Lieber Thomas,
natürlich kann man das Lassen und das sich-nicht-mehr Einmischen in den Ausdruck dessen was du bist, auch als Mühe bezeichnen. Ich empfinde es nur nicht so, und ich weiß auch nicht, ob es das ist was du meinst.
Es ist kein leichter "Weg" , aber dennoch empfinde ich es nicht als ein Bemühen. Ich bemühe mich nicht, ich bin einfach, und lasse mich sein (-ohne dies explizit zu tun!), mit allem was dabei an Unbequemlichkeiten auftauchen kann, das würde für mich besser passen.
Aber Mühe und Anstrengung klingt für mich auch nach etwas, das ich gar nicht machen möchte, aber trotzdem machen muss, ansonsten.......
Und das tue ich nur, wenn es um praktische Dinge geht, die mir das Leben aufdiktiert, und denen ich nicht ausweichen kann.
Das es aber so an sich etwas zu tun oder lassen gibt, schrieb ich ja auch.
Nur wird man nicht sagen können, wenn du dies oder jenes tust, wirst du erwachen. Das ist der eine Punkt auf den sich das bezieht.
Wenn ich jetzt bei mir schaue, sehe ich weder Mühen noch Anstrengungen was mein Menschsein anbelangt. Das war während meiner Suche noch ganz anders.
Da habe ich akribisch gesucht, alles mögliche ausprobiert, und auf vieles geachtet, um nichts falsch zu machen. Falsch im Sinne davon, dadurch evtl. mein Ziel nicht zu erreichen.
Das ist aber alles komplett von mir abgefallen. Es ist leicht, auch wenns nicht immer angenehm ist, ist es viel leichter und mühelos geworden.
(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]also einleitend zunächst mal das: Wir sollten eine solche Diskussion nicht so führen, als hätten wir unterschiedliche Meinungen über etwas, was wir aus eigener Anschauung wissen. Ich weiß aus eigener Anschauung nicht, ob es notwendig ist, Anstrengungen für das Erwachen zu zu unternehmen.
Doch, ich schreibe nur aus eigenen Anschauungen. Du wirst bei mir kaum etwas Übernommenes aus Büchern lesen. Ich drücke es mit meinen eigenen Worten direkt aus meinem Erleben und Empfinden aus, also spreche schon aus eigener Erfahrung. Manches vergleiche ich dann streckenweise mit dem Erleben anderer Menschen, die ich als erwacht bezeichnen würde, um Gemeinsamkeiten, Unterschiede oder Allgemeingültiges zu erschließen. Das ist mein Naturell, ich forsche gerne.
(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]Aber in einem anderen Sinne ist es das sehr wohl. Der Knackpunkt ist dein Wille, ist das, an was du glaubst, an was dein Herz hängt - in was du also deine Bemühungen steckst.
Ja, möglich. Aber du weißt ja, dass viele sich bemühen und nicht erwachen......
(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]Aber in einem anderen Sinne ist es das sehr wohl. Der Knackpunkt ist dein Wille, ist das, an was du glaubst, an was dein Herz hängt - in was du also deine Bemühungen steckst. Du bist den ganzen Tag mit irgendetwas beschäftigt und strebst ständig nach irgend etwas mit der Absicht, davon einen Gewinn zu haben oder wenigstens doch ein Ergebnis zu erzielen, das dir Zufriedenheit schenken soll.
Also nein, das kann ich so nicht sagen. Ich tue was ansteht, z.B. kümmere ich mich in den letzten Tagen vermehrt um meine zukünftige Selbstständigkeit.
Buisnessplan erstellen, Gründerprofil, Marketingstrategie, Planungsberchnungen, Rentabilität, Liquiditätsplanung etc. , ein Haufen Arbeit. Und ich muss mir jetzt explizite Gedanken machen, was ja andererseits auch gut ist. Zum Glück habe ich jemanden der sowas schon zig mal gemacht hat, und der mir hilft, falls ich irgendwo nicht weiter komme. Und ich hoffe ich bekomme einen Zuschuss und sonstige Unterstützüngen durchgeboxt.
