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Normale Version: Ein Kurs in Wundern - Übungsbuch
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Sattyama

Zitat:
Meine Gedanken sind Bilder, die ich gemacht habe.

1. Gerade weil dir die Gedanken, von denen du denkst, dass du sie denkst, als Bilder erscheinen, erkennst du sie nicht als nichts. Du denkst, dass du sie denkst, und deshalb denkst du, dass du sie siehst. So wurde dein »Sehen« gemacht. Das ist die Funktion, die du den Augen deines Körpers gegeben hast. Es ist nicht Sehen. Es ist Bildermachen. Es nimmt den Platz des Sehens ein, indem es die Schau durch Illusionen ersetzt.

2. Dieser einführende Leitgedanke zum Vorgang des Bildermachens, den du »Sehen« nennst, wird nicht viel Bedeutung für dich haben. Du wirst ihn zu verstehen beginnen, wenn du kleine Lichtränder um die gleichen vertrauten Objekte, die du jetzt siehst, erblickt hast. Das ist der Anfang wirklicher Schau. Du kannst sicher sein, dass die wirkliche Schau schnell kommen wird, wenn dies geschehen ist.

3. Im weiteren Verlaufe ist es möglich, dass du viele »Lichtepisoden« erlebst. Möglicherweise nehmen sie viele verschiedene Formen an, einige von ihnen ganz unerwartete. Hab keine Angst davor. Sie sind Zeichen dafür, dass du deine Augen endlich öffnest. Sie werden nicht andauern, denn sie sind lediglich Symbole für die wahre Wahrnehmung, haben aber mit Erkenntnis nichts zu tun. Diese Übungen werden dir die Erkenntnis nicht offenbaren. Aber sie bereiten ihr den Weg.

4. Wenn du den heutigen Gedanken übst, wiederhole ihn zunächst für dich, und wende ihn dann auf alles an, was du gerade um dich herum siehst, indem du es beim Namen nennst und deine Augen darauf ruhen lässt, während du sagst:

Dies _______ ist ein Bild, das ich gemacht habe.
Das _______ ist ein Bild, das ich gemacht habe.

Es ist nicht nötig, eine große Anzahl bestimmter Gegenstände für die Anwendung des heutigen Gedankens heranzuziehen. Es ist jedoch notwendig, jeden Gegenstand so lange anzuschauen, wie du den Gedanken für dich wiederholst. Der Gedanke sollte jedes Mal ganz langsam wiederholt werden.

5. Auch wenn du offensichtlich den Gedanken während der Übungszeit, für die etwa eine Minute empfohlen wird, nicht auf sehr viele Dinge anwenden kannst, versuche, die Auswahl so zufällig wie möglich zu treffen. Wenn es dir unbehaglich dabei wird, reicht auch weniger als eine Minute für die Übungszeiten aus. Geh nicht über drei Anwendungen hinaus, es sei denn, du fühlst dich vollkommen wohl dabei, und überschreite vier nicht. Allerdings kann der Gedanke angewandt werden, wann immer es tagsüber nötig wird.

Sattyama

Zitat:
Ich habe keine neutralen Gedanken.


1. Der heutige Leitgedanke ist ein erster Schritt bei der Auflösung der Überzeugung, deine Gedanken hätten keine Wirkung. Alles, was du siehst, ist das Ergebnis deiner Gedanken. Es gibt keine Ausnahme von dieser Tatsache. Gedanken sind nicht groß oder klein, mächtig oder schwach. Sie sind lediglich wahr oder falsch. Diejenigen, die wahr sind, erschaffen ihr eigenes Ebenbild. Diejenigen, die falsch sind, bringen das ihre hervor.

2. Es gibt keine Vorstellung, die sich selbst mehr widersprechen würde als die der »nichtigen Gedanken«. Was die Wahrnehmung einer ganzen Welt entstehen lässt, kann man kaum »nichtig« nennen. Jeder deiner Gedanken trägt zur Wahrheit oder Illusion bei; entweder dehnt er die Wahrheit aus, oder er vervielfacht die Illusionen. Du kannst in der Tat das Nichts vervielfachen, aber dadurch wirst du es nicht ausdehnen.

