PAЯADOXA

Normale Version: Was denkst Du gerade?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Ja, da gebe ich dir Recht. Wobei ich da noch einen Unterschied sehe ob jemand einfach nur draufhaut, also seinen Emotionen freien Lauf lässt, egal wie und was, ...am besten gar beginnend aus heiterem Himmel, oder sachlich, meinetwegen mit Nachdruck argumentiert. (Und, kommt es sicher auf die Situation an, womit du gerade konfrontiert bist) Denn diese Variante der Konfliktaustragung gibt es ja auch noch und sollte eher die Regel sein.

Aber ich meinte auch weniger für die Person selbst, als für ein sachliches Anliegen. Etwas das du nicht i.O. findest oder ändern oder transparent machen möchtest als Beispiel, oder was auch immer. Manchmal kommt man gar nicht drumherum, z.B. als Moderator, oder wenn du einfach (auf)gefordert bist zu reagieren.





Was mir zu diesem Thema noch einfällt ist, die Leute sehen wann du mal emotional reagierst, aber die vielen Male wo du Dinge einfach übergehst und so stehen lässt bemerken sie kaum. Menschen die impulsiver sind werden daher schneller abgestempelt als verdient. So jedenfalls in meiner Erfahrung.
OK, aber man muss deshalb nicht in Konflikt sein. Man tut nur Dinge, die andere als konflikthaft erleben und kann selbst dabei völlig unbeteiligt bleiben.

So war es mit Jesus und den Tempelhändlern, so war es mit Nisargadatta, der schon mal jemanden rauswarf und so dürfte es auch mit Krishnamurtis Schreiereien sein. Für dich ist das Ausdruck von Konflikt, nicht aber für diese Menschen. Sie sind immer woanders, niemals in der Person und sehen doch die Person schreien und toben.

Am ehesten kann man das bei den eigenen Kindern erleben. Da gibt es Augenblicke, wo man klare und laute Worte sagt, vielleicht sogar schreit. Und doch tut man es in diesem Moment nur aus Liebe, nicht weil man selbst in Konflikt ist. ist man aber selbst im konflikt, können die Worte dieselben sein und dennoch ist der ganze Vorgang ein völlig anderer und wirkt auch anders.
Na ja, wie es für mich bei den "Größen" ist, kannst du ja erst mal nicht wissen. ;-)

Ich kenne das Beschriebene sehr gut. Hatte es sogar hier im Forum schon öfter mal erwähnt. Wohl das letzte mal bei Marty. Will damit aber nicht sagen, dass es all die Jahre immer und zu 100% bei mir so ist.
Jedenfalls sieht es für andere so aus, als ob ich total in Rage wäre aber tatsächlich bin ich innerlich ruhig. Oder diese Ruhe ist manchmal parallel zu kurz auftauchender und sehr schnell wieder abflachender "Unruhe/Aufgeregtheit". Also, ich kenne das, und weiß daher was du damit meinst. Klar, in einem Schreibforum kann man meist eh nur raten wie es dem anderen tatsächlich dabei geht.....
(27.08.2017, 20:25)Thomas schrieb: [ -> ]Am ehesten kann man das bei den eigenen Kindern erleben. Da gibt es Augenblicke, wo man klare und laute Worte sagt, vielleicht sogar schreit. Und doch tut man es in diesem Moment nur aus Liebe, nicht weil man selbst in Konflikt ist. ist man aber selbst im konflikt, können die Worte dieselben sein und dennoch ist der ganze Vorgang ein völlig anderer und wirkt auch anders.

Genau, alles darf sein, Ärger, Wut, Zorn, Hass ect.......nur sollten diese Emotionen nicht grundsätzliche Motivation von Handlungen sein. Erst dann finden Gruppierungen, ein Gegeneinander und Verfolgungen statt.
Thomas schreibt:
Natürlich, aber das ist einfach eine Frage davon, was man erreichen möchte und welchem Ziel man sich verschrieben hat.

Will man als Person bestehen und das Selbstbewusstsein, das aus der Person kommt, aufrecht erhalten, dann kommt man um Kämpfe nicht herum. So stärkt man die Person, ist aber auch ihren permanenten Schwankungen und Allüren ausgesetzt und wird gewiss niemals Frieden finden. Die Gesetze der Person sind mit der wahren Natur nicht zu vereinbaren und führen deshalb immer nur zu Enttäuschungen und zu Leid.

