PAЯADOXA

Normale Version: Martys Spielsalon ;-)
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8

Paulette

lieber Marty,

hier mal zum Einstieg meine Antworten auf deine Fragen.
Der eine Euro ist hiermit aufgebraucht. Nun musst du mitspielen ;-)

Zitat:Ich habe mich jetzt intensiv mit den Themen beschäftigt und frage mich die ganze Zeit: Wieso ist dieses Scheißerwachen eigentlich so wichtig?

Für mich ist es so wichtig, weil ich das Pech/Glück hatte schon mit 20 aus der Identifizierung mit dem Körper gerissen worden zu sein. Das, was im klassischen Advaita Vedanta „Der Durst“ genannt wird, ist da geweckt worden.
Vielleicht ist es zu vergleichen mit einem jungen Mann, der seit 10 Jahren mit einem Ständer aufwacht und immer wieder wohlige Erfahrungen gemacht hat, während der Selbstbefriedigung und dem Abschluss. Dann hört er davon, dass die Selbstbefriedigung nicht das ist, wozu er einen Ständer bekommt, aus natürlicher Vorsehung heraus soll er das Ding in einer Frau hin und her bewegen so lange, bis der Abschluss äääähm Abschuss erfolgt und wenn alles so läuft, wie die Vorsehung das beabsichtigt, dann werden Kinder gezeugt.

Zitat:Ich dachte spontan an Elternschaft beim Lesen. Eins ist klar: Nicht-Eltern kannst du nicht erklären, wie es ist, Kinder zu haben. Und wenn du zehn Eltern fragst, wie es ist, Kinder zu haben, erzählen sie dir alle was anderes darüber. So kann man Nicht-Erwachten wohl auch nicht erklären, wie es ist, erwacht zu sein. Und jeder Erwachte erzählt dir was anderes darüber. Aber ist es was besonderes Kinder zu haben? Nein. Keine zu haben? Ebenfalls Nein.

Das ist die „normale“ Art zu denken. Diese Art zu denken, mein von Herzen geschätzter Marty, wird durch Beschäftigung mit Spiritualität verändert.
Als „Normalo“ denkst du auf die Art der Logik, wo nur die INTERPRETATION der Erscheinung dir zu deinem Weltbild verhilft.
Für mich birgt die Erscheinung kein Geheimnis und sie ist nichts worin ich mich gedanklich vertiefe um Strategien oder Argumente zu finden, denn, um bei unserem Beispiel mit den Kindern zu bleiben, es geht nicht darum, WIE es ist Kinder zu haben. Es geht nicht darum was man darüber denkt oder zu berichten hat, es geht darum überhaupt Kinder zu haben oder nicht.
Punkt.
DAS ist alles. Hast du Kinder oder nicht.
Beides ist Vorsehung und liegt in deinem Karma. (Karma ist ein anders Thema in einem anderen Thread - http://spectrum-sein.de/showthread.php?tid=97&highlight=karma
Ist es dir also bestimmt Kinder zu haben oder Erwachen zu erfahren, dann ist das so.
Ist es dir nicht bestimmt, dann ist das so.
Wer Kinder hat, der kann einen Hype daraus machen, wer Erwachen erfuhr auch.
Es gibt Foren für Eltern und für Erwachte.
Es gibt Themen, die gehen alle an, Eltern und Erwachte, auch dafür gibt es Foren.
Das Spectrum Sein sehe ich als ein solches.
Hier haben manche Kinder und andere nicht! Aber falls wir über Kinder sprechen machen wir eigentlich nie ein Muss oder einen Hype daraus.
So ist es auch für mich mit dem Erwachen. Ich kann darüber sprechen ohne einen Hype daraus zu machen.

Zitat:In meinem Weltbild sind wir alle gleich.

In meinem nicht. In meinem Weltbild sind wir alle verschieden.

Zitat:Wir machen Erfahrungen, wir schauen in den Abgrund, wir schweben in den Himmel, wälzen uns um, wir lieben und scheitern und streiten und leiden und freuen uns, sind mit dem Tod konfrontiert, dem eigenen, anderen – das ist nichts besonderes, Selbst außergewöhnliche, spektakuläre, spirituelle Erfahrungen sind normal. Hat fast jeder im Leben. Sogar ich :-)

Und doch ist jede dieser Erfahrungen einzigartig und nur von DIR allein auf diese ganz, ganz individuelle Weise gemacht worden. Diese individuellen Erfahrungen machen wir, weil alles, was geschieht durch uns individuell interpretiert wird. Niemand wird je fühlen, was DU fühlst, wenn deine Frau DICH küsst ;-) (Grüße an die Einzigartige :-) )

Zitat:Was nun unterscheidet den Erwachten vom Unerwachten innerhalb dieser breiten Klaviatur des Lebens?

Alle Erwachten erleben das, was nicht interpretiert werden kann in dem Moment, wo es geschieht!
Da gibt es keinen, der etwas interpretieren kann.
Man kann vorher interpretieren und nachher interpretieren aber in dem Moment wo Erwachen geschieht ist das, was IST, nicht das wie (es) oder was geschieht, sondern das WAS IST, vollkommen gleich.

Zitat:Warum ist “Erwachen” erstrebenswerter als “Nichterwachen”?

Es ist nicht erstrebenswerter. Es ist der Durst, der einen streben lässt. Wenn du Durst hast in der Wüste suchst du nach Wasser, da hast du keine Wahl.

Zitat:Welche exklusivität erfährt der Erwachte, die der Träumende nicht hat?

Keine.
Es gibt kein Gegenteil zum Wort Durst!
Es gibt Hunger und satt - gesättigt, aber nicht Durst und …….. :-)

Zitat:Was macht im übertragenen Sinne den Vater/Mutter dem Kinderlosen überlegen?

