PAЯADOXA

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Zitat:Es gibt also keinen direkten Weg, hin zur Unmittelbarkeit jenseits von Zeit und Raum bzw. dessen was du bereits bist. Es taucht zwar meist dann auf, wenn dem eine mehr oder minder lange ernsthafte Suche vorausgegangen ist, aber eben nicht WEGEN ihr! Viele suchen und meditieren ein Leben lang, und nichts passiert....weil, bis aufs nächste Leben verschoben oder so. :-)

Nein, einen direkten Weg gibt es freilich nicht. Deshalb heißt es auch immer, dass Gott den letzten Schritt selbst tut. Den kann man nicht tun. Aber man hat einen Anteil, den man selbst erledigen muss. Man muss Gott so sehr herbeisehnen, dass ER nicht anders kann, als diesen Schritt zu tun.
Und dieses Herbeisehnen Gottes findet Ausdruck in der Lebensweise, den Entscheidungen, die man trifft.

Dieses Herbeisehnen Gottes ist ja nichts Anderes als die Sehnsucht nach sich selbst. Und die "Beschaffenheit" dieses Selbstes, was man auch Wahrheit nennt, ist nicht irgendwie beliebig sondern absolut festgelegt. Was aber keine Beschränkung bedeutet sondern grenzenlose Freiheit. Man kann sich dieser Beschaffenheit annähern oder sich davon entfernen - durch Entscheidung und Lebensweise. Wenn man selbst Liebe ist, geht man auf sich selbst zu, wenn man liebevoll entscheidet und lebt. Und man entfernt sich von sich selbst, wenn man es nicht tut. Der Begriff "Reinheit" hängt eng damit zusammen, weil ein Leben, das dem Herbeisehnen unwahrer Dinge gewidmet ist, wie eine Vergiftung ist.

Zitat:Das Zweite ist,
dass selbst das zielstrebige Gemache mit der Suche nicht deine Entscheidung ist und war, sondern selbst dieser indirekte Anstoß des Steines in Form einer Suche, gar nicht auf deinem Mist gewachsen ist, und daher ebenfalls null zu beeinflussen ist.

Ja, man spricht von der Gnade Gottes. Und das Streben nach Gott ist diese Gnade.
Ebenso könnte man aber auch sagen, dass die Wahrheit zwar verschleiert werden kann, aber niemals vollständig.
Daher gilt das, was du das andeutest, für das Ego, aber nicht für das, was man in Wahrheit ist. Was du in Wahrheit bist, setzt sich durch - früher oder später. Und nur dieses "früher oder später" unterliegt einer Beeinflussungsmöglichkeit.
In EKIW heißt es beispielsweise, dass es nur darum ginge, Zeit einzusparen. Und im nächsten Satz heißt es dann wieder, es gäbe keine Zeit. Man spart also etwas ein, was es nicht gibt.

Diese zwei Ebenen in Verbindung zu bringen bereitet vielen große Schwierigkeiten und das führt oft dazu, dass fälschlicherweise geglaubt wird, es sei ganz gleichgültig, wie man lebt und wofür oder wogegen man sich entscheidet.

Aber was auf Ebene 2 keinerlei Bedeutung hat - sich zu entscheiden z.B. - hat sehr wohl eine Bedeutung auf Ebene 1. Alle Schwiergkeiten, die Wahrheit zu erkennen, lassen sich auf Entscheidungen bzw. auf Willensäußerungen zurückführen, die Wahrheit zu verleugnen. Und dies muss aufgehoben werden, was nur durch entsprechende gegenpolige Willensäußerungen möglich ist. Man kann "Willensäußerung" auch durch "Wunsch" ersetzen.
Man muss Gott herbeiwünschen und all das nicht mehr wünschen, was nicht Gott ist. Denn diese Wünsche werden darüber bestimmen, was man erlebt.