3. Außer deiner Einsicht, dass Gedanken niemals nichtig sind, verlangt die Erlösung, dass du auch einsiehst, dass jeder deiner Gedanken entweder Frieden oder Krieg, entweder Liebe oder Angst bringt. Ein neutrales Ergebnis ist unmöglich, weil ein neutraler Gedanke unmöglich ist. Die Versuchung, Gedanken der Angst als unwichtig, trivial und als keiner weiteren Beachtung wert abzutun, ist so groß, dass es für dich grundlegend wichtig ist, sie alle als gleichermaßen zerstörerisch, aber auch als gleichermaßen unwirklich zu begreifen. Wir werden diesen Leitgedanken in vielen Formen üben, bevor du ihn wirklich verstehst.

4. Erforsche beim Anwenden des heutigen Leitgedankens deinen Geist etwa eine Minute lang mit geschlossenen Augen, und bemühe dich aktiv, keinen »kleinen« Gedanken zu übersehen, der möglicherweise dazu neigt, sich der Erforschung zu entziehen. Das ist recht schwierig, bis du dich daran gewöhnt hast. Du wirst feststellen, dass es dir noch immer schwerfällt, keine künstlichen Unterscheidungen zu treffen. Jeder Gedanke, der dir einfällt, der Eigenschaften ungeachtet, die du ihm zuschreibst, eignet sich für die Anwendung des heutigen Leitgedankens.

5. Wiederhole in den Übungszeiten zunächst den Leitgedanken für dich, und während dann ein Gedanke nach dem anderen vor dein geistiges Auge tritt, halte ihn einen Augenblick lang im Bewusstsein fest, während du dir sagst:

Dieser Gedanke über _______ ist kein neutraler Gedanke.
Jener Gedanke über _______ ist kein neutraler Gedanke.

Benutze wie üblich den heutigen Leitgedanken auch, wann immer du eines bestimmten Gedankens gewahr bist, der Unbehagen hervorruft. Zu diesem Zweck wird folgende Form vorgeschlagen:

Dieser Gedanke über _______ ist kein neutraler Gedanke, weil ich keine neutralen Gedanken habe.

6. Es werden vier oder fünf Übungszeiten empfohlen, wenn du sie als einigermaßen mühelos empfindest. Wenn Anstrengung damit verbunden ist, reichen drei aus. Die Dauer der Übung sollte ebenfalls verkürzt werden, wenn Unbehagen auftritt.

Sattyama

Zitat:
Ich sehe keine neutralen Dinge.

1. Dieser Leitgedanke ist ein weiterer Schritt in Richtung auf das Erkennen von Ursache und Wirkung, wie sie in der Welt tatsächlich wirksam werden. Du siehst keine neutralen Dinge, weil du keine neutralen Gedanken hast. Es ist immer der Gedanke, der zuerst kommt, auch wenn du zu glauben versucht bist, es sei umgekehrt. Das ist nicht die Art und Weise, wie die Welt denkt, du aber musst lernen, dass es die Art und Weise ist, wie du denkst. Wenn dem nicht so wäre, hätte die Wahrnehmung keine Ursache und wäre selbst die Ursache der Wirklichkeit. Angesichts ihrer höchst veränderlichen Natur ist dies kaum wahrscheinlich.

2. Wenn du den heutigen Gedanken anwendest, sage dir mit offenen Augen:

Ich sehe keine neutralen Dinge, weil ich keine neutralen Gedanken habe.

Dann sieh dich um und lass deinen Blick lange genug auf jedem Ding ruhen, auf den er fällt, um zu sagen:

Ich sehe kein neutrales _______ , weil meine Gedanken über _______ nicht neutral sind.

So könntest du beispielsweise sagen:

Ich sehe keine neutrale Wand, weil meine Gedanken über Wände nicht neutral sind.
Ich sehe keinen neutralen Körper, weil meine Gedanken über Körper nicht neutral sind.

3. Wie gewohnt ist es wesentlich, dass du keine Unterscheidungen zwischen dem triffst, was du für belebt oder unbelebt, angenehm oder unangenehm hältst. Ungeachtet dessen, was du glauben magst: Du siehst nichts, was wirklich lebendig oder wirklich freudvoll ist. Das liegt daran, dass du dir bis jetzt keines Gedankens bewusst bist, der wirklich wahr und deshalb wirklich glücklich ist.

4. Es werden drei oder vier spezielle Übungszeiten empfohlen, und mindestens drei sind für den größtmöglichen Nutzen erforderlich, selbst wenn du Widerstand empfindest. Ist das jedoch der Fall, kann die Dauer der Übung auf weniger als etwa eine Minute verkürzt werden, die sonst empfohlen wird.

Sattyama

Zitat:
Ich erfahre die Wirkungen meines Sehens nicht allein.