Da ist keine Überlegenheit bei mir. Ich habe Kinder, meine Schwester hat keine.
Meine Schwester leidet darunter und ich habe großes Mitgefühl für sie.
Die meisten Menschen, denen Erwachen nicht geschah leiden auch. Aber sie wissen nicht woran sie leiden.
Zitat:Was trennt sie?

Das Erkennen WAS es ist, das Leiden erzeugt.

Zitat:Warum ist es so toll, sich nicht der Form zu identifizieren?

Leiden erlischt.

Zitat:Nu gut, dann identifiziert man sich halt mit der Formlosigkeit oder einer spirituellen Lehre oder seinem Auto oder seiner Individualität. Oder mit Form und Formlosigkeit zugleich.

Jede Identifikation bringt Leiden. Insofern ja unbedingt. Wer sich mit Erwachen identifiziert, der ist wieder in die Beliebigkeit zurückgefallen. Dann ist es wurscht. So wird es ja von Vielen auch berichtet, dass es wurscht sei. Daran erkennst du aber, wer sich wieder identifiziert hat, womit auch immer ;-)


Zitat:Worin besteht der Unterschied?

Da gibt es keinen, wenn sich wieder identifiziert wurde.

Zitat:Bestenfalls äußert er sich darin, wie du lebst (von meiner pragmatischen Warte aus). Und ich habe selten den Eindruck, dass das Leben Spiritueller durchwirkter vom guten Geist oder dem Erwachen ist, als das nicht spiritueller, nicht-erwachter. Also what the heck ist es denn nun, was den Unterschied ausmacht?

Das ist sehr gut erkannt lieber Marty. Darum geht es mir z.B. wenn ich hier mit debattiere. Identifikation ist NICHT Realisation des Erwachens. Verwirklichung bedeutet: das ins Leben hineinzubringen, was ES IST.

Zitat:Natürlich (er)lebst du als Kinderloser anders und anderes als als Elternteil.


Da du dich wiederholst, erlaube ich mir auch mich zu wiederholen ;-)
Das individuelle Erleben ist nicht DAS worum es geht.

Zitat:Du wirst als erwachter auch anders (er)leben als als unerwachter, aber gibt es auch einen qualitativen Unterschied?

Wie gesagt: Leidfreiheit macht den Unterschied. Und es ist keine zeitlich begrenzte Abwesenheit von Leiden, die plötzlich wieder zu einer Anwesenheit von Leiden wird, sowie es eine Flüchtlingskrise gibt oder der Islam bedrohlich nah kommt, es ist das vollkommene Verlöschen von Leiden.

Zitat:In bezug auf Kinder würde ich als Elternteil sagen: nein, die Erfahrungen sind anders, aber qualitativ gleichwertig.

In Bezug auf Kinder würde ich das nur bedingt sagen. Kommt darauf an ob man sich bewusst entschieden hat keine Kinder zu haben.
Jeder Mensch, der keine Kinder bekommen konnte, obwohl er sich das sooooo gewünscht hat wird von mir als besonders leidend wahrgenommen.
Ihm lege ich unbedingt spirituelles Gedankengut ans Herz und an den Verstand.
Solches karmisch erworbene Leiden kann ein großer Katalysator sein.

Bis hierhin bin ich auf deine Fragen eingegangen. Ich bin mir aber nicht sicher ob sie auch beantwortet wurden?
Lass mich daher das Beispiel mit dem Durst noch etwas vertiefen:
Schau, wir haben alle ein ganz eindeutiges Unterscheidungsvermögen was Durst und Hunger angeht.
Allerdings erst ab dem Zeitpunkt, wo wir feste Nahrung zu uns nehmen.
Der Säugling also schreit vor Hunger und bekommt doch was zu Trinken.
Erst wenn er sitzen kann, beginnt die Aufnahme von fester Nahrung.
Das ist so, weil es sich um eine körperliche Not-wendigkeit handelt.
Man sollte im Liegen nicht essen, es besteht die Gefahr sich zu verschlucken. So ist der Körper nun mal gemacht, Luft-und Speiseröhre liegen nah beieinander. Wenn man sich mal den Schluckvorgang biologisch anschaut wird man sehen, was alles geschieht, wenn Schlucken von fester Nahrung stattfindet.
Da läuft ein sehr intensiver Vorbereitungsprozess.
Und so ist es auch mit dem, was wir Verstand nennen.
Die wenigsten Menschen haben sich jemals damit beschäftigt, was alles geschieht, wenn Identifzierung mit dem "Festen" also der Welt der Formen passiert.
Es ist etwas, das ganz natürlich geschieht, so wie das Schlucken. Und doch läuft auch da ein unermesslich langwieriger und tiefer Vorbereitungsprozess, im sogenannten Unbewussten.
Mit dem Schlucken werden wir niemals aufhören. (so lange keine Schluckstörung vorliegt) und mit dem Verstand zu denken auch nicht. ( so lange keine Verstandesstörung vorliegt - Erwachen ist eine Störung des Verstandes ;-) )

Jeder merkt ob er etwas Flüssiges schluckt oder etwas Festes.
Und so ist es für mich seit der Nahtoderfahrung bereits.
Ich kann spüren, wann ich mit der Welt der Formen identifziert bin und wann nicht.
Aber so, wie der Säugling von Flüssigem gesättigt wird, wird auch mein Durst von der Nichtform gestillt.
Erwachen ist daher für mich ein natürlicher Urzustand in den ich zurück fiel. Nun kann ich also auch im Liegen gesättigt werden und brauche mich weder hinzusetzen, noch feste Nahrung ( das natürlich nur als Metapher als Fingerzeig zum Mond sozusagen ;-) )

Paulette

lieber Marty,

beim Abwaschen ist gerade noch ein Gedanke aufgetaucht und zwar zu deiner Aussage:

Zitat:In meinem Weltbild sind wir alle gleich.