Auch wenn sich herausstellen wird, dass man nie eine Entscheidung "selbst" getroffen hat und also auch diese Entscheidung niemals etwas Anderes wahr als etwas, was geschieht (Ebene 2), heißt das nicht, dass diese Entscheidung auf Ebene 1 nicht getroffen werden muss.
Mein Internet spinnt total. Ich nutze seit gestern einen Internet Stick, mit dem sich die Seiten nur sehr langsam oder nicht vollständig aufbauen. Die häusliche Internetleitung ist nämlich seit gestern Mittag defekt.....sie soll aber heute repariert werden...
(20.09.2016, 21:52)Thomas schrieb: [ -> ]Nein, einen direkten Weg gibt es freilich nicht. Deshalb heißt es auch immer, dass Gott den letzten Schritt selbst tut. Den kann man nicht tun. Aber man hat einen Anteil, den man selbst erledigen muss. Man muss Gott so sehr herbeisehnen, dass ER nicht anders kann, als diesen Schritt zu tun.
Und dieses Herbeisehnen Gottes findet Ausdruck in der Lebensweise, den Entscheidungen, die man trifft.

Und was sollten das für Entscheidungen sein?

Und impliziert das nicht doch wieder ein Erreichen-Wollen?

Und sind das nicht doch wieder Bedingungen die an ein Erwachen geknüpft werden? Obwohl deine wahre Natur /Erwachen immer bedingungslos HIER IST?



(20.09.2016, 21:52)Thomas schrieb: [ -> ]Man kann sich dieser Beschaffenheit annähern oder sich davon entfernen - durch Entscheidung und Lebensweise. Wenn man selbst Liebe ist, geht man auf sich selbst zu, wenn man liebevoll entscheidet und lebt. Und man entfernt sich von sich selbst, wenn man es nicht tut. Der Begriff "Reinheit" hängt eng damit zusammen, weil ein Leben, das dem Herbeisehnen unwahrer Dinge gewidmet ist, wie eine Vergiftung ist.

Man kann durch Hingabe, Stille, betrachten der Widerstände die ein HIER SEIN behindern, durch Anhalten, Stehenbleiben, die Frage "wer bin ich", Ruhen im Ich Bin günstigere Voraussetzungen schaffen, das glaube ich auch. Vorallem wenn die Bereitschaft dazu da ist, so dass es sich auch natürlich anfühlt und keine große Überwindung kostet.
Und das hier sind für mich auch keine zwanghaften Bestrebungen mehr, wie asketische oder sonstige auferlegte Pflichthandlungen die zu etwas führen sollen, also wieder dieses UM ZU ...., sondern eher eine günstige Ausrichtung, und eine Übung sich nach und nach anzugewöhnen, eben genau dieses UM ZU sein zu lassen (im wahrsten Sinne ;-)) ), und Entspannung im System herzustellen, und damit das stetige Woanders-hin-wollen zu beruhigen und abzustellen.

Ansonsten halte ich das was du hier beschreibst für Vertiefungsprozesse, Auflösen von Mustern, Traumata und der daraus entwickelten Bestrebungen die zwischenzeitlich ebenfalls ein entspanntes vollumfängliches HIER SEIN behindern können, selbst wenn der Switch bereits geschah.

Wenn nicht, dann muss man umso mehr aufpassen, dass man hier keiner Erwachens/Erleuchtungs-Möhre nachrennt.

Wie gesagt mit dem einmaligen Einblick in den sog. Moment ist Erwachen für mich eben auch nicht auf sämtlichen Ebenen realisiert. Ramana meinte, dass es bis zu 10 Jahren dauert, und man sich in der Zeit immer wieder in Stille begeben sollte, was ja auch bedeutet, weiterhin wachsam und reflektiert zu bleiben. Nur ist hier im Erleben keiner mehr da, der das macht, sondern ist das bestenfalls ein Tun im Nicht-Tun, weil der Macher und Entscheider bereits entlarvt wurde.

Darum ist es allgemein wichtig zu gucken von welchem Standpunkt aus jemand etwas sagt oder fragt. Dieser Aspekt ist mir jetzt schon häufiger aufgefallen, da er in der Kommunikation regelmäßig zu Missverständnissen führen kann. Wir und auch bei Fb wird oft viel zu allgemein gesprochen, und weniger explizit. Wenn als Beispiel bei dem einen die Suche noch läuft und Wünsche und Sehnsüchte ES zu erlangen wirken, während die Suche beim anderen zum Sillstand gekommen ist.
Aber auch der Anspruch, dass es nur die eine Möglichkeit des Zugangs zu erwachen gäbe (also erwacht ist jeder, nur eben die Bewusstwerdung dessen ;-) ) , nämlich dieser Switch, wenn die Suche abfällt und gesehen wird, dass es dich als Person so nie gab.....und auch, dass es das schon gewesen sein soll, mit der Realisation dieser Nichterfahrung in das Leben und den Menschen, dem einige ganze Bücher gewidmet haben. Was ja imgrunde dann doch auch wieder stimmt, dass es das schon war gg, aber dann war es das auch vorher schon immer gewesen rolfl ....ja, ES war halt schon immer und seit je her, genau so und nie anders....stimmt. :-)))