1. Der heutige Leitgedanke ist ein weiterer Schritt beim Lernen, dass die Gedanken, die das hervorbringen, was du siehst, niemals neutral oder unwichtig sind. Er betont auch die Idee, auf die später immer mehr Nachdruck gelegt wird: dass Geister verbunden sind.

2. Der heutige Leitgedanke bezieht sich nicht so sehr auf das, was du siehst, sondern eher darauf, wie du es siehst. Deshalb wird in den heutigen Übungen dieser Aspekt deiner Wahrnehmung betont. Die drei oder vier empfohlenen Übungszeiten sollten wie folgt durchgeführt werden:

3. Sieh dich um, und wähle die Gegenstände für die Anwendung des heutigen Gedankens so zufällig wie möglich aus; halte deine Augen lange genug auf jeden gerichtet, um zu sagen:

Ich erfahre die Wirkungen dessen, wie ich _______ sehe, nicht allein.

Beschließe jede Übungszeit mit der Wiederholung der allgemeineren Aussage:

Ich erfahre die Wirkungen meines Sehens nicht allein.

Etwa eine Minute oder sogar weniger wird für jede Übungsperiode ausreichen.

Sattyama


Zitat:
Ich erfahre die Wirkungen meiner Gedanken nicht allein.


1. Der heutige Leitgedanke ist offensichtlich der Grund, weshalb dein Sehen nicht nur dich allein berührt. Du wirst feststellen, dass die Leitsätze, die sich auf das Denken beziehen, manchmal denen vorangehen, die sich auf das Wahrnehmen beziehen, während die Reihenfolge ein andermal umgekehrt ist. Das ist deshalb so, weil die Reihenfolge keine Rolle spielt. Das Denken und seine Resultate finden in Wirklichkeit gleichzeitig statt, denn Ursache und Wirkung sind nie voneinander getrennt.

2. Heute betonen wir noch einmal die Tatsache, dass Geister verbunden sind. Das ist am Anfang selten ein gänzlich willkommener Gedanke, weil er ein enormes Verantwortungsgefühl mit sich zu bringen scheint und sogar als ein »Eindringen in die Privatsphäre« angesehen werden könnte. Es ist jedoch eine Tatsache, dass es keine »privaten Gedanken« gibt. Trotz deines anfänglichen Widerstandes gegen diesen Leitgedanken wirst du dennoch verstehen, dass er wahr sein muss, wenn Erlösung überhaupt möglich ist. Und Erlösung muss möglich sein, weil sie der Wille Gottes ist.

3. Die etwa eine Minute dauernde Geisteserforschung, die die heutigen Übungen erfordern, soll mit geschlossenen Augen durchgeführt werden. Zuerst soll der Leitgedanke für den heutigen Tag wiederholt und dann der Geist sorgfältig auf die Gedanken hin untersucht werden, die er gerade enthält. Während du jeden einzelnen Gedanken ins Auge fasst, benenne ihn nach der Hauptperson oder dem Hauptthema darin und sage, indem du ihn dir vergegenwärtigst:

Ich erfahre die Wirkungen dieses Gedankens über _______ nicht allein.

4. Das Erfordernis, die Auswahl eines jeden Gegenstandes für die Übungszeiten so unterschiedslos wie möglich vorzunehmen, dürfte dir inzwischen ziemlich vertraut sein und wird nun nicht mehr täglich wiederholt, obwohl wir es gelegentlich noch zur Erinnerung mit anführen werden. Vergiss jedoch nicht, dass die zufällige Auswahl der Gegenstände in allen Übungszeiten durchweg wesentlich ist. Die fehlende Ordnung in diesem Zusammenhang wird schließlich dazu führen, dass auch die Einsicht in eine fehlende Rangordnung bei Wundern für dich Bedeutung erlangt.

5. Abgesehen von den »Wenn-nötig«-Anwendungen des heutigen Gedankens sind mindestens drei Übungsperioden erforderlich, deren Dauer bei Bedarf verkürzt werden kann. Mehr als vier solltest du nicht versuchen.

Sattyama

Zitat:
Ich bin entschlossen, zu sehen.

1. Wir sind bisher recht zwanglos mit unseren Übungszeiten umgegangen. Es wurde praktisch kein Versuch unternommen, die Zeit für ihre Durchführung zu regeln, nur eine sehr geringe Anstrengung war erforderlich, und nicht einmal aktive Zusammenarbeit und aktives Interesse wurden verlangt. Dieser Ansatz war so beabsichtigt und äußerst sorgfältig geplant. Wir haben die entscheidende Wichtigkeit der Umkehrung deines Denkens nicht aus den Augen verloren. Die Erlösung der Welt hängt davon ab. Du wirst jedoch nicht sehen, wenn du dich als unter Zwang stehend betrachtest und Groll und Widerstand aufkommen lässt.