Ich fragte wie es möglich ist, dass du nun schon wieder mit UNS, den Spiris abhängst ;-)

Die Antwort könnte sein, dass du mehr weißt, als zu wissen glaubst.

Deine Formulierungen jedoch nicht unterscheidest in materiell und spirituell.

So habe ich eventuell deine Aussage, die ja eine persönliche Aussage über dein Bild von der Welt ist, anders interpretiert als du sie eventuell meintest?

Z.B. ist mein Bild meines Gegenübers außerhalb dessen, was ich Welt nennen würde, ich nenne es Wahrnehmung des Herzens, schon lange so, dass ich im Gegenüber zuerst immer DAS sehe.
Nenne es wie du magst, ich habe keinen Namen dafür.
Jedoch ist es für mich immer so, dass nur im DAS alle gleich sind.

Marty

Liebe Paulette,

Ich lese gerade deine zweite Antwort, jetzt da ich den ersten Post gerade beantwortet habe.

Ja, es ist sicher ein Drängen nach Antworten in mir, nach Umwälzung, das mich auch hierher führt. Das war vermutlich schon immer so.

In meinem Weltbild unterscheide ich tatsächlich wenig zwischen Materie und nicht Materie. Ich habe mich gerade gestern erst gefragt, ob ich ein waschechter Materialist bin? Ich weiß es nicht. Mir erschließt sich die Welt immer über Form und meinen Körper. Für mich sind auch Gedanken und innere Erlebnisse Form und auf das Vorhandensein von Materie zurückzuführen. Trotzdem würde ich die Formlosigkeit nicht verneinen. Nur, ich kann mich nicht auf sie beziehen oder sie bergreifen. Für mich ist Bezugnahme auf etwas Formloses nicht möglich. So wie du in einen Nicht-Berg auch keinen Haken schlagen und dich an ihm hochziehen kannst...

Jetzt folgt meine Antwort auf Text1 - ich habe gerade so ein Zitatechaos angerichtet, dass ich jetzt keinen Bock mehr habe und einfach nicht korrekt zitiere, sondern ZITAT vorne dran schreibe. :

vielen Dank für deine Antworten. Ich bin gerührt, dass du dir so viel Mühe damit gemacht hast.
Es ist ein spannender Einblick in dein Erleben.
Dein Post wirft auf intellektueller Ebene noch mehr Fragen auf, als er beantwortet Big Grin
Ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt so zu lesen ist, ob er als sportliche Herausforderung zu sehen ist, ob ich momentan überhaupt in der Lage bin, eine solche anzunehmen - aber ich schulde dir nen Euro :) Also los.

In deinem ersten Abschnitt würde mich brennend interessieren: Was ist der Zweck des Dursts? In der Analogie der Selbstbefriedigung ist die Antwort natürlich einfach. Aber auf das Erwachen bezogen...? Später in deinem Text könnte ich spekulieren, dass du damit die Beendigung des Leidens meinst? Habe ich das richtig verstanden? Bist du frei von Leid?

Zitat: Das ist die „normale“ Art zu denken. Diese Art zu denken, mein von Herzen geschätzter Marty, wird durch Beschäftigung mit Spiritualität verändert.
Als „Normalo“ denkst du auf die Art der Logik, wo nur die INTERPRETATION der Erscheinung dir zu deinem Weltbild verhilft.

Das ist eine sehr komplizierte Fragestellung, auch wenn sie zunächst banal klingt. Zudem denke ich nicht, dass man das Denken der „Normalos“ derart generalisieren kann.
Aber abgesehen davon: Woran erkennst du, wann du interpretierst und wann du die Wahrheit siehst? Besser gesagt: Woran kann man es überhaupt erkennen?

Zitat: In meinem Weltbild sind wir alle verschieden.

Ich glaube, da mache ich eine Synthese draus: Wir sind alle Unikate, aber gehören alle derselben Spezies an. Ich glaube, unsere grundsätzlichen Erfahrungen gleichen sich so sehr, dass wir im anderen grundsätzlich sehr ähnliche Anknüpfungspunkte an uns selbst finden und Bezug nehmen können.

Zitat: Und doch ist jede dieser Erfahrungen einzigartig und nur von DIR allein auf diese ganz, ganz individuelle Weise gemacht worden. Diese individuellen Erfahrungen machen wir, weil alles, was geschieht durch uns individuell interpretiert wird. Niemand wird je fühlen, was DU fühlst, wenn deine Frau DICH küsst ;-) (Grüße an die Einzigartige :-) )

Woher weißt du das? Vielleicht fühlt er dasselbe?
Ich glaube, Erfahrungen ähneln sich stark genug, um ihnen einen gewissen Generalisierungsfaktor zusprechen zu können. Verliebtheit könnte sonst ja nicht von einer großen Masse Menschen anhand von z.B. Liebesgedichten erkannt werden. Klar ist meine Verliebtheit nicht genauso wie deine, aber nu auch nicht so anders, als die Verliebtheit nun einmal ansich ist …

Zitat: „Es ist nicht erstrebenswerter. Es ist der Durst, der einen streben lässt. Wenn du Durst hast in der Wüste suchst du nach Wasser, da hast du keine Wahl.“

Durst habe ich auch. Durst bedeutet Mangel und den empfinde ich ständig. Ich will gerettet werden, erlöst, befreit Big Grin So einfach ist das.

„Das Erkennen WAS es ist, das Leiden erzeugt.“

Leiden liegt meiner Ansicht nach im System Mensch selbst, aber ist kein Selbstzweck. Wenn ich nun den Sinn des Leids erkenne – befreit mich die Erkenntnis dann automatisch davon?!