(20.09.2016, 21:52)Thomas schrieb: [ -> ]Ebenso könnte man aber auch sagen, dass die Wahrheit zwar verschleiert werden kann, aber niemals vollständig.
Daher gilt das, was du das andeutest, für das Ego, aber nicht für das, was man in Wahrheit ist. Was du in Wahrheit bist, setzt sich durch - früher oder später. Und nur dieses "früher oder später" unterliegt einer Beeinflussungsmöglichkeit.

Auch das kann man letzlich nicht beeinflussen. Entweder es ist früher möglich oder erst später, oder aber gar nicht. Das was du in Wahrheit bist setzt sich so oder so immer durch, in jedem Moment.
Aber ja, auch wenn ich weiß was du meinst, kann ich das nicht bei jedem so beobachten. Viele haben ganz andere Wünsche und Ziele, auch das ist das Durchsetzen des EINEN. Man muss von dem romatischen Trip runter kommen, dass das EINE irgendwie immer Gott/sich selbst sucht, das stimmt m.E. nicht. Dem Einen und/oder Gott ist es schnurz piep was hier an Vielfalt auftaucht, und ob es sich seiner selbst bewusst wird oder nicht.

Aber vielleicht verstehe ich dich hier auch nicht so ganz.....

(20.09.2016, 21:52)Thomas schrieb: [ -> ]Aber was auf Ebene 2 keinerlei Bedeutung hat - sich zu entscheiden z.B. - hat sehr wohl eine Bedeutung auf Ebene 1. Alle Schwiergkeiten, die Wahrheit zu erkennen, lassen sich auf Entscheidungen bzw. auf Willensäußerungen zurückführen, die Wahrheit zu verleugnen. Und dies muss aufgehoben werden, was nur durch entsprechende gegenpolige Willensäußerungen möglich ist. Man kann "Willensäußerung" auch durch "Wunsch" ersetzen.
Man muss Gott herbeiwünschen und all das nicht mehr wünschen, was nicht Gott ist. Denn diese Wünsche werden darüber bestimmen, was man erlebt.

Ja, nur wer will und kann schon seine Wünsche abstellen? Sie sind oder sind nicht.
Davon ab, muss selbst das Wünschen (zur ultimativen Glückserfüllung) ge-lassen werden. Ansonsten sind ein paar Wünsche schön und gut, wenn das Glück nicht von deren Erfüllung abhängt.


(20.09.2016, 21:52)Thomas schrieb: [ -> ]Diese zwei Ebenen in Verbindung zu bringen bereitet vielen große Schwierigkeiten und das führt oft dazu, dass fälschlicherweise geglaubt wird, es sei ganz gleichgültig, wie man lebt und wofür oder wogegen man sich entscheidet.

Es ist in gewisser Weise auch gleich-gültig, man muss eben nur mit den Konsequenzen leben, die sich auf der Ursache-Wirkungsebene zeigen.
Nur Erwachen bzw. du (b)ist jenseits davon.

Es ist auch in der Hinsicht gleich-gültig, weil jeder nur das entscheidet was er/sie entscheiden kann. Und dennoch gibt es Selbstverantwortung.
Das ist ein Paradox.

Je mehr man sich mit all dem auseinandersetzt, desto klarer wird, dass man imgrunde gar nichts weiß. Big Grin

(20.09.2016, 21:52)Thomas schrieb: [ -> ]Auch wenn sich herausstellen wird, dass man nie eine Entscheidung "selbst" getroffen hat und also auch diese Entscheidung niemals etwas Anderes wahr als etwas, was geschieht (Ebene 2), heißt das nicht, dass diese Entscheidung auf Ebene 1 nicht getroffen werden muss.

Irgendwann bemerkt man die Gleichzeitigkeit von "ich entscheide" und das Geschehen der Entscheidung.