Strebt man aber Selbstverwirklichung an, geht es eben darum, über die Person hinauszugehen und ihr das zu entziehen, was sie aufrecht erhält. Konflikte sind für die Person absolut lebenswichtig - sie kann ohne Konflikte nicht bestehen. Sie lebt von Selbstbehauptung und kämpft ständig. Warum muss sie das? Weil sie nicht echt ist und keine reale Basis hat. Sie muss sich ständig erneuern, um nicht zusammenzubrechen. Schau dich nur um - jeder kämpft um Selbstbehauptung und Aufwertung seiner Person. Aber niemals endet dieser Kampf, weil er niemals das bringt, was man wirklich will. Egal, wie viel man auch kämpft und ins schwarze Loch "Person" auch investiert - es verschwindet darin auf Nimmerwidersehen.

Was für die Gesetze der Person als Stärke gilt, ist für das Ziel der Selbstverwirklichung Schwäche. Die Tibeter sagen, nicht der sei stark, der andere besiegt sondern wer sich selbst besiegt, der ist stark.
"Konfliktscheu" ist eine Bewertung, die von einer Person her gesehen Sinn macht. Aber wer schon einmal versucht hat, dem Drang, sich in Konflikte zu stürzen, zu widerstehen, der weiß auch, dass dies viel schwieriger ist, als dem Drang nach Konflikt nachzugeben. Denn letzteres geht quasi ganz von selbst. Man folgt einfach der aufbrausenden Emotion und lässt sich von ihr davontragen wie von einer Welle im Meer. Dabei hat man zwar das Empfinden, von dieser Emotion würde einem Kraft zufließen, aber am Ende hat man eben doch verloren. Und welche Stärke hat man da an den Tag gelegt? Jeder kann sich von Emotionen davontragen lassen, das ist keinerlei Leistung. Aber den Geist zu beruhigen und auszurichten auf das Ziel hin, unerschütterlich zu sein, erfordert eine Menge an Stärke.



diese zeilen beschreiben (für mich) exakt DIE ILLUSION .. den Sucher !
der den Traum des "Besseren" träumt..
der sich vom "Menschsein" "verabschieden" will oder hat...
da wird eine "Ebene" angestrebt - die zwar "geistig" so "vorhanden" scheint- aber nicht das ist was gelebt wird...

Jetzt ist Mensch !
es ist nichts ausserhalb dessen..!
und ich kann sich noch so winden - noch so bemühen - noch so darüber philosophieren..
der Gedanke *Ich* "installiert sich und somit "erfüllt" sich "das LEBEN/GOTT"
..das Spiel der Tanz oder wie das auch immer genannt sein will..

und im Zuge dessen - führt das mal zu Konflikten oder Auseinandersetzungen oder Liebesdramen oder Morden oder Vereinigungen oder Frieden....oder oder..

das ÜBER der Person zu "sehen" hilft dabei gar nichts..
denn es findet TROTZDEM statt...
und dies ...verdrängen oder verleugnen oder verbessern zu wollen ... findet ebenso statt..
und wer das so "haben/sehen" mag...
ist auch Teil des Spiels(findet statt)...

aber es ist eben (noch) nicht GANZheitlich...

es gibt keine Kraft ausserhalb des Menschen ..
MENSCH ist (die"Erfüllung") GOTTes
und diesem "Witz/Wahn/Traum" "entkommt" niemand.
..denn ALLes IST GOTT.
Yepp, AnamCara.

Mir lag etwas ganz ähnliches auf der Zunge, würd mich da aber auch nur wiederholen, drum bezog ich mich lediglich auf den Konflikt.

Verbesserungs und Änderungswünsche implizieren u.U.(!) nicht nur einen Jemand der dies alles frei nach "seinem" Gusto in der Hand hätte - was diesen jemand verstärkt-, sondern das du jetzt so wie du bist nicht ok bist. Und das ist viel tragischer. ;-)) Sie führen gewissermaßen weg von dir, weg vom Jetzt. Lenken dein Sein in eine gedachte/gewünschte Zukunft.


Das Einverstandensein, das völlige OK zu dir so wie du bist, frei von Bewertungen (die ja immer gern von Außen herangetragen werden - und den inneren Kritiker annimieren) lässt automatisch anstehende Veränderungen geschehen. Den FreiRAUM den wir einnehmen (der wir sind) wenn wir uns in keinerlei Schablone pressen, ermöglicht Heilung und positive Veränderungen m.E. am effektivsten.