Zitat: In Bezug auf Kinder würde ich das nur bedingt sagen. Kommt darauf an ob man sich bewusst entschieden hat keine Kinder zu haben.
Jeder Mensch, der keine Kinder bekommen konnte, obwohl er sich das sooooo gewünscht hat wird von mir als besonders leidend wahrgenommen.

Sicher, auch unerwünschte Kinderlosigkeit kann zu Leid führen. Allerdings feit einen das Kinderhaben keinesfalls davor, tief unglücklich zu sein. Es gab kürzlich eine Aktion: „Regret Motherhood“ Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, aber da erzählen kinderbeglückte Frauen, wie bitter der Verlust der Freiheit durch das Muttersein sie trifft. Wie wenig glücklich sie ein eigenes Kind macht.

Da leidet die eine aufgrund der Tatsache Mutter zu sein, so wie die andere, es nicht zu sein. Die Ursache des Leids ist in beiden Fällen ein Mangelgefühl.
Da sehe ich, im Gegensatz zu dir, kein „besonderes“ Leid. Nur normales, qualitativ ebenbürtiges Leid.

Zitat: Bis hierhin bin ich auf deine Fragen eingegangen. Ich bin mir aber nicht sicher ob sie auch beantwortet wurden?

Meine konkreten Gegenfragen habe ich direkt an der Stelle gestellt, an der sie aufgetaucht sind.
Ganz vieles muss ich einfach so stehenlassen, weil es deine Erfahrungen sind. So wie ich einem Tiefseetaucher nur zuhören kann, wenn er von seinen Erlebnissen berichtet. Und da du sehr anschaulich erzählen kannst, kann ich mir zum Glück wenigstens ein kleines bisschen vorstellen, wie du es meinst. Aber wirklich verstehen? Nein, vermutlich nicht.

Dein letzter Abschnitt verwirrt mich, weil ich nicht weiß, welches Symbol in deiner Analogie wofür steht.
Für was steht der Schluckvorgang?
Für was das Essen im Liegen etc.?

Allerdings verstehe ich den Satz: „Aber so, wie der Säugling von Flüssigem gesättigt wird, wird auch mein Durst von der Nichtform gestillt.“

Es existiert etwas, das deinen Durst stillt. Und vermutlich ist das ja der heilige Gral, nach dem so viele suchen. (Ja, auch die Normalos ;-))
Ich beneide dich aufrichtig, dass du ihn gefunden hast.

Letztlich wünsche ich mir nichts mehr, als nicht mehr zu leiden, aber ich sehe da keinen Weg raus. Jede Religion bietet dir die Lösung an, der Konsum bietet dir die Lösung an, Werte und Normen tun das auch. Drogen. Sex. Meditation.... Es ist wohl richtig, dass jeder Mensch sich nach dem Ende dieses Leidens sehnt, danach dürstet und auf verschiedenste Weise danach strebt.

Unter Erwachten sagen die einen, das Leiden hört mit dem Erwachen auf, die anderen verneinen dies.

Ich kenne keinen Normalo, den ein Porsche dauerhaft erfüllt und auch niemanden, der ein glücklicher Alkoholiker ist. Ich sehe mich um, und ich sehe nirgendwo die Befreiung von Leid über eine längere Phase. Egal welches Glaubenssystem! Und ich bin nicht imstande einfach zu glauben, ohne zu prüfen. Aber nichts hält meinen Prüfungen stand. Gäbe es eine Pille, mit der ich an einen Gott, an erwachen oder wenigstens an geld oder an Rettung durch Erdbeersauce glauben könnte: ich würde sie schlucken. Ich wäre ohne weiteres korrumpierbar, damit dieses verkackte Leiden aufhört. Das ist mein Durst, der wohl nicht stillbar ist für jemanden wie mich.

Meine Fragen nach der Wahrheit sind für mich bedeutend, weil mich nichts erlösen wird, das ich nicht eindeutig als wahr erkenne oder interpretiere - in der Konsequenz wäre es mir gleichgültig, ob das eine oder das andere zutrifft.
Ich bin nicht zufrieden mit meinem Post. Er hakt, ich habe das Gefühl, er redet vorbei, drückt nicht aus, was mich umtreibt. Aber ich kann es momentan nicht besser als so :/

Liebe Grüße

Marty

Paulette

lieber Marty,

vorab, ich bin ein wenig in Eile. Ich weiß nicht ob du es schon mitbekommen hast aber ich bin inzwischen Grandma Party mein Enkel wurde als Autist eingestuft und so muss ich minutengenau seinen Tagesablauf einhalten. Ich habe den Kleinen bis morgen und kann erst dann wieder hier hinein, wenn er nicht mehr bei mir ist.

Daher gebe ich mal ein paar weitere Antworten ohne auf deinen Text im einzelnen einzugehen.

Also Durst sehe ich nicht als Mangel.
Durst ist lediglich der Impuls zum Trinken. Es kann überall ausreichend Zutrinken vorhanden sein, man trinkt erst, wenn der Durstimpuls kommt.
Und so ist es mit dem spirituellen Sucher auch.
Überall ist DAS, was den Durst löschen kann, man muss den Durst aber ersteinmal bemerken.

Das Wahrnehmen von Leiden im psychischen Sinne kann schon ein sehr deutlicher Hinweis auf den spirituellen Durst sein.

Schau, der Durst hört ja nicht auf nur weil man überall Getränke sieht.
Man muss schon trinken.

Und damit kommen wir zum Thema "spirituelle Praxis".

Es kann ja so erscheinen als ob hier in diesem Forum keiner mehr trinkt und alle nur von ihrer Sattheit berichten Smiley

Bei mir ist das nicht so und vielleicht geht mein Weg daher auch immer weiter.

