankens sollten ebenfalls umgehend erfolgen, sobald irgendeine Situation eintritt, die dich zur Unruhe verleitet. Sage bei diesen Anwendungen:

Es gibt eine andere Art, dies zu betrachten.

4. Denk daran, den heutigen Gedanken in dem Augenblick anzuwenden, in dem du dir bewusst wirst, dass dich etwas quält. Es kann nötig sein, dass du dir etwa eine Minute Zeit nimmst, um ruhig dazusitzen und den Gedanken mehrmals für dich zu wiederholen. Bei dieser Form der Anwendung wird es dir wahrscheinlich helfen, die Augen zu schließen.

Sattyama

Zitat:
Ich könnte stattdessen Frieden sehen.


1. Mit dem heutigen Leitgedanken beginnen wir, die Bedingungen zu beschreiben, die in der anderen Art des Sehens vorherrschen. Geistesfrieden ist eindeutig eine innere Angelegenheit. Er muss bei deinen eigenen Gedanken beginnen und sich dann nach außen ausdehnen. Dein Geistesfriede ist es, aus dem eine friedliche Wahrnehmung der Welt entsteht.

2. Drei längere Übungszeiten sind für die heutigen Übungen erforderlich. Eine am Morgen und eine am Abend werden empfohlen, mit einer zusätzlichen, die irgendwann zwischendurch zu einem Zeitpunkt durchgeführt werden soll, der deiner Bereitschaft besonders zuträglich ist. Bei jeder dieser Übungen solltest du deine Augen schließen. Die Anwendung des heutigen Leitgedankens sollte auf deine innere Welt gerichtet sein.

3. Etwa fünf Minuten der Geisteserforschung sind für jede der längeren Übungsperioden erforderlich. Erforsche deinen Geist nach Gedanken der Angst, nach Situationen, die Beklemmung hervorrufen, nach Personen oder Geschehnissen, die dich »kränken«, oder nach irgendetwas anderem, über das du lieblose Gedanken hegst. Nimm von diesem allem beiläufig Notiz, und wiederhole den heutigen Leitgedanken langsam, während du beobachtest, wie es in deinem Geist aufsteigt, und jedes Einzelne loslässt, damit es vom nächsten abgelöst werden kann.

4. Wenn es schwierig für dich wird, an konkrete Inhalte zu denken, dann fahre fort, den Gedanken ohne Hast für dich zu wiederholen, ohne ihn auf irgendetwas im Besonderen anzuwenden. Achte jedoch darauf, dass du nichts ausdrücklich ausschließt.

5. Die kürzeren Anwendungen sollten häufig stattfinden, und zwar immer dann, wenn du das Gefühl hast, dein Geistesfrieden sei in irgendeiner Weise bedroht. Das bezweckt, dich den ganzen Tag über vor der Versuchung zu schützen. Wenn eine bestimmte Form der Versuchung in deinem Bewusstsein aufsteigt, sollte die Übung die folgende Form annehmen:

Ich könnte in dieser Situation Frieden sehen statt dessen, was ich jetzt in ihr sehe.

6. Wenn die Attacken gegen deinen Geistesfrieden die Form eher allgemein negativer Gefühle annehmen, beispielsweise von Depression, Beklommenheit oder Sorge, dann wende den Gedanken in seiner ursprünglichen Form an. Wenn du meinst, dass du mehr als eine Anwendung des heutigen Gedankens brauchst, um dir zu helfen, dein Denken in irgendeinem bestimmten Zusammenhang zu ändern, dann versuche, dir einige Minuten Zeit zu nehmen und sie der Wiederholung des Gedankens zu widmen, bis du ein gewisses Gefühl der Erleichterung verspürst. Es wird dir helfen, wenn du dir ausdrücklich sagst:

Ich kann mein Gefühl der Depression, der Beklommenheit oder der Sorge [oder meine Gedanken über diese Situation, diese Person oder dieses Ereignis] durch Frieden ersetzen.

Sattyama

Zitat:
Mein Geist ist Teil von Gottes Geist. Ich bin sehr heilig.


1. Der heutige Leitgedanke beschreibt nicht die Art und Weise, in der du dich jetzt siehst. Er beschreibt jedoch, was die Schau dir zeigen wird. Es ist für jeden schwierig, der denkt, er sei in dieser Welt, das von sich selbst zu glauben. Doch der Grund dafür, dass er denkt, er sei in dieser Welt, ist, dass er es nicht glaubt.

