PAЯADOXA

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Zitat:Menschen verletzen einander aus Selbstschutz und/oder weil sie zuvor selbst von jenen verletzt wurden.

Ja, und dieser Kreislauf existiert nun seit Hunderttausenden von Jahren.

Menschen glauben zwar tatsächlich, dass sie sich durch Angriff selbst schützen können und sind auch kaum eines besseren zu belehren - zumal dieses Verhalten so frühzeitig eingeübt wird, dass es zu einem totalen Automatismus wird. Nur kann man das eben nur in Unwissenheit glauben und wenn man nicht weiß, dass ein Angriff auf andere sie gut ist, wie ein Angriff auf sich selbst. Wer angreift oder verteidigt - und das spielt eben nicht die geringste Rolle und macht nicht den kleinsten Unterschied - lädt Gewalt in sein eigenes Leben ein.

Daran, dass deshalb zurückverletzt wird, weil man selbst verletzt wurde (Rache) kann man bei gutem Willen sehr leicht erkennen, wie wahnsinnig das Ganze ist. Denn das Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn scheint doch eine felsenfeste Überzeugung darzustellen, dass man durch Angriff heilen kann, oder nicht? Die eigene Verletzung nämlich.

Deshalb wollen Geschädigte die Täter im Gefängnis sehen, wird noch nach Jahren aufgerechnet und vergolten, etc. pp.
Jeder Angriff (und ich nenne Angriff auch dann Angriff, wenn er als Reaktion auf eigenes Verletztsein erfolgt) ist immer und ohne Ausnahme eine Projektion der eigenen Verletzbarkeit und hält diese aufrecht! Jeder Angriff ist eine Bestätigung des eigenen Glaubens an die Heilkraft der Gewalt.

Doch die Ursache für Verletzbarkeit liegt nie außen, immer innen. Deshalb ist jeder Angriff eine Projektion und Verdrängung. Diejenigen, die sich verletzt fühlen, wollen genau das nie hören und interpretieren auch das als Angriff - weil sie nur nach Zeugen suchen, mit denen sie projizieren können und die ihnen bestätigen, dass tatsächlich eine Sauerei passiert ist. Diese sind dann ihre Freunde und diese Freunde helfen mit, diesen sinnlosen Krieg zu führen. "Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich.".

Ein simpler Mechanismus, der zu Fronten führt, der Foren spaltet und polarisiert. Am Ende steht immer Verlust . Und zwar für jeden, der sich beteiligt hat. Das alles ist schlicht dumm. Dumm wie Trump.
Das stimmt für mich fast alles was du sagst, Thomas.

Durch Angriff löst man keinerlei Verletzungen, das ist ein Trugschluß und offensichtlich.
Es kann jedoch mal angebracht sein Sachlagen zu klären oder etwas aufzuzeigen, aber auch das ginge evtl. ohne (massive) Angriffe.

Und ich bin dabei genau da auszusteigen! Dürfte man ja bereits bemerkt haben.

Was nicht bedeutet, dass man alles was im Leben geschieht ok finden muss, oder sich nicht mal abgrenzt und jemanden aufzeigt was man nicht ok findet. Nur, will ich nicht mehr gegen etwas ankämpfen.

Und ja, manchmal sind tatsächlich Sauererein passiert die zu bennenen nicht verkehrt sein muss, aber das ist dann eine andere Sache.

Mir ist einiges klar geworden, ...u.a. im Gespräch mit einer phantastischen erwachten, psycho-spirituellen Begleiterin eben, bei der mein Innerstes sehr schön zum Vorschein kam. Das was ich tief im Herzen eigentlich leben/sein möchte. Ich werde mich vermutlich eine Weile aus gewissen Umfeldern ganz fern halten, und mich mir selbst widmen.

Und sie meint, dass ich aus den Erfahrungen der letzten Monate gestärkt, befreiter und mit neuem Schwung, der Welt aus meinen Erfahrungen etwas mitteilend, hervorgehen werde. Jau, genau das war eh mein Gefühl...und ist ja immer so.
Ja, aber Thomas, du musst ja wohl zugeben, was das Forum betrifft, lag es nicht allein an mir. Was Fredo und Kerstin aber auch Monica anbelangt schon mal gar nicht.


Ich werde demnächst wieder mehr bei FB zum mitschreiben und lesen annimieren. Evtl. mit neuen threads.
Zitat:Es ist eine "Kunst" sein Herz auch bei allerlei Angriffe und Verletzungen nicht zu verschließen.

