PAЯADOXA

Normale Version: EKiW - Gedankenaustausch
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Ich: Wer mir auf die Eierstöcke geht, und meint nicht "wischen" zu müssen, dem verzeihe/vergebe ich selbstverständlich - aber eben manchmal erst, nachdem ich auf meine Weise den Stinkefinger gezeigt habe. Das eine schließt das andere nicht aus.


Jemand: Schön, wenn du die Vergebung wählst, weil die macht dich nicht traurig ...:)
oder vesetzt dich in Rage, wie dein Stinkefinger ... :)


Meine Ansicht/Erkenntnis/Haltung die ich seit den Erwachensprozessen, spätestens seit 2012 inne habe - also absolut nichts Neues:

Doch, es kann auch Trauer aufsteigen.
Nochmal, das eine schließt das andere nicht aus. Trauer, Wut, Freude etc. - jede Emotion gehört zunächst mal zum Menschsein dazu und es gibt m.E. keinen Grund diese ausmerzen zu wollen, da sie alle (u.U.) ihre Daseinsberechtigung haben, und ja, geradezu gebraucht werden, um auf die Vielfalt unserer Lebensumstände und dessen was uns begegnet/begegnen könnte gesund zu reagieren.

In Rage, kann muss dies aber nicht geschehen. Temperamentvolle Menschen und jene die in ihrer Ausdrucksweise eher direkt und unverblümt daherkommen, vielleicht auch mal deftiger dabei sind, werden nach Außen hin evtl. eher so wirken, als seien sie völlig in Rage, als "ruhigere" Zeitgenossen, die keinesfalls weniger Zorn, Wut, Ärger oder sonst etwas empfinden (müssen).
Es kann auch so sein, dass jemand einmal kräftig auf den Tisch haut, und im nächsten Moment ist jeder Anflug von Ärger wie weggeblasen - wird man evtl. von dem einen oder anderen kennen. Temperamentvolle Menschen wirken also insgesamt aggressiver sind das aber nicht zwingend. (Das Temperament geht auch nicht durch Gelassenheit verloren, da es ein charackteristisches Persönlichkeitsmerkmal ist.) Denn Aggressionen können sich auf vielerlei Weise ausdrücken, und/oder eben nicht ausdrücken und passiv wirken (s. passive Aggression).

Bei diesen Konzepten habe ich oftmals die Befürchtung, dass jene die sie undurchdrungen weitervermitteln, Menschen -ungewollt- in ihrem emotionalen Ausdruck beschneiden/kastrieren, und ein immer gelassen lieb lächelndes Wesen erzeugen "wollen", dass alles und jedem stets vergibt (aber was genau heißt das überhaupt, in der Praxis, in aktuellen Situationen wo wir und/oder andere betroffen sind?) es so aber nicht gibt und gekünstelt wäre. Es gibt diesen Spruch: "Wenn du glaubst du bist erleuchtet, dann verbringe 14 Tage (ich glaub es war ne Woche, aber um ganz sicher zu gehen gg) am Stück mit deiner Ursprungsfamilie oder mit der eigenen Familie"....ich ergänze: gehe eine Partnerschaft ein, solltest du solo sein.
Viel wichtiger ist für mich das was ich gerade in diesem/jedem Moment empfinde, als wie ich mich zu verhalten und was ich zu fühlen habe. Denn Vergebung ist m.E. ein Resultat dessen.
Bei dem Kurs besteht halt die Gefahr, dass Menschen anfangen sich mehr dem Ideal nach zu verhalten und anzupassen, statt zunächst mal authentisch sich selbst zu spüren/sein - mit all den Schattenseiten sog. "negativer" Gefühlen/Empfindungen. Das geht schon da los, wenn Jemand sagt, besser ist, wenn du vergibst, statt Rage zu empfinden. Das stimmt so einfach nicht. Besser ist, ich fühle zunächst mal das was ist. Danach braucht es keine explizite Vergebung, mMn. Gut es gibt diese Vergebungsrituale, aber auch da kommt man um seine Emotionen nicht herum, meine ich.