Müssen musst du gar nichts.
Bin ich jemand der an Vertiefung interessiert ist, dann werde ich das eine oder andere entsprechende dazu tun oder lassen, aber auch das stellt sich dann entspannt von selbst ein. Ohne dass ich mich genötigt fühle durch ein "ich sollte..." , "ich sollte nicht..." , "ich muss..." . Also ohne jene Gedanken die mich und den Moment verneinen und ablehnen. Ohne einen Jemand, denn nur ein vermeintlicher Jemand hat und glaubt diese Gedanken. Bzw. anders herum, der Glaube an diese Gedanken kreiert einen (vermeintlichen) Jemand.
Veränderung und Lösung findet am einfachsten und effektivsten dann statt, wenn es (so) sein darf wie es ist.
Ohhhh wie ist das schööön, Smiley

ohhh, wie ist das schööön,
dass ich mit nichts richtig liegen muss,
und es an mich keinen Anspruch auf Gültigkeit, Vollständigkeit oder sonst etwas gibt...ohhhh, wie ist das schön Party Smiley

Ich kann das Video nur stockend hören, kenne aber den Refrain
Smiley
boah ist das ein Akt hier mit der grotten schlechten Verbindung....bei Fb geht erst recht nichts mehr...egal, ich bin mal raus und nerve mal den Anbieter. ;-)))
Internet, Telefon und Fernsehen funktionieren wieder, yipieee Party
Smileyklatschen
(21.09.2016, 09:46)ParaDoxa schrieb: [ -> ]Und was sollten das für Entscheidungen sein?

Und impliziert das nicht doch wieder ein Erreichen-Wollen?

Und sind das nicht doch wieder Bedingungen die an ein Erwachen geknüpft werden? Obwohl deine wahre Natur /Erwachen immer bedingungslos HIER IST?

Liebe Paradoxa,

also einleitend zunächst mal das: Wir sollten eine solche Diskussion nicht so führen, als hätten wir unterschiedliche Meinungen über etwas, was wir aus eigener Anschauung wissen. Ich weiß aus eigener Anschauung nicht, ob es notwendig ist, Anstrengungen für das Erwachen zu zu unternehmen. Ich weiß auch nur das, was ich darüber gelesen habe, was mir eben auch einleuchtet (was nichts heißen muss) und ich habe einige Jahrzehnte Erfahrung mit diesen Anstrengungen, die darauf hinaus läuft, dass Veränderungen durch diese Anstrengungen stattfinden. Und zwar solche, wie sie vorausgesagt werden.
Also Subjektivität eben.

Was diese Anstrengungen angeht, so findet man die Behauptung ihrer Notwendigkeit durch die Bank und das ist selbst im Advaita nicht anders. So unterschiedlich diese Anstrengungen nun auch sein mögen, (sie sind teilweise so unterschiedlich, dass man sich unwillkürlich fragt, wie so dermaßen unterschiedliche Anstrengungen zum selben Ergebnis führen sollen), ich habe nirgendwo gefunden, dass Erwachen, Erleuchtung oder was auch immer von selbst geschieht, also ohne eigenen Beitrag.

Das sieht dann zwar so aus, als wäre Er...... das Ergebnis dieser Anstrengungen, das ist aber dennoch nicht so. Denn hier wird nichts Neues generiert, was nicht schon immer da war - insofern ist es nicht das Ergebnis dieser Anstrengungen.

Aber in einem anderen Sinne ist es das sehr wohl. Der Knackpunkt ist dein Wille, ist das, an was du glaubst, an was dein Herz hängt - in was du also deine Bemühungen steckst. Du bist den ganzen Tag mit irgendetwas beschäftigt und strebst ständig nach irgend etwas mit der Absicht, davon einen Gewinn zu haben oder wenigstens doch ein Ergebnis zu erzielen, das dir Zufriedenheit schenken soll. Vergleiche das mit den Bemühungen, die deinem Erwachen gelten und du wirst ein Missverhältnis feststellen. Um zu dem Ergebnis zu kommen, dass es ohne Bemühungen nicht geht, braucht man also nur zu glauben, dass das, wonach man strebt, auch das ist, was man bekommt. Und ich finde, es ist nicht schwer, das zu glauben sondern ziemlich auf der Hand liegend.

Dein Argument, um die wahre Natür müsse man sich nicht bemühen, die sei ja schon da, ist hier unvollständig, weil es ja gar nicht darum geht, sich um die wahre Natur zu bemühen. Unser Anteil ist vielmehr die Bemühung zur Entmachtung der Dinge, die unserer wahren Natur im Wege stehen. Und hier sind erhebliche Bemühungen notwendig.