2. Du wirst glauben, dass du ein Teil dessen bist, wo du zu sein vermeinst. Das ist so, weil du dich mit der Umgebung, die du haben willst, umgibst. Und du willst sie, damit sie das Bild deiner selbst, das du gemacht hast, schützt. Das Bild ist Teil dieser Umgebung. Das, was du siehst, während du in ihr zu sein glaubst, siehst du durch die Augen des Bildes. Das ist nicht Schau. Bilder können nicht sehen.

3. Der heutige Leitgedanke bietet eine völlig andere Sicht deiner selbst. Indem er deine Quelle feststellt, stellt er deine Identität fest und beschreibt dich, wie du in Wahrheit wirklich sein musst. Wir werden den heutigen Gedanken in einer etwas anderen Art anwenden, weil das Hauptgewicht heute auf dem Wahrnehmenden liegt statt auf dem, was er wahrnimmt.

4. Beginne heute jede der drei fünfminütigen Übungszeiten damit, dass du den Leitgedanken für dich wiederholst, schließe dann deine Augen, und erforsche deinen Geist nach den vielfältigen Arten von Begriffen, mit denen du dich selbst beschreibst. Beziehe alle egohaften Eigenschaften, die du dir zuschreibst, mit ein, seien sie nun positiv oder negativ, wünschenswert oder nicht wünschenswert, imposant oder herabwürdigend. Sie sind alle gleichermaßen unwirklich, weil du dich nicht mit den Augen der Heiligkeit betrachtest.

5. Zu Beginn deiner Geisteserforschung wirst du wahrscheinlich die Aspekte deiner Selbstwahrnehmung hervorheben, die du als negativer ansiehst. Gegen Ende der Übungsperiode jedoch kann es durchaus sein, dass dir eher selbst aufblähende Beschreibungen über dich durch den Kopf gehen. Versuche zu begreifen, dass die Richtung deiner Phantasien über dich nicht von Belang ist. Illusionen haben in Wirklichkeit keine Richtung. Sie sind einfach nicht wahr.

6. Eine geeignete, wahllose Liste für die Anwendung des heutigen Gedankens könnte etwa so lauten:

Ich sehe mich als ausgenutzt an.
Ich sehe mich als niedergeschlagen an.
Ich sehe mich als Versager an.
Ich sehe mich als gefährdet an.
Ich sehe mich als hilflos an.
Ich sehe mich als siegreich an.
Ich sehe mich als Verlierer an.
Ich sehe mich als barmherzig an.
Ich sehe mich als tugendhaft an.

7. Du solltest nicht abstrakt an diese Begriffe denken. Sie werden dir einfallen, während verschiedenartige Situationen, Personen und Ereignisse, in denen du vorkommst, vor deinem geistigen Auge erscheinen. Nimm irgendeine bestimmte Situation, die dir einfällt, bestimme den Begriff oder die Begriffe, mit denen man deiner Ansicht nach deine Reaktion auf diese Situation beschreiben kann, und benutze diese Begriffe bei der Anwendung des heutigen Gedankens. Nachdem du sie alle benannt hast, füge hinzu:

Aber mein Geist ist Teil von Gottes Geist. Ich bin sehr heilig.

8. Während der längeren Übungsperioden wird es wahrscheinlich Zeiten geben, in denen dir nichts Bestimmtes einfällt. Strenge dich nicht an, dir bestimmte Dinge auszudenken, um diesen Zeitraum auszufüllen, sondern entspanne dich einfach und wiederhole den Gedanken langsam, bis dir etwas in den Sinn kommt. Obwohl nichts, was auftaucht, in den Übungen übergangen werden sollte, sollte auch nichts mühselig »ausgegraben« werden. Du solltest dir weder Gewalt antun noch Unterscheidungen treffen.

9. Greife so oft wie möglich tagsüber eine bestimmte Eigenschaft oder Eigenschaften auf, die du dir im Moment zuschreibst, und wende den heutigen Gedanken auf sie an, wobei du den Leitgedanken in der oben genannten Form zu jeder einzelnen Eigenschaft hinzufügst. Wenn dir nichts Besonderes einfällt, dann wiederhole dir einfach den Leitgedanken mit geschlossenen Augen.

Sattyama

Zitat:
Meine Heiligkeit umhüllt alles, was ich sehe.