Ich meditiere jeden Morgen nach dem Aufwachen eine Stunde, gehe dann tagsüber immer wieder in die Stille und meditiere jeden Abend vor dem Einschlafen.
Im Jahr 2015 habe ich auch noch jeden Tag eine Übung aus dem - Ein Kurs in Wundern - gemacht.

Der Impuls in die Stille zu gehen ist für mich das, was der Impuls zum Trinken auf der körperlichen Ebene ist.
Der Körper benötigt Flüssigkeit zum Funktionieren und so ist das mit dem, was ich ohne Körper bin auch.

Der Durst wird in der Stille ge-stillt rolfl


Und nun noch schnell zu meinem Gleichnis des Schluckens.
Der Verstand hat auch einen Durst, einen Durst nach Gedanken denken. Das ist so natürlich wie der Schluckimpuls.
Einige meinen, das Gedankendenken würde nie aufhören.
Ich sage, doch, in der Stille hört das Gedankendenken auf, weil da der Verstand gebändigt wird.
Man muss das natürlich üben.

"Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Das hat in meiner Wahrnehmung zwei Deutungen.
Erstens man muss üben bis zur Meisterschaft und zweitens fällt ein Meister nicht wieder aus dem Himmel heraus ;-)

Sodelle, dann erstmal ein schönes Wochenende von Herzen Umarmung
Hi lieber Marty!
Zitat:Letztlich wünsche ich mir nichts mehr, als nicht mehr zu leiden, aber ich sehe da keinen Weg raus.
Vielleicht solltest du auch keinen "Ausweg" suchen.
Das größte leid, was ich hier entstehen sehe, entsteht erst durch das verlangen danach, nicht mehr zu leiden...

Und da du nicht nur das verlangen danach schaffst und stärkst, sondern auch noch keinen Ausweg siehst/säst.
Ist das ein Teufelskreis.
kein Ausweg am Anfang und keiner an Ende.

Brauchst du wirklich einen Ausweg?
Oder eher den Durchblick, weil dir so vieles verwirrt erscheint?
Oder fühlst du dich eingeengt?
Der glaube an "kein Ausweg", legt dir doch genau diese Bürde auf.
Vergiss den Ausweg, denn du musst nirgendwo raus.
Raus musst du nur aus deinen gedanklichen Fesseln/Grenzen.
Du bist hier "VÖLLIG RICHTIG" willkommen auf der Erde.

Du erntest was du säst.
Wenn du "keinen Ausweg" säst, dann erntest du auch "keinen Ausweg"

Und wer möchte sich schon von "keinen Ausweg" ernähren?...

Liebe grüße
Koman

Marty

Liebe Paulette,

herzlichen Glückwunsch zum Oma-sein :-)
ganz klar, dein Enkelkind ist jetzt wichtiger.
Darf ich fragen, um welche Art von Autismus es sich handelt? Autismus ist ja nicht gleich Autismus.

Vieles in deinem Post ist mir fremd, aber eines teile ich, nämlich das Bedürfnis nach Stille.

Ich wünsche dir ebenfalls ein schönes Wochenende!


Liebe/r Koman,

Erst einmal Danke, dass du versuchst mir zu helfen. Das ist sehr nett und ich schätze deine freundliche Sicht auf die Welt, die durch deine Zeilen schimmert. Obwohl du dich wirklich nicht bemüßigt fühlen musst, mein Leben zu verbessern.

Du hast insofern recht, es ist wahrscheinlich am gescheitesten keinen Ausweg zu suchen. Ich bin dessen auch etwas müde. Brauche ich einen? Ich weiß es nicht. Scheinbar nicht, denn ich lebe auch ohne Ausweg. Und ich bin nicht imstande ihn zu finden.

(02.01.2016, 18:57)Koman schrieb: [ -> ]Vergiss den Ausweg, denn du musst nirgendwo raus.
Raus musst du nur aus deinen gedanklichen Fesseln/Grenzen.
Du bist hier "VÖLLIG RICHTIG" willkommen auf der Erde.

:) Entweder muss ich nirgendwo raus oder ich muss aus gedanklichen Fesseln raus. Beides zugleich geht nicht.

Nun, ich teile das Empfinden des Willkommenseins auf der Erde nicht. Wer oder was heißt mich hier willkommen - abgesehen von realen Menschen? Ich habe meine Probleme mit Aussprüchen, wie diesem, weil sie meinen Erfahrungen widersprechen.

Ich sehe zurzeit ins Leere. Jedes Trostpflaster der Welt, entpuppt sich für mich nur als weitere Wiederholung desselben Elends. Für mich ist auch die Idee auf dieser Erde willkommen zu sein ein weiteres Trostpflaster, das nicht recht an mir klebenbleibt, das ich in letzter Konsequenz bezweifle. Ich glaube mir nicht, ich glaube nichts und niemandem. Es ist ein Gefühl von Verlorengehen und alles wonach ich greife, bzw. was sich in der Vergangenheit als wirksam erwiesen hat, erweist sich nun als irrelevant und unwirksam.

Auflösung empfinde ich naturgemäß als bedrohlich. Dazu muss ich sagen, dass dieser Zustand nicht einfach so über mich gekommen ist, sondern Resultat einer Kette von Ereignissen ist, durch die ich eine Menge gewohntes verloren habe, das fester Teil meines Lebens war.

Auch wenn das jetzt sehr dramatisch klingt, ist es das wohl nicht. Es ist einfach das Ende von illusionen im nicht-spirituellen Sinne. Ich meine hiermit nicht den freudenspendenden, sagenumwobenen Illusionsverlust, von dem hier gesprochen wird, denn an seine Stelle ist keine Glückseligkeit oder Freiheit im positiven Sinne getreten, sondern eine Freiheit, die keinen Halt bietet.