Wenn Ramana sagt, man solle bei jedem Gedanken sofort innehalten und sich fragen, wem dieser Gedanke kommt, dann ist das in der Praxis eine erhebliche Bemühung. Schon mal versucht?

Wenn Jesus Christus sagt, man solle vergeben, dann ist das in der Praxis eine erhebliche Bemühung.
Wenn er uns rät Sorgen und Ärger abzulegen, dann ist das eine erhebliche Bemühung.

Wir haben nur diese Wahl, Menschen wie Ramana oder JC zu vertrauen und das zu tun, was sie uns empfehlen. Ansonsten interessieren wir uns halt nicht wirklich fürs Erwachen oder glauben, es besser zu wissen als Ramana oder JC.

Du sagst, man müsse nichts. Das stimmt, niemand kann dich zwingen. Aber es gibt ein Müssen, um das niemand herumkommt. Das sind die Bedingungen deiner eigenen Natur, die nur von deinem jetzigen Standpunkt aus gesehen überhaupt Bedingungen genannt werden können, nämlich solange du sie mit Füßen trittst. Wer sollte dich zwingen, dich selbst nicht mit Füßen zu treten? Nur du selbst kannst begreifen, dass du weit weit hinter deinen Möglichkeiten lebst, weil du dich selbst begrenzt hast. Diese Grenzen aufzuheben ist Bemühung, weil du etwas aufgeben musst. Musst! Aber nur dann, wenn du diese Grenzen nicht mehr willst. Wenn du dich wohl fühlst und glücklich bist, gäbe es keinen Anlass dazu, aber das kann ich mir kaum vorstellen.

LG

Thomas
Lieber Thomas,

natürlich kann man das Lassen und das sich-nicht-mehr Einmischen in den Ausdruck dessen was du bist, auch als Mühe bezeichnen. Ich empfinde es nur nicht so, und ich weiß auch nicht, ob es das ist was du meinst.
Es ist kein leichter "Weg" , aber dennoch empfinde ich es nicht als ein Bemühen. Ich bemühe mich nicht, ich bin einfach, und lasse mich sein (-ohne dies explizit zu tun!), mit allem was dabei an Unbequemlichkeiten auftauchen kann, das würde für mich besser passen.

Aber Mühe und Anstrengung klingt für mich auch nach etwas, das ich gar nicht machen möchte, aber trotzdem machen muss, ansonsten.......
Und das tue ich nur, wenn es um praktische Dinge geht, die mir das Leben aufdiktiert, und denen ich nicht ausweichen kann.

Das es aber so an sich etwas zu tun oder lassen gibt, schrieb ich ja auch.
Nur wird man nicht sagen können, wenn du dies oder jenes tust, wirst du erwachen. Das ist der eine Punkt auf den sich das bezieht.


Wenn ich jetzt bei mir schaue, sehe ich weder Mühen noch Anstrengungen was mein Menschsein anbelangt. Das war während meiner Suche noch ganz anders.
Da habe ich akribisch gesucht, alles mögliche ausprobiert, und auf vieles geachtet, um nichts falsch zu machen. Falsch im Sinne davon, dadurch evtl. mein Ziel nicht zu erreichen.
Das ist aber alles komplett von mir abgefallen. Es ist leicht, auch wenns nicht immer angenehm ist, ist es viel leichter und mühelos geworden.


(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]also einleitend zunächst mal das: Wir sollten eine solche Diskussion nicht so führen, als hätten wir unterschiedliche Meinungen über etwas, was wir aus eigener Anschauung wissen. Ich weiß aus eigener Anschauung nicht, ob es notwendig ist, Anstrengungen für das Erwachen zu zu unternehmen.

Doch, ich schreibe nur aus eigenen Anschauungen. Du wirst bei mir kaum etwas Übernommenes aus Büchern lesen. Ich drücke es mit meinen eigenen Worten direkt aus meinem Erleben und Empfinden aus, also spreche schon aus eigener Erfahrung. Manches vergleiche ich dann streckenweise mit dem Erleben anderer Menschen, die ich als erwacht bezeichnen würde, um Gemeinsamkeiten, Unterschiede oder Allgemeingültiges zu erschließen. Das ist mein Naturell, ich forsche gerne.


(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]Aber in einem anderen Sinne ist es das sehr wohl. Der Knackpunkt ist dein Wille, ist das, an was du glaubst, an was dein Herz hängt - in was du also deine Bemühungen steckst.