Man sollte nicht zu viel von sich verlangen. Es ist ein langer Weg, bis man von allem unberührt die andere Wange hinhalten kann. Für den Anfang reicht es doch völlig aus, in sich die Einsicht zu bewahren, wie du sie formuliert hast und sich stets daran zu erinnern, wenn man in eine Situation kommt, in der dieser Wunsch, sich durch Abwehr und Streit "behaupten" zu wollen, wieder auftaucht.

Ich kenne diesen Impuls genau so wie du und jeder andere, aber man ist durchaus nicht machtlos dagegen. Die Versuchung ist zwar riesengroß und eh man sich versieht, steckt man schon mitten drin. Und doch könnte das ohne die eigene Zustimmung nicht geschehen. Es ist durchaus möglich zu beschließen, dass man keine Konflikte mehr haben will. Das wird zwar zu einem inneren Kampf führen, denn alte Überzeugungen werden nicht einfach von jetzt auf nachher verschwinden. Aber wenn man an dieser neuen Überzeugung festhält, geht es gar nicht anders, als dass man gewinnt.

Man muss sich auch nicht für Sauereien zuständig fühlen oder glauben, etwas dagegen tun zu müssen. Wo willst du da anfangen und wo aufhören?
Man sollte nur die eigene Selbstverwirklichung anstreben und dann wird man sehen, dass die Dinge von selbst ins Lot kommen.

Zitat:Ja, aber Thomas, du musst ja wohl zugeben, was das Forum betrifft, lag es nicht allein an mir. Was Fredo und Kerstin aber auch Monica anbelangt schon mal gar nicht.

Nun ja, zum Streiten gehören immer zwei. Daran ist nicht zu rütteln, wenn man es mal auf der Person - Ebene betrachtet. Hier geht es auch gar nicht um schuldig oder nicht oder weniger schuldig. Wir alle sollten ein gemeinsames Interesse haben - die Wahrheit. Nur die kann uns frei machen. Streit und Konflikte sind ernsthafte Hindernisse, um die Wahrheit zu finden. Nur darauf kommt es an. Es ist einfach nur ein Fehler, sich in Konflikten zu verbrauchen - ein Fehler in Bezug auf das Ziel der Selbstverwirklichung. Ein Fehler, der Leid provoziert. Aber kein Fehler, so schwer er auch sein mag, kann die Wahrheit verändern. Die bleibt da und wartet einfach.
Lieber Thomas, ich danke dir für diesen wundervollen Beitrag, für dein Einfühlungsvermögen, dein Verständnis, wie wunderbar du auf etwas hinweisen kannst. Ich weiß ja genau, dass du so bist,.... wie du bist. Herz

Das berührt mich gerade total .... Cry im positiven Sinne!

Danke, von Herzen. Umarmung ....ich bin froh, dass du hier (Mitglied und Freund ) bist. Du weißt wie sehr ich dich und deine weisen, intelligenten warmherzigen Beiträge schätze. Wangenkuss
In diesem Moment tut mir jedes schroffe Wort dir gegenüber leid - Gott sei Dank kommt das bei uns ultra selten vor.


Ich hätt zwar was kleines beizutragen, aber das ist jetzt sowas von unwichtig...
(25.08.2017, 23:56)ParaDoxa schrieb: [ -> ]Weiß gar nicht was mit mir gerade los ist, ich bin voll am Flennen, und mein Herz ist sooooo berührt, irgendetwas oder so vieles tut mir so unendlich leid. Es ist aber nichts spezielles. Irgendwie wieder so ein Rundumding....


Ein tiefes Gefühl befreit mehr als jeder Gedanke darüber worin es wurzelt. Herz
(26.08.2017, 00:05)Martin schrieb: [ -> ]Ein tiefes Gefühl befreit mehr als jeder Gedanke darüber worin es wurzelt. Herz

Stimmt. Danke, Martin. Herz
Ein paar kleine Anmerkungen.

(25.08.2017, 15:14)Thomas schrieb: [ -> ]Doch die Ursache für Verletzbarkeit liegt nie außen, immer innen. Deshalb ist jeder Angriff eine Projektion und Verdrängung.

Gilt natürlich dann aber auch für alle Angreifer, allesamt jener 3 die gegangen sind.