Hier fallen dann natürlich auch Verdrängungsschranken und wir müssen sehen wie wir mit dem was (evtl. an Schatten) auftaucht umgehen - lernen. s. unten, vorletzter Abschnitt.

Was mir immer wieder auffällt ist, dass jeder nach seinen Neigungen und Prägungen Spiritualität deutet.
Jener der sich nicht gern streitet wird eher sowas wie Thomas vertreten und hervorheben, während ein streitbarer Mensch eher auf die Freiheit des persönlichen Ausdrucks plädieren wird, z.B. nach Wilber.
Was ich damit meine ist, dass unser aller Interpretationen oder besser Deutungen von spirituell oder von Befreiung subjektiv sind. Jeder pickt sich da das passende für sich heraus, dass seinen Ausdruck legitimiert oder gar zur Tugend erklärt. Jo, und das kann sich gut und gerne der Entwicklung anpassen.

Letzlich ist nur das was ist - gerade jetzt - und bestenfalls die Bewusstheit darüber relevant. Stille ist m.E. ebenfalls ein wesentlicher Faktor um nicht übermäßig im Film festzuhängen. Wobei selbstverständlich auch das nicht zu verhindern ist und einfach geschieht, aber dennoch - es ist ja paradox - kein Täter und doch tun wir.


Das mal ganz abgesehen von einer Kontrolle über aufsteigende Empfindungen, Gefühle, Impulse wie es mir jedenfalls den Eindruck macht, und was ich ja schon immer als ungesund bezeichnete. Klar, die Impulskontrolle spielt sicherlich eine Rolle, aber das ganze sollte in einem gesunden Gleichgewicht jenseits von Unterdrückung und destruktivem Ausleben geschehen. (mom. da fällt mir ein Ausschnitt von Torsten Brügge ein
der diesen inneren Vorgang und möglichen "Konflikt" am Model von Wilber beschreibt):

"Dann lese ich bei Wilber, dass sich die "Verdrängungsschranke hebt" und dadurch zum Beispiel prärationale (rote) Aggression, die auf Mythisch-Bernstein (aufgrund der moralischen Regeltreue für die Gruppe), auf Orange-Rational (aufgrund der rationalisierten Beherrschung des Körpers und der damit einhergehenden Unterdrückung animalischer Impulse) und Grün-Pluralistisch (aufgrund der Entdeckung, Achtung und Rücksichtnahme der Würde des Menschen)unterdrückt und ins Unbewusste abgeschoben wurde, wieder bewusst integriert werden sollte." )


Ich sag mal so, ausleben ist besser als unterdrücken, aber eben auch nicht immer das Gelbe vom Ei. ;-)) Smiley
Das mag wieder nach Veränderung klingen, aber für mich ist es in Wahrheit lediglich die Bewusstheit darüber und die Bereitwilligkeit, mal ganz entspannt ein aufmerksames Auge darauf zu haben.
Ich stelle fest:
Ganz ohne Meditation gehen mir immer mehr Dinge am aller Wertesten vorbei. Big Grin


Stille reicht aus um u.a. genau das zu bemerken. ;-))
hab grad 'nen ziemlich grossen Brocken zu "schlucken"...
und da "beneide" ich dich im Moment fast ein bisschen um diese Erfahrung Paradoxa...

geht mir grad unter die Haut "mein Brocken" ..anstatt am Ar... vorbei ..
aber STILLE JA !
Danke für den Re-minder !


Paradoxa schrieb
Ich stelle fest:
Ganz ohne Meditation gehen mir immer mehr Dinge am aller Wertesten vorbei.


Etwas Stille reicht aus um u.a. genau das zu bemerken. ;-))
Danke Paradoxa..
gehe ich mit..

diese Aussage jedoch sehe ich anders..
Ich sag mal so, ausleben ist besser als unterdrücken, aber eben auch nicht immer das Gelbe vom Ei. ;-))

ALLES ist ("immer") das "gelbe vom Ei"
... das Eine ist ...so gut..so schlecht... wie das Andere ...

es gibt "nichts anderes" als das was erscheint ...
es erscheint(taucht auf) und da gibt es kein Wählen dessen was bevorzugt wird...

Leben(GOTT) "erscheint" und dann "wird gespielt"..
Wie?
das wissen die Götter !
rolflklatschen
hier noch (wie ich finde)ein hilfreicher Link zum Thema grad..

https://www.reimundkaestner.de/app/flex/.../150806154