Hallo Melanie,
Zitat:Du gehst davon aus, dass allein Gott Realität besitzt und wir das vergessen haben.
Ja, wobei "vergessen" nur eine hilfreiche Vorstellung ist. Die Bibel bietet dazu eine Geschichte an (Vertreibung aus dem Paradies), in der davon die Rede ist, dass der Mensch vom Baum der Erkenntnis naschte - die Geburt der Dualität sozusagen.
Wir müssen uns damit abfinden, dass wir das jetzt nicht verstehen können.
Der Kurs sagt darüber, dass die Trennung von Gott nie wirklich stattgefunden hat, weil sie nicht möglich ist. Sie wird lediglich geträumt.
Zitat:Alles andere scheint ein Traum zu sein, aus dem man erwachen kann? Was ist die Welt dann, und wer bist du? wenn du erkannt hast, nicht dein Körper zu sein? meinst du mit Bewusstsein Gewahrsein?
Die Welt ist ein Traum, den du selbst erzeugst:
Zitat:Träume zeigen dir, dass du die Macht hast, eine Welt zu machen, wie du sie haben willst, und dass du sie siehst, weil du sie haben willst.
Es ist die dem Geist innewohnende Schöpfungskraft, die das möglich macht.
Und du bist der Träumer. Ohne dich gibt es keine Welt, weil sie nur widerspiegelt, an was du glaubst. Deine wirkliche Identität ist Gottes Sohn.
Dieser unterscheidet sich nicht von Gott selbst außer in einem einzigen Aspekt: Du bist aus Gott hervorgegangen, nicht ER aus dir. Gott ist deine Ursache.
Zitat:Spielt Ursache und Wirkung ("Karma") auch eine Rolle im KiW?
Ja. Auch der Kurs sagt, dass das, was dir widerfährt, von dir selbst so gewollt ist. Das Zitat oben sagt ja dasselbe.
Eine Wiedergeburt im eigentlichen Sinne ist jedoch eine irreführende Vorstellung, weil DU nie geboren wurdest und auch nie stirbst. Du träumst lediglich vom Auftauchen und Verschwinden eines Körpers von dem du glaubst, dass du das bist. Das erzeugt eine Kette von Träumen die sich solange wiederholen, bis du zu deiner wirklichen Natur erwachst.
Zitat:Der Buddhismus sieht es vielleicht sogar ein bißchen ähnlich, er sagt zwar nicht die Welt ist ein Traum oder eine Illusion, sondern dass unser Geist/Verstand/Herz getrübt (nicht klar) ist , durch Geistesgifte wie Gier, Hass und Verblendung, sodass uns manchmal unser Geist im Wege steht, ebenso sind wir als Mensch aber auch zu Freigiebigkeit, Liebe und Achtsamkeit in der Lage, und das ist der Schatz in uns, den es zu heben gibt.
Ich habe hier auf meinem Schreibtisch einen Abreißkalender vom Dalai Lama und ich kann keine Unterschiede zwischen Buddhismus und dem Kurs feststellen, die sich nicht auf die Wortwahl zurückführen ließen.
Zitat:10.April:
Die Anhaftung an die Sinne macht den Geist gierig und krank
Zitat:7.April
Steht unser Geist unter dem Einfluss negativer Emotionen, können wir deren Auswirkungen nicht entgehen
Es spielt letzten Endes keine Rolle, ob wir von einem eingetrübten Geist reden oder von einem träumenden Geist. In beiden Fällen erkennt sich dieser Geist selbst nicht, weil er von Vorstellungen darüber beherrscht wird, wie er
nicht ist. Er ist unwissend geworden.
Kürzlich las ich den Ausspruch eines Psychologen:
"Nichts ist wirkmächtiger als Vorstellungen, die wir von uns selbst haben."
Das trifft genau den Punkt. Nur bist du nicht beliebig definierbar, sondern das, was du in Wahrheit bist, ist auf ewig wahr und unabänderlich (und nicht definierbar). Leid ist die Reibung zwischen den falschen Vorstellungen über dich selbst und der Wahrheit über dich selbst.
Dein Suchen nach Glück in materiellen Befriedigungen, in Beziehungen etc.pp. ist die Suche nach dir selbst, doch ohne Hoffnung auf Erfolg. Fündig kann man nur innerlich werden.
Zitat:Dafür müssen wir uns erkennen, und wie Leid entsteht - denn dann sind wir auch in der Lage es in jedem anderen zu erkennen und Mitgefühl zu entwickeln. Das ist, neben Liebe, Freude und Gleichmut, eins der vier himmlischen Verweilzustände, die es zu kultivieren lohnt.
Ja, Leid entsteht durch Anhaftung. Auch der Buddhismus verlangt eine Wahl zwischen negativen Emotionen und Emotionen der Liebe.
Im Kurs ist dies die Wahl zwischen dem Ego und dem Heiligen Geist. Letzterer repräsentiert die Wahrheit, das Ego die Lüge. Liebe zu wählen und Ärger nicht zu wählen hat auch nichts mit einer moralischen Vorstellung zu tun sondern nur damit, dass Liebe unsere Natur ist. Wir wählen uns selbst oder verleugnen uns selbst.
Eine Wahl ist auch nur im Zustand des Traums überhaupt möglich und erforderlich. Außerhalb davon gibt es keine Wahl, sondern man IST einfach Liebe.
Liebe Grüße
Thomas