1. Der heutige Leitgedanke dehnt den gestrigen vom Wahrnehmenden zum Wahrgenommenen aus. Du bist heilig, weil dein Geist Teil von Gottes Geist ist. Und weil du heilig bist, muss auch deine Sicht heilig sein. »Sündenlos« bedeutet: ohne Sünde. Du kannst nicht ein wenig ohne Sünde sein. Du bist entweder ohne Sünde oder nicht. Wenn dein Geist Teil von Gottes Geist ist, musst du sündenlos sein, sonst wäre ein Teil seines Geistes sündig. Deine Sicht steht mit seiner Heiligkeit – nicht mit deinem Ego und daher nicht mit deinem Körper – in Beziehung.

2. Vier drei- bis fünfminütige Übungszeiten sind für den heutigen Tag erwünscht. Versuche, sie einigermaßen gleichmäßig zu verteilen, und führe die kürzeren Anwendungen häufig durch, um den ganzen Tag lang deinen Schutz zu behüten. Die längeren Übungszeiten sollten folgende Form annehmen:

3. Schließe zunächst deine Augen, und wiederhole den heutigen Leitgedanken mehrmals langsam. Öffne dann deine Augen, und sieh dich ganz langsam um, wobei du den Gedanken konkret auf alles anwendest, was du bei deinem beiläufigen Umherschauen bemerkst. Sage beispielsweise:

Meine Heiligkeit umhüllt jenen Teppich.
Meine Heiligkeit umhüllt jene Wand.
Meine Heiligkeit umhüllt diese Finger.
Meine Heiligkeit umhüllt jenen Stuhl.
Meine Heiligkeit umhüllt jenen Körper.
Meine Heiligkeit umhüllt diesen Stift.

Schließe die Augen mehrmals während dieser Übungszeiten, und wiederhole dir den Leitgedanken. Öffne dann die Augen und fahre fort wie zuvor.

4. Für die kürzeren Übungszeiten gilt: Schließe deine Augen und wiederhole den Gedanken; sieh dich um, während du ihn nochmals wiederholst; beende sie mit einer weiteren Wiederholung mit geschlossenen Augen. Jede Anwendung sollte selbstverständlich ganz langsam, ohne Hast und mit so wenig Anstrengung wie möglich durchgeführt werden.

Sattyama

Zitat:
Meine Heiligkeit segnet die Welt.


1. In diesem Gedanken steckt der erste Schimmer deiner wahren Funktion in der Welt oder weshalb du hier bist. Dein Sinn und Zweck ist, die Welt durch deine eigene Heiligkeit zu sehen. Auf diese Weise werdet ihr – du und die Welt – zusammen gesegnet. Niemand verliert, nichts wird irgendjemandem weggenommen; alle gewinnen durch deine heilige Schau. Sie bedeutet das Ende des Opferns, weil sie jedem alles gibt, was ihm zusteht. Und er hat ein Anrecht auf alles, weil es sein Geburtsrecht als Sohn Gottes ist.

2. Es gibt keinen anderen Weg, auf welchem die Idee des Opferns aus dem Denken der Welt beseitigt werden kann. Für jede andere Art des Sehens wird unweigerlich jemand oder etwas zahlen müssen. Als Ergebnis wird der Wahrnehmende Verlust erleiden. Und er wird auch nicht ahnen, warum er verliert. Doch wird durch deine Schau seine Ganzheit in seinem Bewusstsein wiederhergestellt. Deine Heiligkeit segnet ihn, indem sie nichts von ihm verlangt. Wer sich selbst als ganz sieht, stellt keine Forderungen.

3. Deine Heiligkeit ist das Heil der Welt. Sie lässt dich die Welt lehren, dass sie mit dir eins ist, nicht indem du ihr eine Predigt hältst, nicht indem du ihr irgendetwas sagst, sondern lediglich durch deine stillschweigende Einsicht, dass in deiner Heiligkeit alle Dinge mit dir zugleich gesegnet sind.

4. Die heutigen vier längeren Übungszeiten, während deren du jeweils drei bis fünf Minuten lang üben solltest, beginnen mit der Wiederholung des Leitgedankens, gefolgt von etwa einer Minute, in der du dich umsiehst, wobei du den Gedanken auf alles anwendest, worauf dein Blick gerade fällt:

Meine Heiligkeit segnet diesen Stuhl.
Meine Heiligkeit segnet jenes Fenster.
Meine Heiligkeit segnet diesen Körper.

Schließe dann deine Augen, und wende den Leitgedanken auf irgendeine Person an, die dir in den Sinn kommt, wobei du ihren Namen nennst und sagst:

Meine Heiligkeit segnet dich, _______ [Name].

