13.01.2016, 22:55
Hi Marty,
deine Frage freut mich, weil sie echtes Interesse verrät.
Ich war eigentlich schon immer der Auffassung, dass das, was uns widerfährt - sei es nun angenehm oder nicht angenehm - mit uns selbst zu tun hat und weniger damit, unter welchen Umständen wir leben. Aber man kann das eben nur herausfinden, wenn man es versucht.
Vergebung in der Definition von KIW erfordert ständige Selbsterforschung dessen, was an Gefühlen und Gedanken da ist. Und eine bedingungslose Ehrlichkeit diesen Entdeckungen gegenüber. Selbsterforschung ist aus sich heraus klärend und bringt es mit sich, dass die ganze Widersprüchlichkeit dieser Gedanken- und Gefühlswelt klar zutage tritt. Unterwirft man das alles der einfachen Frage „Wozu?“, findet man häufig keine Antworten. Und letzten Endes habe ich schließlich erkennen müssen, dass da überhaupt keine Linie zu erkennen ist – diese Gedanken und Gefühle ergeben überhaupt keinen Sinn. Und trotzdem ist da die Überzeugung, dass mich das ausmacht. Ich gehorche also einem Programm, das einfach keinen Sinn ergibt und glaube, dass ich das bin.
Ich weiß nicht, ob das überhaupt nachvollziehbar ist? Die meisten Menschen würden wohl von sich sagen, dass das so nicht bei ihnen ist und dass das alles sehr wohl Sinn ergibt. Aber das habe ich früher auch geglaubt.
Das alles klingt wahrscheinlich nicht nach einer positiven Entwicklung, aber warum sie doch positiv ist, ist schwer zu vermitteln. Eigentlich ist das alles Müll. Ohne diese Erkenntnis der Falschheit und Verworrenheit der eigenen inneren Vorgänge wäre man wohl nicht bereit, sie aufzugeben. Man stellt sie sozusagen zur Disposition und gibt zu, dass man nicht weiß, was gut ist und wie man dazu kommt, dass es besser wird. Erstaunlicherweise ist aber mehr nicht nötig. Das reicht bereits aus, sich selbst gegenüber wieder offen zu sein und das, was falsch ist, korrigieren zu lassen. Wenn diese verzweifelte Verteidigung der inneren Positionen aufhört, werden sie wunderbarerweise durch etwas Passendes ersetzt. So, als stünde das „Richtige“ eigentlich immer parat, um sofort nachzurücken, wenn das „Falsche“ nicht mehr festgehalten wird. Und das gibt Stärke, innere Festigkeit, Ruhe, Gewissheit, die langsam wächst. Das Meer beruhigt sich, die Sonne kommt heraus.
deine Frage freut mich, weil sie echtes Interesse verrät.
Ich war eigentlich schon immer der Auffassung, dass das, was uns widerfährt - sei es nun angenehm oder nicht angenehm - mit uns selbst zu tun hat und weniger damit, unter welchen Umständen wir leben. Aber man kann das eben nur herausfinden, wenn man es versucht.
Vergebung in der Definition von KIW erfordert ständige Selbsterforschung dessen, was an Gefühlen und Gedanken da ist. Und eine bedingungslose Ehrlichkeit diesen Entdeckungen gegenüber. Selbsterforschung ist aus sich heraus klärend und bringt es mit sich, dass die ganze Widersprüchlichkeit dieser Gedanken- und Gefühlswelt klar zutage tritt. Unterwirft man das alles der einfachen Frage „Wozu?“, findet man häufig keine Antworten. Und letzten Endes habe ich schließlich erkennen müssen, dass da überhaupt keine Linie zu erkennen ist – diese Gedanken und Gefühle ergeben überhaupt keinen Sinn. Und trotzdem ist da die Überzeugung, dass mich das ausmacht. Ich gehorche also einem Programm, das einfach keinen Sinn ergibt und glaube, dass ich das bin.
Ich weiß nicht, ob das überhaupt nachvollziehbar ist? Die meisten Menschen würden wohl von sich sagen, dass das so nicht bei ihnen ist und dass das alles sehr wohl Sinn ergibt. Aber das habe ich früher auch geglaubt.
Das alles klingt wahrscheinlich nicht nach einer positiven Entwicklung, aber warum sie doch positiv ist, ist schwer zu vermitteln. Eigentlich ist das alles Müll. Ohne diese Erkenntnis der Falschheit und Verworrenheit der eigenen inneren Vorgänge wäre man wohl nicht bereit, sie aufzugeben. Man stellt sie sozusagen zur Disposition und gibt zu, dass man nicht weiß, was gut ist und wie man dazu kommt, dass es besser wird. Erstaunlicherweise ist aber mehr nicht nötig. Das reicht bereits aus, sich selbst gegenüber wieder offen zu sein und das, was falsch ist, korrigieren zu lassen. Wenn diese verzweifelte Verteidigung der inneren Positionen aufhört, werden sie wunderbarerweise durch etwas Passendes ersetzt. So, als stünde das „Richtige“ eigentlich immer parat, um sofort nachzurücken, wenn das „Falsche“ nicht mehr festgehalten wird. Und das gibt Stärke, innere Festigkeit, Ruhe, Gewissheit, die langsam wächst. Das Meer beruhigt sich, die Sonne kommt heraus.