Letztlich habe ich mir am Ende des Weges und bei den Zwischenetappen so eine Art Belohnung versprochen. Tu dies und das und lass dies und jenes und irgendwann - ja da kommt der Hauptpreis von alleine. Aber auch das scheint nicht wahr zu sein. Dazu passt auch dein Ausspruch:

(02.01.2016, 18:57)Koman schrieb: [ -> ]Du erntest was du säst.
Wenn du "keinen Ausweg" säst, dann erntest du auch "keinen Ausweg"

Ist das deine Erfahrung? Meine nicht. Ich ernte nicht, was ich säe. Oder wenn es so ist, kann ich meine Ernte und die Saat nicht bewusst beeinflussen. Oder vielleicht säe ich so viele Körner, dass ich deren Wuchs nicht kontrollieren kann. In meinem Leben passiert mitnichten nicht nur Schlechtes, es geschieht auch viel Schönes. Und dennoch blicke ich in einen Abgrund der Leere. Aber auch das geht vorüber.

Hinter dem Ausspruch, man erntet, was man sät, steckt ein großer Gerechtigkeitsgedanke, den ich als illusionär ansehe.
Der Schwache bekommt das miese Zeug für Schwache, der Starke bekommt die Belohnung. Ich könnte ja damit leben, wenn sich die Gleichung in der Realität als korrekt erweisen würde. Tut sie für mich aber nicht. Ich denke da spontan an die Entwicklungshelfer in Syrien, die Hilfe und Zuwendung gesät haben und Kopf-ab von Geiselnehmern geerntet. Ein Mengele hingegen ist am Ende bei treuen Freunden in Brasilien untergetaucht und beim Planschen im Meer gstorben. Nicht gerade das, was ich unter Gerechtigkeit im klassisch humanistischen Sinne verstehe :-)

Ich finde deine Sicht auf die Welt viel schöner als meine eigene. Am liebsten würde ich mir sagen können, dass es so ist.
Aber ich kann nicht.

Liebe Grüße

Marty
Lieber Marty
Zitat: Erst einmal Danke, dass du versuchst mir zu helfen. Das ist sehr nett und ich schätze deine freundliche Sicht auf die Welt, die durch deine Zeilen schimmert. Obwohl du dich wirklich nicht bemüßigt fühlen musst, mein Leben zu verbessern.
Mein lieber, ich fühle mich nicht "bemüßigt", ich mache das einfach, weil ich es machen wollte.
Und ich versuche auch nichts zu verbessern, sondern zu verstehen.
Ich bin ja auch nur am Weg und durch die Erfahrung anderer, kann ich selbst auch wieder etwas neues lernen/verstehen lernen/begreifen.
Zitat:Vergiss den Ausweg, denn du musst nirgendwo raus.
Raus musst du nur aus deinen gedanklichen Fesseln/Grenzen.
Du bist hier "VÖLLIG RICHTIG" willkommen auf der Erde.
------------------------------------------------
:) Entweder muss ich nirgendwo raus oder ich muss aus gedanklichen Fesseln raus. Beides zugleich geht nicht.
Nochmal anders.
Wenn ich nirgends raus muss, dann nehme ich wohl an/gehe ich davon aus, das ich da, wo ich JETZT gerade WIRKLICH bin, auch "richtig" bin.
Also sind die einzige fesseln wo man raus muss, wohl diese, die man sich selbst auferlegt hat.
Natürlich setze ich mir SELBST voraus, das ich "hier" auf der Erde JETZT "richtig" bin.

Zitat:Nun, ich teile das Empfinden des Willkommenseins auf der Erde nicht. Wer oder was heißt mich hier willkommen - abgesehen von realen Menschen? Ich habe meine Probleme mit Aussprüchen, wie diesem, weil sie meinen Erfahrungen widersprechen.
Gerade diese Menschen sind es doch, die dich willkommen heißen.
Ich sehe dich sehr wohl als willkommen an, liegt aber auch daran, das ich jedem der hier geboren wird, als "hergehörend" empfinde.(Bruder/Schwester)
Zitat:Ich sehe zurzeit ins Leere. Jedes Trostpflaster der Welt, entpuppt sich für mich nur als weitere Wiederholung desselben Elends. Für mich ist auch die Idee auf dieser Erde willkommen zu sein ein weiteres Trostpflaster, das nicht recht an mir klebenbleibt, das ich in letzter Konsequenz bezweifle. Ich glaube mir nicht, ich glaube nichts und niemandem. Es ist ein Gefühl von Verlorengehen und alles wonach ich greife, bzw. was sich in der Vergangenheit als wirksam erwiesen hat, erweist sich nun als irrelevant und unwirksam.
Hier ist wohl der springende Punkt.
Trotz all dem, was ich bezeugte, habe ich das vertrauen in den Menschen nie aufgegeben.

Ich kahm mir nie so vor, als würde ich ein "Trostpflaster" benötigen.
Eigentlich, empfinde ich das Leben, nach allen was ich erlebt habe, noch immer lebens(wert). Ich fühle mich aber auch einfach "verbunden?"
Ich glaube zb. an einen jeden, mit dem ich spreche.
Nochmal anders:
Es gibt für mich Anfangs keinen Grund, jemanden nicht zu glauben, was er sagt. Jedem bringe ich die gleiche Offenheit entgegen.
Ich bin natürlich ein sehr aufmerksamer Zuhörer, aber ja ich glaube, das es Menschen gibt, die wirklich die Wahrheit sprechen.
Und auch wenn von 100 Menschen 99 Lügen, vielleicht gerade deshalb, weil ich an "den einen" glaube, der die Wahrheit sagt, würde ich auch den 99 Lügnern, Offenherzig entgegen kommen.