Ja, möglich. Aber du weißt ja, dass viele sich bemühen und nicht erwachen......


(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]Aber in einem anderen Sinne ist es das sehr wohl. Der Knackpunkt ist dein Wille, ist das, an was du glaubst, an was dein Herz hängt - in was du also deine Bemühungen steckst. Du bist den ganzen Tag mit irgendetwas beschäftigt und strebst ständig nach irgend etwas mit der Absicht, davon einen Gewinn zu haben oder wenigstens doch ein Ergebnis zu erzielen, das dir Zufriedenheit schenken soll.

Also nein, das kann ich so nicht sagen. Ich tue was ansteht, z.B. kümmere ich mich in den letzten Tagen vermehrt um meine zukünftige Selbstständigkeit.
Buisnessplan erstellen, Gründerprofil, Marketingstrategie, Planungsberchnungen, Rentabilität, Liquiditätsplanung etc. , ein Haufen Arbeit. Und ich muss mir jetzt explizite Gedanken machen, was ja andererseits auch gut ist. Zum Glück habe ich jemanden der sowas schon zig mal gemacht hat, und der mir hilft, falls ich irgendwo nicht weiter komme. Und ich hoffe ich bekomme einen Zuschuss und sonstige Unterstützüngen durchgeboxt.
Habe jetzt schon Theater mit meinem neuen Sachbearbeiter beim JobCenter, der nicht will dass ich mich selbstständig mache, sondern lieber als Putzfrau arbeiten gehe oder sowas. lol
Dem habe ich heute für seine massigen Frechheiten die er sich bei unserem kürzlichen Gespräch letzten Freitag geleistet hat, einen langen Kontra-Brief gegen eine unsachgemäße Eingliederungsvereinbarung, die er mir nicht mal pflichtgemäß erläutert hat, geschrieben. Er hat mich nicht mal alles in Ruhe lesen lassen, und meinte, das können sie auch zu Hause machen, er habe kaum noch Zeit, er müsse dringend zu einem Termin usw.. Na warte mal ab,.... ich hab dann beim Lesen der Maßnahme, die wohl für Langzeitarbeitslose zur Eingliederung ins Arbeitsleben bestimmt ist, nur noch gestaunt. Naja, immerhin hat er mir die Vorlage für ein Gründungskonzept mitgegeben, ...nur auf meine Nachfrage hin, versteht sich. gg ...Sollte der mir noch mal so quer kommen, werde ich mich an seinen Vorgesetzen wenden,... ich war schon drauf und dran mir von ihm die Tel.NR. geben zu lassen, aber ok, dachte ich mir, eine Chance hat er noch. ;-))) Und ich muss sagen, ich rege mich noch nicht mal tierisch auf oder so, es rumort anfangs ein ganz klein wenig, aber dann geht die Energie über in gelassenes und doch sehr konkretes Schreiben meiner Anliegen und seiner Ungereimtheiten. Big Grin ;-) ...bei dem Gespräch ließ der Typ nämlich noch einiges mehr an schrägem Zeug ab...

Ja, sowas mache ich natürlich mit einem Ziel, von dem ich nicht weiß wie es ausgeht. Aber ich tue mein Bestes, relativ mühelos. Das sind aber praktische Sachen, ansonsten kann ich nicht sagen, dass ich mit Absicht handele. Eher ist es so, dass alles fließt und ich fließe mühelos mit, statt dagegen, oder etwas krampfhaft verhindern oder haben zu wollen.



(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]Dein Argument, um die wahre Natür müsse man sich nicht bemühen, die sei ja schon da, ist hier unvollständig, weil es ja gar nicht darum geht, sich um die wahre Natur zu bemühen. Unser Anteil ist vielmehr die Bemühung zur Entmachtung der Dinge, die unserer wahren Natur im Wege stehen. Und hier sind erhebliche Bemühungen notwendig.

Ja aber wieso, davon schrieb ich doch, eine Menge sogar. Siehe Thema Vertiefung und den Blogbeitrag von Johan den ich einstellte. Davon schreibe ich doch schon seit Jahren. ;-)))


(22.09.2016, 16:21)Thomas schrieb: [ -> ]Wenn Ramana sagt, man solle bei jedem Gedanken sofort innehalten und sich fragen, wem dieser Gedanke kommt, dann ist das in der Praxis eine erhebliche Bemühung. Schon mal versucht?