2. Dies ist unser erster Versuch, eine Struktur einzuführen. Missverstehe ihn nicht als einen Versuch, Zwang oder Druck auszuüben. Du willst die Erlösung. Du willst glücklich sein. Du willst Frieden. Das alles hast du jetzt nicht, weil dein Geist völlig undiszipliniert ist und du zwischen Freud und Leid, Lust und Schmerz, Liebe und Angst nicht unterscheiden kannst. Du lernst jetzt, sie auseinander zu halten. Und deine Belohnung wird in der Tat groß sein.

3. Für die Schau ist nur deine Entscheidung erforderlich, zu sehen. Was du willst, ist dein. Halte die geringe Mühe, die von dir verlangt wird, nicht fälschlich für ein Zeichen dafür, dass unser Ziel von geringem Wert ist. Kann der Welt Erlösung ein banales Ziel sein? Und kann die Welt erlöst werden, wenn du es selbst nicht wirst? Gott hat einen einzigen Sohn, und er ist die Auferstehung und das Leben. Sein Wille geschieht, weil ihm alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist. In deiner Entschlossenheit, zu sehen, wird dir die Schau gegeben.

4. Die heutigen Übungen bestehen darin, dich den Tag über daran zu erinnern, dass du sehen willst. Der heutige Gedanke beinhaltet auch stillschweigend die Einsicht, dass du jetzt nicht siehst. Deshalb erklärst du mit der Wiederholung des Gedankens, dass du entschlossen bist, deinen gegenwärtigen Zustand gegen einen besseren einzutauschen, und zwar einen, den du wirklich willst.

5. Wiederhole den heutigen Leitgedanken langsam und bestimmt mindestens zweimal stündlich an diesem Tag, wobei du versuchen solltest, dies jede halbe Stunde zu tun. Sei nicht bekümmert, wenn du es zu tun vergisst, bemühe dich jedoch wirklich, daran zu denken. Die weiteren Wiederholungen sollten auf jede Situation, jede Person oder jedes Ereignis angewandt werden, die dich aufregen. Du kannst sie anders sehen, und du wirst es. Wonach du verlangst, das wirst du sehen. Das ist das wirkliche Gesetz von Ursache und Wirkung, so wie es sich in der Welt auswirkt.

Sattyama

Zitat:
Ich bin entschlossen, die Dinge anders zu sehen.

1. Der heutige Leitgedanke ist offensichtlich eine Fortsetzung und Erweiterung des vorherigen. Dieses Mal sind jedoch spezielle Zeiten der Geisteserforschung nötig, zusätzlich zur Anwendung des Leitgedankens auf bestimmte Situationen, so, wie sie sich ergeben. Fünf Übungszeiten werden dringend empfohlen, wobei jeder eine ganze Minute eingeräumt werden soll.

2. Fang in den Übungszeiten damit an, dir den Leitgedanken zu wiederholen. Schließe dann die Augen, und erforsche deinen Geist sorgfältig nach vergangenen, gegenwärtigen oder zukünftig erwarteten Situationen, die Ärger in dir wecken. Der Ärger kann dabei die Form jeder Reaktion annehmen, von leichter Verärgerung bis zu heftiger Wut. Der Grad des empfundenen Gefühls ist dabei nicht von Belang. Du wirst dir zunehmend bewusst werden, dass ein leichter Anflug von Verdruss nichts anderes ist als ein Schleier über einer heftigen Wut.

3. Versuche deshalb, dir die »kleinen« Gedanken des Ärgers in den Übungszeiten nicht entgehen zu lassen. Denk daran, dass du nicht wirklich erfasst, was Ärger in dir weckt, und nichts, was du in diesem Zusammenhang glaubst, bedeutet irgendetwas. Du wirst wahrscheinlich versucht sein, länger bei einigen Personen oder Situationen zu verweilen als bei anderen, mit der trügerischen Begründung, dass sie »offensichtlicher« sind. Dem ist nicht so. Es ist lediglich ein Beispiel für die Überzeugung, dass einige Formen von Angriff gerechtfertigter sind als andere.

4. Während du deinen Geist nach allen Formen erforschst, in denen sich Angriffsgedanken zeigen, halte dir jede einzelne vor Augen, indem du dir sagst:

Ich bin entschlossen, _______ [Name der Person] anders zu sehen.
Ich bin entschlossen, _______ [gib die Situation genau an] anders zu sehen.