(25.08.2017, 21:44)Thomas schrieb: [ -> ]Nun ja, zum Streiten gehören immer zwei. Daran ist nicht zu rütteln, wenn man es mal auf der Person - Ebene betrachtet. Hier geht es auch gar nicht um schuldig oder nicht oder weniger schuldig. Wir alle sollten ein gemeinsames Interesse haben - die Wahrheit. Nur die kann uns frei machen. Streit und Konflikte sind ernsthafte Hindernisse, um die Wahrheit zu finden. Nur darauf kommt es an. Es ist einfach nur ein Fehler, sich in Konflikten zu verbrauchen - ein Fehler in Bezug auf das Ziel der Selbstverwirklichung. Ein Fehler, der Leid provoziert. Aber kein Fehler, so schwer er auch sein mag, kann die Wahrheit verändern. Die bleibt da und wartet einfach.

Hier würde der eine oder andere evtl. sagen, Konflikte gehören zum Leben dazu und wer sie ständig meidet ist konfliktscheu. Sich für etwas einzusetzen das einem wichtig ist kann auch mal verlangen einen Konflikt auszutragen.
(26.08.2017, 00:05)Martin schrieb: [ -> ]Ein tiefes Gefühl befreit mehr als jeder Gedanke darüber worin es wurzelt. Herz

Ja, es war auch ein stückweit Bedauern,..... aber vorallem war es Liebe und tiefes Mitgefühl für Menschen und das Menschsein - nicht speziell bezogen auf etwas Bestimmtes, eher so rundum.

Manchmal verlieren wir dieses Gefühle vorrübergehend, ich hab bisher noch keinen erlebt bei dem das nicht so wäre oder wo dies in jedem Moment vorherrscht. Es müssen nur die passenden Verletzungen oder Enttäuschungen passieren, oder einem Menschen sonst wie zugesetzt werden, und schon ists vorbei damit..........erst mal.


Glücklicherweise ist das (in meiner Erfahrung) nur vorrübergehend.
Zitat:Hier würde der eine oder andere evtl. sagen, Konflikte gehören zum Leben dazu und wer sie ständig meidet ist konfliktscheu. Sich für etwas einzusetzen das einem wichtig ist kann auch mal verlangen einen Konflikt auszutragen.

Natürlich, aber das ist einfach eine Frage davon, was man erreichen möchte und welchem Ziel man sich verschrieben hat.

Will man als Person bestehen und das Selbstbewusstsein, das aus der Person kommt, aufrecht erhalten, dann kommt man um Kämpfe nicht herum. So stärkt man die Person, ist aber auch ihren permanenten Schwankungen und Allüren ausgesetzt und wird gewiss niemals Frieden finden. Die Gesetze der Person sind mit der wahren Natur nicht zu vereinbaren und führen deshalb immer nur zu Enttäuschungen und zu Leid.

Strebt man aber Selbstverwirklichung an, geht es eben darum, über die Person hinauszugehen und ihr das zu entziehen, was sie aufrecht erhält. Konflikte sind für die Person absolut lebenswichtig - sie kann ohne Konflikte nicht bestehen. Sie lebt von Selbstbehauptung und kämpft ständig. Warum muss sie das? Weil sie nicht echt ist und keine reale Basis hat. Sie muss sich ständig erneuern, um nicht zusammenzubrechen. Schau dich nur um - jeder kämpft um Selbstbehauptung und Aufwertung seiner Person. Aber niemals endet dieser Kampf, weil er niemals das bringt, was man wirklich will. Egal, wie viel man auch kämpft und ins schwarze Loch "Person" auch investiert - es verschwindet darin auf Nimmerwidersehen.

Was für die Gesetze der Person als Stärke gilt, ist für das Ziel der Selbstverwirklichung Schwäche. Die Tibeter sagen, nicht der sei stark, der andere besiegt sondern wer sich selbst besiegt, der ist stark.
"Konfliktscheu" ist eine Bewertung, die von einer Person her gesehen Sinn macht. Aber wer schon einmal versucht hat, dem Drang, sich in Konflikte zu stürzen, zu widerstehen, der weiß auch, dass dies viel schwieriger ist, als dem Drang nach Konflikt nachzugeben. Denn letzteres geht quasi ganz von selbst. Man folgt einfach der aufbrausenden Emotion und lässt sich von ihr davontragen wie von einer Welle im Meer. Dabei hat man zwar das Empfinden, von dieser Emotion würde einem Kraft zufließen, aber am Ende hat man eben doch verloren. Und welche Stärke hat man da an den Tag gelegt? Jeder kann sich von Emotionen davontragen lassen, das ist keinerlei Leistung. Aber den Geist zu beruhigen und auszurichten auf das Ziel hin, unerschütterlich zu sein, erfordert eine Menge an Stärke.