Habe jetzt schon Theater mit meinem neuen Sachbearbeiter beim JobCenter, der nicht will dass ich mich selbstständig mache, sondern lieber als Putzfrau arbeiten gehe oder sowas. lol
Dem habe ich heute für seine massigen Frechheiten die er sich bei unserem kürzlichen Gespräch letzten Freitag geleistet hat, einen langen Kontra-Brief gegen eine unsachgemäße Eingliederungsvereinbarung, die er mir nicht mal pflichtgemäß erläutert hat, geschrieben. Er hat mich nicht mal alles in Ruhe lesen lassen, und meinte, das können sie auch zu Hause machen, er habe kaum noch Zeit, er müsse dringend zu einem Termin usw.. Na warte mal ab,.... ich hab dann beim Lesen der Maßnahme, die wohl für Langzeitarbeitslose zur Eingliederung ins Arbeitsleben bestimmt ist, nur noch gestaunt. Naja, immerhin hat er mir die Vorlage für ein Gründungskonzept mitgegeben, ...nur auf meine Nachfrage hin, versteht sich. gg ...Sollte der mir noch mal so quer kommen, werde ich mich an seinen Vorgesetzen wenden,... ich war schon drauf und dran mir von ihm die Tel.NR. geben zu lassen, aber ok, dachte ich mir, eine Chance hat er noch. ;-))) Und ich muss sagen, ich rege mich noch nicht mal tierisch auf oder so, es rumort anfangs ein ganz klein wenig, aber dann geht die Energie über in gelassenes und doch sehr konkretes Schreiben meiner Anliegen und seiner Ungereimtheiten.
;-) ...bei dem Gespräch ließ der Typ nämlich noch einiges mehr an schrägem Zeug ab...
Ja, sowas mache ich natürlich mit einem Ziel, von dem ich nicht weiß wie es ausgeht. Aber ich tue mein Bestes, relativ mühelos. Das sind aber praktische Sachen, ansonsten kann ich nicht sagen, dass ich mit Absicht handele. Eher ist es so, dass alles fließt und ich fließe mühelos mit, statt dagegen, oder etwas krampfhaft verhindern oder haben zu wollen.
(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]Dein Argument, um die wahre Natür müsse man sich nicht bemühen, die sei ja schon da, ist hier unvollständig, weil es ja gar nicht darum geht, sich um die wahre Natur zu bemühen. Unser Anteil ist vielmehr die Bemühung zur Entmachtung der Dinge, die unserer wahren Natur im Wege stehen. Und hier sind erhebliche Bemühungen notwendig.
Ja aber wieso, davon schrieb ich doch, eine Menge sogar. Siehe Thema Vertiefung und den Blogbeitrag von Johan den ich einstellte. Davon schreibe ich doch schon seit Jahren. ;-)))
(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]Wenn Ramana sagt, man solle bei jedem Gedanken sofort innehalten und sich fragen, wem dieser Gedanke kommt, dann ist das in der Praxis eine erhebliche Bemühung. Schon mal versucht?
Na klar, nicht nur einmal. ;-))
Über meine sog. Bemühungen habe ich ebenfalls schon mehrfach geschrieben. Meditation/Kontemplation, Stille (ist z.B. vor den Gedanken), Hinspüren, Körper-Empfindungen als Navigator nutzen und als Anker für präsent sein, spüren was hier und jetzt ist, und auftaucht...dem ggf. nachspüren usw...
Weißt du, wenn die Suche abfällt lässt man sich selbst mehr so sein wie man ist. Es besteht einfach weniger Widerstand gegen all das was ich bin bzw. was sich durch mich zeigt.
Es gibt auch keine strengen Verhaltensregeln oder sowas. Ohje, das war mir ja schon früher ein Gräul.
Da ist einfach mehr Lassen und zulassen und das was ist kann einfacher angenommen werden, ohne das jemand seperates es annehemen müsste. Das ist schwer zu erklären....
Es gibt aber auch gar keine Einwände gegen Suche, Bemühungen oder Anstrengungen die jemand macht. Das hatte ich doch eigentlich schon gesagt. Darum verstehe ich deinen Einwand irgendwo gar nicht so ganz.
(19.09.2016, 19:13)ParaDoxa schrieb: [ -> ]Und so kann man sagen, erwachen geschieht oder eben nicht. Du kannst nichts dafür tun. ;-) Nur wird das nicht von allen so verstanden. gg ;-)) ...sondern wird die Suche als Solche als unnütz abgetan, das stimmt aber nur teilweise, wie man sieht....
Und wenn gerade Suche ist, dann findet eben Suche statt. Klar kann der Lehrer immer wieder sagen, es ist doch bereits hier, du bist das doch schon, aber die Suche dauert halt eben solange an, wie sie dauert. Der Motor läuft bis das teils unerschöpfliche Benzin ausgeht, unabhängig davon, an wieviel roten Ampeln es kurz stehen bleiben muss.