5. Versuche, so konkret wie möglich zu sein. So magst du beispielsweise deinen Ärger auf eine bestimmte Eigenschaft einer bestimmten Person richten und glauben, der Ärger sei auf diesen Aspekt begrenzt. Wenn deine Wahrnehmung an dieser Form der Verzerrung leidet, sage:

Ich bin entschlossen, _______ [gib die Eigenschaft genau an] von [Name der Person] anders zu sehen.
Zitat:In meinem derzeitigen Erleben ist alles, was im Traum wahrgenommen wird gleich unwirklich.

Liebe Kerstin,

mir erschien es so, als würdest du die Situation mit deiner Enkelin, als du z.B. nicht wusstest, woher du das Wissen "Scharlach" nahmst, wie ein Eingreifen einer höheren Macht deuten. Oder habe ich das falsch gedeutet?


Zitat:Ich erlebe mich also nicht als Stille, nur wenn eine unschöne Situation ausgeblendet oder ertragen werden soll, sondern eben auch, wenn etwas vermeintlich Schönes oder Gutes geschieht.

Ja, Stille(oder Friede) ist wie ein zu allem passender Hintergrund und hat viel mehr mit dir selbst zu tun als das, was auf dem Hintergrund geschieht. Das erlebe ich auch so. Dennoch wird das Geschehen immer wieder zum Anlass, sich aus dem Hintergrund zu lösen und mit dem Geschehen abzudriften.
Weil ich aber die Segnungen des Friedens zunehmend schätzen lernt, will ich das Abdriften immer weniger.

Zitat:Ich erfreue mich also nicht am "schönen" Essen oder an einem "schönen" Film, im Gegenteil schalte ich den Fernseher aus und genieße dieses Strömen der Stille freudig unberührt von allem, was als weiterer Trauminhalt geschieht.

Liebe Grüße, Thomas

Sattyama

(21.01.2018, 13:10)Thomas schrieb: [ -> ]Liebe Kerstin,

mir erschien es so, als würdest du die Situation mit deiner Enkelin, als du z.B. nicht wusstest, woher du das Wissen "Scharlach" nahmst, wie ein Eingreifen einer höheren Macht deuten. Oder habe ich das falsch gedeutet?

Stimmt lieber Thomas, du hast das so verstanden, wie ich es meinte.
Ich glaube einfach daran, dass, wenn das Ego still ist, unser Geist den HG hören kann.
Aber es ist viel mehr als ein Glaube.
Es ist meine Erfahrung.
Ist mein Ego still, dann kann ich eine andere Wirklichkeit erfahren.

Herzlich Kerstin

Sattyama

Zitat:
Was ich sehe, ist eine Form von Rache.

1. Der heutige Leitgedanke ist eine treffende Beschreibung der Art und Weise, wie jeder, der Angriffsgedanken in seinem Geist hegt, die Welt sehen muss. Nachdem er seinen Ärger auf die Welt projiziert hat, sieht er, wie die Rache dabei ist, zum Schlag gegen ihn auszuholen. Sein eigener Angriff wird so als Selbstverteidigung wahrgenommen. Das wird zu einem immer schlimmeren Teufelskreis, bis er bereit ist, seine Sichtweise zu verändern. Sonst werden Gedanken des Angriffs und des Gegenangriffs ihn völlig mit Beschlag belegen und seine ganze Welt bevölkern. Welcher Geistesfrieden ist dann noch für ihn möglich?

2. Gerade dieser brutalen Phantasie möchtest du entrinnen. Ist es nicht eine freudige Nachricht, zu hören, dass sie nicht wirklich ist? Ist es nicht eine glückliche Entdeckung, festzustellen, dass du entrinnen kannst? Du hast selber gemacht, was du zerstören möchtest, alles, was du hasst und angreifen und töten möchtest. All das, wovor du Angst hast, existiert nicht.

3. Sieh dir heute die Welt um dich herum mindestens fünfmal an, jedes Mal mindestens eine Minute lang. Während deine Augen langsam von einem Gegenstand zum anderen, von einem Körper zum anderen wandern, sage dir:

Ich sehe nur das Vergängliche.
Ich sehe nichts, was von Dauer ist.
Was ich sehe, ist nicht wirklich.
Was ich sehe, ist eine Form von Rache.

Am Ende jeder Übungszeit frage dich:

Ist das die Welt, die ich wirklich sehen will?

Die Antwort ist sicherlich klar.
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