5. Du kannst die Übungszeit mit geschlossenen Augen fortsetzen; du kannst auch deine Augen wieder öffnen und den heutigen Gedanken auf deine äußere Welt anwenden, wenn du das willst; du kannst den Gedanken abwechselnd auf das anwenden, was du um dich herum siehst, und auf diejenigen, die in deinen Gedanken sind; oder du kannst nach Belieben irgendeine Kombination dieser beiden Anwendungsarten benutzen. Die Übungszeit sollte mit einer Wiederholung des Leitgedankens mit geschlossenen Augen und einer nochmaligen Wiederholung mit offenen Augen unmittelbar darauf abschließen.

6. Die kürzeren Übungen bestehen darin, dass du den Gedanken so oft wie möglich wiederholst. Es ist besonders hilfreich, ihn schweigend auf jeden anzuwenden, dem du begegnest, indem du dabei seinen Namen nennst. Es ist grundlegend wichtig, den Leitgedanken anzuwenden, wenn irgendjemand eine negative Reaktion in dir hervorzurufen scheint. Biete ihm den Segen deiner Heiligkeit unverzüglich an, damit du lernst, sie in deinem eigenen Bewusstsein zu bewahren.

Sattyama

Zitat:
Es gibt nichts, was meine Heiligkeit nicht vermag.


1. Deine Heiligkeit kehrt alle Gesetze der Welt um. Sie liegt jenseits jeder Beschränkung durch Zeit, Raum, Entfernung und Grenzen jeglicher Art. Deine Heiligkeit ist in ihrer Macht vollkommen unbegrenzt, weil sie dich als Sohn Gottes einsetzt, eins mit dem Geist seines Schöpfers.

2. Durch deine Heiligkeit wird die Macht Gottes manifestiert. Durch deine Heiligkeit wird die Macht Gottes zugänglich. Und es gibt nichts, was die Macht Gottes nicht vermag. Deine Heiligkeit kann demnach allen Schmerz beseitigen, allem Kummer ein Ende setzen und alle Probleme lösen. Sie kann das in Verbindung mit dir selbst und mit jedem anderen tun. Sie hat die gleiche Macht, jedem zu helfen, weil sie die gleiche Macht hat, einen jeden zu erlösen.

3. Wenn du heilig bist, ist auch alles heilig, was Gott schuf. Du bist heilig, weil alle Dinge, die er schuf, heilig sind. Und alle Dinge, die er schuf, sind heilig, weil du es bist. In den heutigen Übungen werden wir die Macht deiner Heiligkeit auf alle Probleme, Schwierigkeiten oder Leiden, die dir gerade einfallen, anwenden, egal welcher Art, ob in dir selbst oder in irgendjemand anderem. Wir wollen keine Unterscheidungen treffen, weil es keine Unterscheidungen gibt.

4. Wiederhole den heutigen Gedanken in den vier längeren Übungszeiten, deren jede vorzugsweise volle fünf Minuten dauern sollte, schließe deine Augen, und durchforsche dann deinen Geist nach Gefühlen des Verlustes oder Unglücklichseins jeglicher Art, wie du sie siehst. Versuche, so wenig Unterscheidungen wie möglich zwischen einer Situation, die für dich schwierig ist, und einer, die für jemand anderen schwierig ist, zu treffen. Bezeichne konkret die Situation und auch den Namen der betreffenden Person. Wende zur Übung des heutigen Gedankens folgende Form an:

In der Situation, in der es um _______ geht und in der ich mich selbst sehe, gibt es nichts, was meine Heiligkeit nicht vermag.
In der Situation, in der es um _______ geht und in der _______ sich selbst sieht, gibt es nichts, was meine Heiligkeit nicht vermag.

5. Von Zeit zu Zeit solltest du diese Form abwandeln und einige relevante Gedanken deinerseits hinzufügen. Du könntest beispielsweise Gedanken wie die folgenden mit hineinnehmen:

Es gibt nichts, was meine Heiligkeit nicht vermag, weil die Macht Gottes in ihr liegt.

Nimm sämtliche Abwandlungen vor, die dir gefallen, aber lege den Schwerpunkt der Übungen auf den Leitgedanken: »Es gibt nichts, was meine Heiligkeit nicht vermag.« Der Zweck der heutigen Übungen ist, dir allmählich ein Gefühl dafür zu geben, dass du über alle Dinge herrschst aufgrund dessen, was du bist.

6. Wende den Gedanken in den häufigen kürzeren Übungen in seiner ursprünglichen Form an, es sei denn, ein bestimmtes Problem, das dich oder jemand anderen betrifft, taucht auf oder fällt dir ein. Wähle in diesem Fall die konkretere Form, und wende den Gedanken auf sie an.
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