Na klar, nicht nur einmal. ;-))

Über meine sog. Bemühungen habe ich ebenfalls schon mehrfach geschrieben. Meditation/Kontemplation, Stille (ist z.B. vor den Gedanken), Hinspüren, Körper-Empfindungen als Navigator nutzen und als Anker für präsent sein, spüren was hier und jetzt ist, und auftaucht...dem ggf. nachspüren usw...


Weißt du, wenn die Suche abfällt lässt man sich selbst mehr so sein wie man ist. Es besteht einfach weniger Widerstand gegen all das was ich bin bzw. was sich durch mich zeigt.
Es gibt auch keine strengen Verhaltensregeln oder sowas. Ohje, das war mir ja schon früher ein Gräul. Big Grin Da ist einfach mehr Lassen und zulassen und das was ist kann einfacher angenommen werden, ohne das jemand seperates es annehemen müsste. Das ist schwer zu erklären....



Es gibt aber auch gar keine Einwände gegen Suche, Bemühungen oder Anstrengungen die jemand macht. Das hatte ich doch eigentlich schon gesagt. Darum verstehe ich deinen Einwand irgendwo gar nicht so ganz.


(19.09.2016, 19:13)ParaDoxa schrieb: [ -> ]Und so kann man sagen, erwachen geschieht oder eben nicht. Du kannst nichts dafür tun. ;-) Nur wird das nicht von allen so verstanden. gg ;-)) ...sondern wird die Suche als Solche als unnütz abgetan, das stimmt aber nur teilweise, wie man sieht....

Und wenn gerade Suche ist, dann findet eben Suche statt. Klar kann der Lehrer immer wieder sagen, es ist doch bereits hier, du bist das doch schon, aber die Suche dauert halt eben solange an, wie sie dauert. Der Motor läuft bis das teils unerschöpfliche Benzin ausgeht, unabhängig davon, an wieviel roten Ampeln es kurz stehen bleiben muss.
Es ist vielleicht einfacher so erklärt.

So lange da noch jemand ist der glaubt getrennt zu sein, und sich bemühen zu müssen, um Eins zu werden, ist das eben so, und völlig ok und gut. (der Motor hat noch Benzin im Tank ;-)) ).

Man kann nicht sagen suchen oder Bemühungen seien verkehrt,...es ist weder verkehrt noch richtig, es ist einfach. ;-)

Wenn erkannt wird, dass da nie ein / dieser Jemand war, hören alle Bemühungen (dahingehend) auf! Und es zählt nur noch das was Jetzt hier ist.

Oder, wenn die Bemühungen abfallen, weil die Hoffnungslosigkeit im Erreichen-Wollen klar geworden ist, wird evtl. erkannt, dass da nie ein Jemand war.

ABER, das bedeutet nicht, dass man dann nicht für Vertiefungen offen ist (denn meiner Ansicht nach, gibt es dann paradoxerweise immer noch genug "zu tun" - aber im Nicht-Tun!) , und z.B. "bemüht" ist, seine Emotionen nicht an andere, gar Unschuldige auszuagieren. Das nur mal so als Beispiel dafür, dass die Selbstverantwortung bleibt. Aber es geschieht nun auf einer anderen Basis, im Nicht-Tun. Man widmet sich also eventuell dennoch dem Nützlicheren, Heilsamen, aber nicht mehr aus dem getrennten Ego-Ich heraus, mit "seinem" Hang unbedingt schaffen oder erreichen zu Wollen, sondern geschieht das alles mehr in einer selbstverständlichen Natürlichkeit. Dahinter steht überhaupt kein Muss. Und alles darf sein! Ob du vergibst oder nicht ist dann Jacke wie Hose, und kein Gebot mehr, lieber akzeptierst du zunächst mal deine Empfindungen, und dabei ist es völlig egal, wenn du dann gerade überhaupt nicht verzeihen willst!!
Ja, vielleicht kann man es so sagen.

Das Leben geht einfach weiter, nur ist man nicht mehr auf krampfhafter Suche voller Hoffnungen, nach der großen Erlösung, durch die dicke Erleuchtung, die auch gleich alle Unannehmlichkeiten des Lebens und Hierseins wegspülen soll, oder einen Dauerbliss verursacht. Keine Karotten mehr. ;-))

[Bild: 3440956-cheerful-cartoon-carrot-raising-his-hands.jpg]