(08.10.2015, 12:12)fredoo schrieb: [ -> ]zu thomas
jedes konzept ist fetisch
deswegen wird es ja konfekt äh... korsett ... äh ... konzept genannt ...
Man kann aber Aufmerksamkeit nicht ein Konzept nennen - Aufmerksamkeit ist eine geistige Funktion. Man nennt auch nicht das Bewusstsein ein Konzept.
Zitat:Ein Konzept ist ein grober Plan, der die Maßnahmen zur Erreichung eines Ziels auflistet oder beschreibt. Dies kann sowohl skizzenhaft im Entwurf als auch verbindlich in der Auswahl der Mittel geschehen.
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oder etwas weiter gefasst
Zitat:Im Vergleich zum angelsächsischen Sprachgebrauch des Wortes concept steht die Bedeutung des deutschen Konzept im semiotischen Dreieck näher bei der (mentalen) Vorstellung. Offen ist, ob Konzept synonym zum Wort Begriff der Alltagssprache verwendet wird. Offen ist auch, ob die angelsächsische Verwendung von concept generell die in der Alltagssprache gegebenen, naiven Versionen der Begriffsinhalte erfasst.
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Fredoo zu Thomas
Zitat:
jedes konzept ist fetisch
deswegen wird es ja konfekt äh... korsett ... äh ... konzept genannt ...
Thomas: Man kann aber Aufmerksamkeit nicht ein Konzept nennen - Aufmerksamkeit ist eine geistige Funktion. Man nennt auch nicht das Bewusstsein ein Konzept.
Vielleicht sollte man den Bedeutungsbegriff des Konzepts differenzieren. Wikipedia erklärt die Bedeutung des Konzepts ja nur im Alltagskontext. Ein erweiterte Auffassung erfährt das Konzept m. E. im spirituellen Kontext - hier ist der Egomind per se als der bildermachende konzeptualisierende Verstand erkannt - jedes Bild, jede Vorstellung des Verstandes ist ein Hindernis, welches uns die Sicht auf die Wahre WIRKLICHKEIT verstellt. Insbesondere sind es die spirituellen Vorstellungen, die auf einstmals lebendiger Erfassung der absoluten WAHRHEIT - der eigenen oder der spirit. Erfahrung anderer - beruhten, die der Verstand als Glaubenssätze verarbeitet und damit ein neues Dogma, einen "Glaubensartikel" kreiiert, an dem er haften zu bleiben beliebt.
Das spirituelle Konzept ist ein Vorstellungsbild, ein Gedankenkonstrukt und entsteht dadurch, dass der EgoVerstand sich sofort der geistigen Erkenntnis/Erleuchtung sprachlich annimmt und die Erinnerung an dieses vergangene Erleben für die absolute WAHRHEIT hält. Dabei hat er sich nur eine neue Überzeugung, einen neuen "Glaubensartikel" gebastelt, an dem er nurmehr klebt und haftet wie ein "Fetischist" an seinem Fetisch.
Fetisch ist aus spiritueller Sicht generell j e d e Art von Vorstellung, (jedes Gefühl, jeder Gedanke, jede Überzeugung) mit dem der Egomind IDENTIFIZIERT ist. Insofern ist der Verstand selbst der Fetischist resp. der Mensch, der sein verstandesmäßiges linear-diskursives linkshirniges uneineitliches ungeistiges Denken und dessen Überzeugungen glorifiziert und diese "halbe Portion" von Verstand für die Krone der Schöpfung hält.
Wenn man Aufmerksamkeit als Gewahrsein versteht, dann ist Gewahrsein das, was des Konzepts bzw. der Konzeptualisierung des Egominds GEWAHR wird und in diesem Gewahrsein die Identifikatiion mit dem Konzept auflöst.
Zitat:Wenn man Aufmerksamkeit als Gewahrsein versteht, dann ist Gewahrsein das, was des Konzepts bzw. der Konzeptualisierung des Egominds GEWAHR wird und in diesem Gewahrsein die Identifikatiion mit dem Konzept auflöst.
Bzw. ist Aufmerksamkeit eine Ausrichtung des Geistes auf ein Objekt oder ein Nicht-Objekt. Aufmerksamkeit kann auch auf die Quelle der Aufmerksamkeit ausgerichtet werden und dort bleiben. Und genau das ist der Advaita-Weg, der beschrieben wird als "Verbleiben Sie im Empfinden des Ich-Bin-Sein".
(15.10.2015, 15:16)Paulette schrieb: [ -> ]Dieser Roman hat mich gelehrt zu verstehen, dass ich mich nicht mehr als spirituellen Menschen bezeichnen möchte.
Was für eine Erleichterung
Ja wie definierst du denn "spiritueller Mensch"?
Für mich ist das jemand, der nach Selbsterkenntnis strebt. Also nach sich selbst strebt. Wie kann man das aufgeben wollen?
"""Meine Erkenntnis ist, ich bin gut genug, so wie ich bin.
Was ich bin ist mir egal geworden. Hauptsache ich bin."""
Dies klingt eher nach Erschöpfung und Resignation , wie nach Befreiung (vom besserwollen) .
Aus einer tatsächlich "zugemuteten" Befreiung resultiert kein "genug so" , sondern ein "perfekt" so .
Da ist keine Resignation , keine Aufgabe des Bemühens aus Erschöpfung , sondern eine verblüffte Erkenntnis , dass jegliches Bemühen um ein besser als jetzt ein WITZ ist .
da ist also keine Resignation sondern ein Lachen ob dieses Witzes ...
Zitat:Ein Mensch, der nach Selbsterkenntnis strebt ist für mich nicht unbedingt mit der Bezeichnung „spirituell“ zu versehen, denn es gibt auch eine andere Art der Selbsterkenntnis, die hat weder mit Gott, noch mit spirituellen Gedanken, noch mit spiritueller Praxis zu tun.
Dabei entdeckt der Mensch sein Sein ohne Zufügung von spirituellen Deutungen.
Wenn Spiritualität wirklich Spiritualität ist, ist sie ganz unabhängig davon, ob Gott dabei eine Rolle spielt oder nicht. Mancher mag das, was er findet, mit Gott umschreiben und meint dann etwas, das größer ist als das, was er seither für sich selbst hielt. Aber jedenfalls hat ES immer mit Selbsterkenntnis zu tun.
Wer aber dauernd von Gott redet und nicht Selbsterkenntnis meint, ist für mich auch nicht spirituell sondern vielleicht an Spiritualität interessiert.
"""....und wer perfekt ist, der werfe den ersten Stein """
... ermächtigt sich der Mind des Themas durch recht plumpes Missverstehen.
da ändert auch kein noch so spirituelles Getue was dran ...
da es keine Haltung dauerhaft gibt ... ist auch der Hinweis von Spiritualität ( aber halt auch von nicht-Spiritualität ) nix anderes wie eine vorüberziehende Duftmarke eines HirnSchisses ...
""".und wer perfekt ist,"""
und darauf bezog sich das meine , werte kerstin ...
denn ich sprach von einem "hierjetzt" das stets "perfekt" ist ... und nicht von einer person , die da irgendwelche steine werfen könnte oder nicht ...
und das (bewusst ?) zu verwechseln , erscheint mir plump , um nicht zu sagen dämlich ... für jemanden wie du ... der doch sogerne mit worten rummacht ...