(Anders betrachtet: Wer bin ich, dass ich einem anderen Menschen vergebe? Jeder ist ein Ausdruck des All-Einen und alles ist an seinem Platze sogesehen, richtig. D.h. keiner kann bzw. hätte sich je anderes verhalten können, als es bereits geschehen ist (für mich jedenfalls) - drum kann ich Versöhnung in mir finden, aber es gibt nichts zu vergeben - den Eltern z.B....denn auch sie konnten nicht anders handeln wie sie es taten....aufgrund vieler Faktoren, und überhaupt.....aber das ist ein anderes Thema....)

Auch Aussagen wie; "nichts ist real" - können m.E. u.U. zu einer Abspaltung vom eigenen/tatsächlichen Erleben/Empfinden führen, und damit gelegen kommen, Schmerz und sonstige unerwünschte (z.B. wegen dem Kurs lol) Emotionen und Empfindungen zu vermeiden, die man ohnehin nicht haben möchte. Auch Gedanken können dabei unterdrückt werden, nämlich jene die mit entsprechend "negativen" Emotionen wie Frust etc. einhergehen. Damit ist nichts erreicht, ganz im Gegenteil sogar, führt es zu Unterdrückung der personalen und zu integrierenden Aspekte.
Na ja, ich mein halt nur, dass insich bergen kann. Alles wonach ich mich richte kann mich u.U. von mir selbst wegführen. Muss nicht, aber kann.

Es ist ok, sich mal Luft zu machen. Jemanden der einen wiederholt belästigt, bedrängt, schädigen will oder sonst was, mal die eigenen Grenzen aufzuzeigen, und auszusprechen was du davon hälst - gar wenn dieser Jemand meint er/sie handle dabei in der allumfassenden Liebe (was ja ein eindeutiger Widerspruch insich ist) und/oder plädiert noch für Selbige - offenbar nur in Bezug auf andere.
Einem Partner oder Kind gegenüber würde man dies ja schließlich ebenfalls tun, trotz das Liebe und Vergebung hier selbstverständlich sind und bleiben.

Ich kenne niemanden der nicht mal angestunken reagiert und anderen irgendwie die Meinung sagt, oder sich halt bei anderen darüber beklagt - nur die Gründe (also die Triggerpunkte) mögen verschieden sein - wobei es da häufig auch viele Parallelen gibt , da wir ja alle die selbe Gattung Mensch sind und in ähnlichen Kulturkreisen aufgewachsen, trifft das womöglich noch eher zu. Das heißt aber nocht nicht, dass man seine Mitmenschen nicht grundsätzlich in ihrem Sosein akzeptiert, so wie sie sind.
Zu behaupten dieser Mensch sei nachtragend oder vergebe nicht wäre so schlicht falsch. Wie gesagt, das eine schließt das andere (Vergebung/Frieden/Akzeptanz) nicht aus. Darum gehts mir in erster Linie.

Ich kenne es von mir, und kann sagen, dass ich selbst Jemanden der mir mächtig auf die Nerven ging, und mir gar geschadet und/oder sonst wie in den Rücken fiel, (wenn ich auf meine Vergangenheit blicke, dann teils erst im späteren Verlauf, irgendwann - mit der Zeit wurds einfacher) neutral begegnen kann. Vorallem, wenn mir diese Person respektvoll entgegentritt, so ist es umso einfacher - und es scheint gar kein Problem mehr zu sein. Aber, ich hege auch so keinen Groll aufgrund von nicht vergeben können - der sich eher darin äußern würde, jemanden immer wieder in negativer Form zu begegnen, oder ihn zu belagern, also etwas Nachhaltiges daraus zu machen -sei es in mir oder durch Aktionen im Außen. Das sind für mich tatsächlich Zeichen von mangelnder Liebe/Akzeptanz und/oder vergeben können, falls es überhaupt etwas zu "vergeben" gibt - denn negative Begegnungen können auch völlig grundlos erfolgen, bzw. liegt Jener Grund nicht selten im Ausführenden selbst.

Ich sehe auch hier nichts an der Grundsätzlichkeit dessen was gegeben ist zu bemängeln oder zu verurteilen, nur schweigend (er)dulden muss man gewiss nicht alles. Schweigen und gehen passt - aber zum dableiben gehört auch mal den Mund aufzumachen, finde ich. Und das schmälert nicht die Toleranz zu seinen Mitmenschen, wenn man nicht grad auf jeden Furz mit Attacken reagiert - in meinen Beispielen ist der Mensch schließlich selbst betroffen - wieviele Menschen regen sich über fremde Leute auf mit denen sie nicht mal etwas zu tun haben, und laden dort ihren Frust -offen o. verdeckt- ab? Hier zeigt sich schon wie schwer es Menschen fällt ihre Mitmenschen zu akzeptieren - letzlich ist auch das nur ein Spiegel dessen wie ich mit mir selber umgehe. Je mehr ich mich selbst akzeptiere -incl. meiner Emotionen- desto mehr kann ich andere akzeptieren, und das Verurteilen fällt ganz von selbst weg.