Zitat:Auch wenn das jetzt sehr dramatisch klingt, ist es das wohl nicht. Es ist einfach das Ende von illusionen im nicht-spirituellen Sinne. Ich meine hiermit nicht den freudenspendenden, sagenumwobenen Illusionsverlust, von dem hier gesprochen wird, denn an seine Stelle ist keine Glückseligkeit oder Freiheit im positiven Sinne getreten, sondern eine Freiheit, die keinen Halt bietet.
Ehrlich gesagt verwundert mich das angesichts deiner Schilderung auch nicht. Ein Fundament muss ja auf irgend etwas gegründet sein.
Wenn du aber alles in Zweifel ziehst, kannst du kein Fundament gründen, auf dem du dich sicher fühlst, geschweige, das es wirklich sicher ist.
Ich glaube an den Geist der Wahrheit und an das Wort Gottes.
Mein Fundament ist zwar nie fertig, aber dafür stets am anpassen:) Da ich eine jede Grenze als weitere Hürde auf meinen Weg empfinde, die man lösen kann. Das lebendige Wort, passt sich stets, dem JETZT an. Vergangenheit war schon und Zukunft entsteht erst.
Es geht um die innere Geisteshaltung, Was nützt es mir JETZT!
Wer im Leben sein will "muss im JETZT sein", nicht Gestern oder Morgen. "Lebensleere" entsteht, wenn du keinen Bezug zum JETZT mehr herstellst. Füllen kannst du diese Leere nur mit Leben/Lebensgeist.

So lange jemand glaubt, etwas erreichen zu müssen, ist er stets durstig. Was aber, wenn er schon alles erreicht hat und nur das leben das er hat, leben bräuchte?

Glückseligkeit und Freiheit
Ich weis nicht, wie ich das sagen soll...
Für mich waren das nie Ziele, die ich anstrebte.
Ich wollte eigentlich immer nur wissen, was los ist.
Ich habe dadurch sehr viele Illusionen bezeugt.
Aber die Wahrheit eines Baumes oder des Wassers, habe ich genauso bezeugt. Diese "wirkliche lebendige Wahrheit" bleibt.
Deswegen halte ich mich auch ans Leben im Leben.
Da es eben dafür da ist.

Zitat:Letztlich habe ich mir am Ende des Weges und bei den Zwischenetappen so eine Art Belohnung versprochen. Tu dies und das und lass dies und jenes und irgendwann - ja da kommt der Hauptpreis von alleine. Aber auch das scheint nicht wahr zu sein. Dazu passt auch dein Ausspruch:



(Heute 18:57)Koman schrieb:
Du erntest was du säst.
Wenn du "keinen Ausweg" säst, dann erntest du auch "keinen Ausweg"
Ist das deine Erfahrung? Meine nicht. Ich ernte nicht, was ich säe. Oder wenn es so ist, kann ich meine Ernte und die Saat nicht bewusst beeinflussen. Oder vielleicht säe ich so viele Körner, dass ich deren Wuchs nicht kontrollieren kann. In meinem Leben passiert mitnichten nicht nur Schlechtes, es geschieht auch viel Schönes. Und dennoch blicke ich in einen Abgrund der Leere. Aber auch das geht vorüber.

Hinter dem Ausspruch, man erntet, was man sät, steckt ein großer Gerechtigkeitsgedanke, den ich als illusionär ansehe.
Der Schwache bekommt das miese Zeug für Schwache, der Starke bekommt die Belohnung. Ich könnte ja damit leben, wenn sich die Gleichung in der Realität als korrekt erweisen würde. Tut sie für mich aber nicht. Ich denke da spontan an die Entwicklungshelfer in Syrien, die Hilfe und Zuwendung gesät haben und Kopf-ab von Geiselnehmern geerntet. Ein Mengele hingegen ist am Ende bei treuen Freunden in Brasilien untergetaucht und beim Planschen im Meer gstorben. Nicht gerade das, was ich unter Gerechtigkeit im klassisch humanistischen Sinne verstehe :-)
Also bei mir trifft das schon zu,
Klar muss man erst mal die Kontrolle über das haben, was man aussät. Aber wenn du dir darüber bewusst bist, was du säst, wirst du es auch ernten.
Ich glaube an keinen Abgrund und auch an keine Leere mehr.
Ich glaube an das Licht und an das Leben und an die Liebe.
Ich musste auch erst von einen sehr sehr guten Freund lernen, das man seinen Geist immer wieder leeren sollte, wenn er voll ist:)
Und das man auch nur so viel sät, was man auch ernten kann.
All das sind natürlich Erfahrungen, die man am Weg lernt.
Ich verstehe diesen Satz vielmejhr "geistig", für mich ist es ein geistiges anbauen und ernten. Wie soll ich das am besten aufzeigen...
Stell dir einfach vor, ich habe ein Geistiges Feld.
Alles was ich den lieben langen Tag so denke, wächst auf diesen Acker. Alles was ich für sinnvoll erachte pflege ich.
Alle schlechten Ideen/Gedanken/Vorstellungen grabe ich aus und, verbrenne ich im Feuerofen daneben:)
Ich würde sogar sagen, das mein Geistiger Acker genau da ist, wo bei dir, die Leere anwesend ist.
Es ist wohl alles eine frage der Sichtweise:

Daran glaube ich.

Zitat:Ich finde deine Sicht auf die Welt viel schöner als meine eigene. Am liebsten würde ich mir sagen können, dass es so ist.
Aber ich kann nicht.
Du sollst ja auch an das glauben, was von dir kommt.
Nirgendwo anders wirst du die Antwort finden, als in dir SELBST.

Sry das es etwas lange und ausschweifend wurde, trotzdem hoffe ich, das es dich nicht stört.