Desweiteren heißt für mich "in Liebe-/Akzeptanz sein" nicht, dass ich jeden Menschen zu jeder Zeit umarmen möchte, sondern, dass ich grundsätzlich nichts negatives im Sinn habe - weder Menschen schaden/verletzen möchte, in der Tat oder innerhalb meiner Gedanken ständig irgendeinen Frust und Negativität irgendjemanden gegenüber empfinde, und dies durch entsprechende Aktionen entäußere. Ist dies nicht der Fall - bin ich für mich, aus meiner Sicht, in Frieden und damit in sog. Liebe mit meinen Mitmenschen.
Was will man mehr erwarten.(?)..... Einen Menschen der auf ausnahmslos alles gelassen und mit stillschweigen reagiert? Wäre das die allumfassende Liebe/Akzeptanz? Klar, da wo es nicht anders geht, erübrigt es sich sowieso, ansonsten darf ruhig mal an passender Stelle raus, was raus gehört, finde ich.
Die Erkenntnisse gehen diesbezüglich sicher weiter, aber für den Rahmen und mein Anliegen reicht es so erst mal. Bei Fb habe ich diesen Text nicht geteilt, weil dort die meisten eh im Bilde sind.

Sattyama

zu Lektion 14

Zitat:Gott hat diesen Krieg nicht erschaffen, und somit ist er nicht wirklich.
Gott hat diesen Flugzeugabsturz nicht erschaffen, und somit ist er nicht wirklich.
Gott hat dieses Unglück [benenne es genau] nicht erschaffen, und somit ist es nicht wirklich.

Nicht wirklich bedeutet m.E. in diesem Kontext, dass es keine Wirkung auf mich, meine "Uressenz", die ich bin, hat.
Auch dann nicht, wenn ich etwas Anderes glaube.
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Sattyama

Zitat:Fang in den Übungszeiten damit an, dir den Leitgedanken zu wiederholen. Schließe dann die Augen, und erforsche deinen Geist sorgfältig nach vergangenen, gegenwärtigen oder zukünftig erwarteten Situationen, die Ärger in dir wecken. Der Ärger kann dabei die Form jeder Reaktion annehmen, von leichter Verärgerung bis zu heftiger Wut. Der Grad des empfundenen Gefühls ist dabei nicht von Belang. Du wirst dir zunehmend bewusst werden, dass ein leichter Anflug von Verdruss nichts anderes ist als ein Schleier über einer heftigen Wut.

3. Versuche deshalb, dir die »kleinen« Gedanken des Ärgers in den Übungszeiten nicht entgehen zu lassen. Denk daran, dass du nicht wirklich erfasst, was Ärger in dir weckt, und nichts, was du in diesem Zusammenhang glaubst, bedeutet irgendetwas. Du wirst wahrscheinlich versucht sein, länger bei einigen Personen oder Situationen zu verweilen als bei anderen, mit der trügerischen Begründung, dass sie »offensichtlicher« sind. Dem ist nicht so. Es ist lediglich ein Beispiel für die Überzeugung, dass einige Formen von Angriff gerechtfertigter sind als andere.

Gerade bei Ärger sind nach meiner Erfahrung die Auswirkungen fatal, denn Ärger hat die Macht mich glauben zu lassen, dass etwas Anderes wirklicher sei, als die Realität.
Jede Form von Ärger trennt mich in das, worüber ich glaube Ärger zu empfinden und mich, die besser weiß, wie es anders sein sollte.

Ärger ist für mich eines der Machtmittel des Egos mich in seinen Bann zu ziehen.
Gerade als ich hier die Lektionen posten wollte habe ich es erlebt.
"Eigentlich" wollte ich nämlich jeden Tag nur eine Lektion einstellen, damit jeder die Ruhe hat auch zu üben, was vorgeschlagen wird. Ich übe jeden Tag nur eine Lektion, so wie es der Kurs empfiehlt.
Aber dann wurde mein Enkel krank und es gab anderes für mich zu tun.

Heute nun wollte ich die fehlenden Lektionen bis zum Tag 21 und der Lektion 21 "aufholen" und einstellen.
Leider muss man immer mindestens 5 Minuten warten bis man einen neuen Beitrag einzeln posten kann, sonst kommen alle hintereinander.
Als ich das bemerkte begann bei mir sofort das Ärgern und so kann ich also wunderbar die heutige Lektion üben.

Letztendlich sind es aber immer nur diese zwei Mechanismen, weshalb ich mich ärgere, bei mir jedenfalls:

Ich denke, dass etwas anders sein sollte als es ist und ich denke, dass ich besser weiß, wie es anders besser oder richtiger wäre - Big Grin
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Sattyama

so und nun, ich habe die ersten Übungszeiten für heute hinter mir und erwarte Freunde zum Essen, habe ich doch noch eine Frage an Thomas oder Martin, oder wer auch immer mit meinem Anliegen selbst Erfahrungen gemacht hat. Also bitte keine Darüberquatscher und IchweißBescheiddenker, sondern lebendige Selbsterfahrung - danke:

Ein Teil der heutigen Übung heißt:

Zitat:Ich bin entschlossen, _______ [gib die Eigenschaft genau an] von [Name der Person] anders zu sehen.

Als ich dies übte in Bezug auf eine konkrete Person und ihre Eigenschaft, die ich zum kotzen finde stellte ich fest, dass ich (!) nicht also wirklich, wirklich nicht entschlossen bin diese Eigenschaft anders zu sehen Huh

Was nun?

MickyMo

"......denn Ärger hat die Macht mich glauben zu lassen, dass etwas Anderes wirklicher sei, als die Realität."

von was für einer REALITÄT quatscht du da ?

glaubst du tatsächlich
es gibt eine realität NEBEN deiner geglaubten wirklichkeit?

DU bist doch der
der jetzt dies glaubt
und dann das glaubt

DU wechselst deine standpunkte
und damit deinen glauben

und dann gehst DU daher
vergleichst deine verschiedenen standpunkte miteinander
und kommst dann zu dem schluss
dieser standpunkt/glaube
ist REALER
wie der andere standpunkt/glaube ?

diese VORSTELLUNG hast du
weil du noch immer
an die existenz einer absoluten REALITÄT glaubst
die auch ohne dich vorhanden sein soll
(21.01.2018, 15:05)MickyMo schrieb: [ -> ]von was für einer REALITÄT quatscht du da ?

glaubst du tatsächlich
es gibt eine realität NEBEN deiner geglaubten wirklichkeit?

Immer diese neuen Kleider des Kaisers ..... natürlich gibt es eine "Realität", die mehr oder weniger von allen Menschen wahrgenommen wird, die nicht Geisteskrank oder besoffens sind. Ohne Realität keine Gemeinschaft, keine Orgnisation, keine Autofahrt auf einer Autobahn ....

MickyMo

nun denn, werter Ikkiyu
zeige mir die REALITÄT
die nicht deine persönlich geglaubte ist
und die dennoch EXISTIERT
(21.01.2018, 16:02)MickyMo schrieb: [ -> ]nun denn, werter Ikkiyu
zeige mir die REALITÄT
die nicht deine persönlich geglaubte ist
und die dennoch EXISTIERT

Sorry , ich ich hab keinen Bock auf diese deine zuviele retorische bla bla bla. Vermutlich kannst du damit irgent welche Esoteriker beeindrucken. Wie kommt es das du zB mit deinem Auto auf vielbefahrenen Autostrasse nicht in andere Auto krachst und sie nicht in dich ? Ganz einfach, weil ihr eine Grundlegende Realität miteinander teilt und ihr zusammen interagiert.

MickyMo

werter Ikkyu,

seit 5 jahren lese ich jetzt von dir "was du glaubst"
in 5 jahren hat sich da nix verändert

ist in deinen letzten 5 jahren ZEN-praxis tatsächlich nichts mit dir "passiert" ?
keine erkenntnisse, welche dein altes,starres weltbild ins wanken bringen konnten ?

du bist zufrieden mit dir, ne ?
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