Liebe Grüße
Koman

The Lolosophian

Den ganzen spirituellen Kuchen kriegt man nur über den Weg der Heilung. Der einzigste Weg zur Befreiung vom Leiden führt über die Selbstannahme und Annahme des Leidens. Erwachen bedeutet in letzter Konsequenz, das Ich mit seinem Leiden zu transzendieren und völlig frei von psychischem/seelischem Leid zu werden.
Man erwacht nirgend wo anders hin, als zu sich selbst. Dieser Weg fängt bei dir an, in der Annahme DEINER Befindlichkeit in DEINEM persönlichen Hier und Jetzt an.
Wir wollen und fordern immer von anderen ein, dass sie uns annehmen, dass dies niemals der Fall sein wird, darin liegt eine ständige Quelle der Frustration. Der christliche Begriff der "Umkehr" beinhaltet die Abkehr von falschen Glaubenssätzen und Annahmen, dass irgend jemand, irgend etwas in der Aussenwelt uns irgendwie befriedigen könnte. Erwachen bedeutet u.a. Umkehr und Umkehr bedeutet immer, zu sich selbst zu kehren. Das funzt aber nur über SELBSTannahme. Hier beginnt die Achtsamkeit, hier beginnt ein langsames Erwachen zu Dir, deiner authentischen Persönlichkeit und parallel dazu das Erwachen zu deiner Wahren unsterblichen GEISTNatur.


Anregungen zur Selbstannahme und Selbstakzeptanz

Annehmen bedeutet, JA zu sagen zu dem Umstand, dass etwas so ist wie es ist.

Annehmen bedeutet zu fühlen, was gerade zu fühlen ist.

Selbstakzeptanz ist das Bejahen des Augenblicks;die grundsätzliche Bereitschaft,
zu meinem Leben, so wie es jetzt ist, JA zu sagen.

Annehmen bedeutet,JA zu sagen zu dem Umstand, dass etwas so war wie es war.

Die Haltung des Dagegen-Seins, des Neins, kreiert unser Leid, nicht die Situation
an sich. Immer, wenn ich festhalte, leide ich!

Annehmen bedeutet, den äußeren und inneren Kampf gegen mich selbst aufzugeben. Dadurch ist Energie freigesetzt für das Wahrnehmen, Spüren, Aufklären und Loslassen. Beim Annehmen geht es darum, aufsteigende Gefühle zuzulassen, zu fühlen und zu halten und nichts damit zu tun

Durch das Annehmen können lange vergrabene Dinge ans Licht kommen.
Sie bekommen dadurch die Erlaubnis, in unser klares und geschärftes
Bewusstsein zu gelangen.

Ich begreife mehr und mehr, dass das Anstreben und Warten auf einen Zustand
der Perfektion einen permanenten Druck bedeutet und daher selbstschädigend ist.

Selbstakzeptanz ist die Entschlossenheit, in den Spiegel zu blicken und
mich so zu sehen wie ich bin

Und bereit zu sein für die Konsequenzen

Selbstakzeptanz bedeutet, die/der zu werden, die/der ich bin!
Akzeptieren ist Heilung. Das Paradoxe ist: Nimm Dich bedingungslos an, wie Du
bist, und Du fängst an, Dich zu verändern. Dein System heilt sich dann von selbst!

In dem Maße, in dem ich mich selbst annehme und liebe, werde ich auch offen
für die Anerkennung, Liebe und Wertschätzung von anderen.

„Etwas, dem Ihr Euch widersetzt, das bleibt bestehen.
das, was Ihr anschaut, das verschwindet.“
„Du kannst nicht verändern, was Du nicht akzeptierst.“
„Dem Ihr Euch widersetzt, das bleibt bestehen.
Nur das, was Ihr begreift, erfasst, kann verschwinden.“

Aus
http://www.martinrubeau.de/wp-content/up...eptanz.pdf

Das Leben schlägt dir keine Wunden, du selbst bist es...

The Lolosophian

Selbstannahme ist der erste Schritt, aber das schwierigste Unterfangen überhaupt, denn die Kernfrage lautet: wer oder was ist es, was sich hier annimmt? Kann das Ich das Ich annehmen (oder ablehnen)??? Wie erkenne ich mein neurotisches Ich, wenn dieses Ich zu großen Teilen doch das Neurotische ist, was mich so leiden läßt?!
Was sind meine authentischen Gefühle im Gegensatz zu Maschengefühlen?usw. alle diese Fragen beantworten sich Verlauf des Prozesses ganz von SELBST, wenn man einmal gelernt hat, seine Gefühle überhaupt zuzulassen. Im Grunde geht es in diesem Prozess nur um das Fühlen.

Die Neu-Advaitianer unter uns, die von vorherein die Person negieren, die halten von der Selbstannahme nichts, weil sie ja der Persönlichkeitsentwicklung diene, einer Persönlichkeit, die ja eh eine Illusion sei. Von einem solchen Glaubensatz muss man sich schleunigst verabschieden! Die WAHRHEIT ist nun mal ein Paradox: Um deine göttliche Geistnatur zu realisieren, musst du zuerst Mensch, d.h. eine wirkliche authentische Persönlichkeit werden. Werde der bist ist - das beinhaltet eine zweifache "Werdung", einerseits das Werden und andererseits das SEIN.
(03.01.2016, 07:56)The Lolosophian schrieb: [ -> ]Wie erkenne ich mein neurotisches Ich, wenn dieses Ich zu großen Teilen doch das Neurotische ist, was mich so leiden läßt?!

Verehrte Lolo, Leiden als solches ist kein Privileg einer Neurose. Leiden ist eine Gemeinschaftlichkeit, das alle fühlende (unerwachten) Wesen teilen. Die Steigerung in Form einer Neurose wird dann schon als eine Verhaltensstörung/psychischer Krankheit gesehen, aber bereits der Begriff "Neurose" ist schon etwas veraltet. Guckst du mal hier.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Neurose#...osebegriff
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8